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Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook

Die langanhaltende politische Unsicherheit in der Türkei dürfte ein Grund dafür sein, dass die Türkische Lira seit Jahresbeginn zum Euro und anderen Weltwährungen immer mehr abgegeben hat. Vor einer Woche ist die Frist zur Regierungsbildung in Ankara abgelaufen. Nachdem die bisher mit absoluter Mehrheit regierende Partei (AKP) um Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei den Parlamentswahlen im Juni die absolute Mehrheit verfehlt hatte, sind inzwischen auch Koalitionsverhandlungen der AKP mit den anderen im Parlament vertretenen Gruppierungen erfolglos verlaufen. Erdogan hat deshalb für den 1. November vorgezogene Neuwahlen angekündigt. Bis dahin wird eine Übergangsregierung gebildet, deren Zusammensetzung sich aus der jeweiligen Parlamentsstärke der Parteien ergibt.

 

Die Wahlumfragen sagen nach jetzigem Stand keine größeren Veränderungen im Ergebnis voraus. Erdogans islamisch-konservative AKP würde auch im November die absolute Mehrheit verfehlen. Angesichts des wachsenden Drucks auf die Währung, der sich verschlechternden wirtschaftlichen Bedingungen und des fortdauernden Konflikts mit den Kurden steht die Türkei vor großen Herausforderungen. Zwei Oppositionsparteien, die sozialdemokratische CHP und die türkisch-nationalistische MHP, haben eine Regierungsbeteiligung bereits abgelehnt. Wenn also alles nach Plan verläuft, wird eine AKP-HDP-Regierung, verstärkt durch unabhängige Personen, die Türkei führen.

 

FX-Quickcheck: EUR/USD

 

Das Defizit der amerikanischen Handelsbilanz ist im Juni niedriger ausgefallen als erwartet. Es ist auf 59,1 Mrd. Dollar zurückgegangen, wie das Handelsministerium in den USA am Freitag mitteilte. Im Monat zuvor war noch ein Handelsbilanzdefizit von 62,3 Mrd. Dollar gemeldet worden. Die Handelsbilanz hat Einfluss auf die Währung, da Ausländer US-Dollar kaufen müssen, um Waren in den USA zu bezahlen.

 

Oberhalb des Hochs vom 24. August 2015 bei 1,1713 trifft EUR/USD am Hoch vom 12. Januar 2015 bei 1,1871 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste markante Unterstützung findet sich am Doppeltief vom 18./19. August 2015 bei 1,1016.

 

FX-Quickcheck: EUR/JPY

 

Während die am Freitag gemeldeten Wirtschaftsdaten aus Japan solide ausgefallen sind, macht die Inflationsentwicklung weiter Sorgen. Die Verbraucherpreise im Großraum Tokio sind in der Kernrate im August um 0,1% zum Vorjahr gefallen. Dies entsprach der Entwicklung vom Juli und den Erwartungen, jedoch nicht dem Ziel der Notenbank und der Regierung, die eine Teuerungsrate von 2,0% erreichen will. Kaum besser sah es landesweit aus. Hier veränderten sich die Verbraucherpreise in der Kernrate im Juli nicht. Volkswirte hatten ein Plus von 0,2% erwartet. Im Juni waren sie noch um 0,1% gestiegen.

 

EUR/JPY trifft am Hoch vom 4. Juni 2015 bei 141,06 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Tief vom 8. Juli 2015 bei 133,21 lokalisieren.

 

FX-Quickcheck: EUR/GBP

 

Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in Großbritannien ist im abgelaufenen Quartal erwartungsgemäß ausgefallen, wie das Statistikamt ONS vor dem Wochenende mitgeteilt hat. Es ist zum Vorquartal um 0,7% gestiegen. Im ersten Quartal war das britische Bruttoinlandsprodukt um 0,3% gewachsen. Unternehmensinvestitionen überraschten mit einem Anstieg um 2,9%. Experten hatten hier lediglich mit einem Anstieg um 1,5% gerechnet. Zur positiven Entwicklung trugen außerdem steigende Ausfuhren bei.

 

EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 18. August 2015 bei 0,7023.

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