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Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook

Vertreter der Notenbanken der ganzen Welt trafen sich am Wochenende in Jackson Hole in Wyoming zum jährlichen Symposium zur Wirtschaftspolitik. Angesichts der zuletzt volatilen Märkte und der Verschiebung der Markterwartungen zu einer späteren Zinserhöhung durch die Fed richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Rede von Stanley Fischer, der als Vizepräsident der Federal Reserve einen signifikanten Einfluss auf den Zinsentscheid haben dürfte. In seiner Rede gab Fischer keine Kommentare zum genauen Zeitpunkt ab, legte aber verschiedene Argumente dar, die darauf hindeuten, dass mit einer ersten Zinserhöhung bereits bei der Sitzung im September zu rechnen sein sollte.

 

Zum Thema Inflation betonte Fischer, es gebe gute Gründe für eine wieder über zwei Prozent steigende Inflation. So begännen sich zum Beispiel einige Effekte für einen starken Dollar und den Absturz des Ölpreises allmählich aufzulösen. Beides seien Schlüsselfaktoren für eine niedrige Inflation. Er erklärte auch, dass die US-Notenbank mit Zinserhöhungen nicht so lange warten sollte, bis die Inflation wieder den Zielwert erreicht hat. Politik und Märkte warten mit großer Spannung, ob die Fed bei ihrer nächsten Sitzung am 16. und 17. September eine Zinswende einleiten wird. In diesem Zusammenhang kommt dem am kommenden Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht für August große Bedeutung zu.

 

FX-Quickcheck: EUR/USD

 

Der Chicago Einkaufsmanagerindex ist im August überraschend auf 54,4 Punkte gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem unveränderten Wert von 54,7 Punkten gerechnet. Der regionale Chicago Einkaufsmanagerindex wird von vielen Volkswirten als der wichtigste Frühindikator eingeschätzt, da diese Region wegen der dortigen Automobilindustrie als eine wichtige Stütze in der Produktionsleistung für die US-Wirtschaft angesehen wird. Der Index ist der letzte regionale Einkaufsmanagerindex, bevor heute der landesweite ISM-Einkaufsmanagerindex veröffentlicht wird.

 

EUR/USD trifft am Hoch vom 24. August 2015 bei 1,1713 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste markante Unterstützung findet sich am Doppeltief vom 18./19. August 2015 bei 1,1016.

 

FX-Quickcheck: EUR/JPY

 

Die japanische Industrie hat überraschend wieder den Rückwärtsgang eingelegt. So ist die Industrieproduktion im Juli laut vorläufigen Daten um 0,6% im Monatsvergleich geschrumpft. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,1% gerechnet, nach einem Zuwachs um 1,1% im Juni. Grund für die aktuelle Kontraktion ist neben der schleppenden Binnennachfrage die Wachstumsabschwächung in China, dem wichtigsten Export-Handelspartner Japans. Die Baubeginne in Japan haben im Juli mit einem Anstieg um lediglich 7,4% im Jahresvergleich ebenfalls enttäuscht. Erwartet worden war im Konsens ein Zuwachs um 11,2%, nach 16,3% im Juni.

 

EUR/JPY trifft am Hoch vom 4. Juni 2015 bei 141,06 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Tief vom 8. Juli 2015 bei 133,21 lokalisieren.

 

FX-Quickcheck: EUR/GBP

 

Der Gouverneur der Bank of England (BoE), Mark Carney, hat am Wochenende beim jährlichen Symposium der Federal Reserve Bank von Kansas City in Jackson Hole Spekulationen von sich gewiesen, dass die von China ausgehenden Börsenturbulenzen etwas an den Zinsanhebungsplänen der BoE ändern könnten. Die derzeitigen Sorgen um China würden von der anhaltenden Stärke der britischen Wirtschaft wettgemacht, hieß es. "Die direkten Verbindungen zwischen der britischen und der chinesischen Wirtschaft sind gering und die Entwicklung in China wird voraussichtlich nichts an der Leitzinsentwicklung ändern", so Carney, der Ende Juli angedeutet hatte, dass die erste Zinsanhebung in Großbritannien Anfang 2016 anstehen dürfte.

 

EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 18. August 2015 bei 0,7023.

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