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Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook

Derzeit spielt sich an den Finanzmärkten eine der größten Umwälzungen der vergangenen Jahre ab. Anleger fliehen mit großem Tempo aus Schwellenländern wie Brasilien oder Russland und legen ihr Geld vermehrt wieder in den Industriestaaten und ganz besonders in den USA an. Die Umschichtung setzt die Währungen der Schwellenländer unter Druck. Die Einbrüche sind dramatisch, mit Verlusten bei vielen Währungen von rund zwanzig Prozent gegenüber dem Dollar innerhalb eines Jahres.

 

Zum Teil mit dreistelligen Milliardensummen versuchen die Notenbanken der betroffenen Länder, den Ausverkauf ihrer Währungen aufzuhalten. Bisher haben die Stützungskäufe und Leitzinserhöhungen aber keinen nennenswerten Erfolg gezeigt, während die Devisenreserven deutlich geschrumpft sind. Sind die Reserven erst aufgebraucht, können die Notenbank keine weiteren Stützungskäufe mehr durchführen, was den Abverkauf noch beschleunigen kann. Die Gründe für die schwache Performance der Schwellenländer-Währungen sind vielfältig. Neben einem langsameren Wachstum in vielen Schwellenländern und dem Ausverkauf bei Rohöl und anderen Rohstoffen belastet vor allem die Zinswende in den USA, auf die die Notenbanker jüngsten Kommentaren zufolge weiter bestehen.

 

FX-Quickcheck: EUR/USD

 

Das US-Verbrauchervertrauen hat sich im August überraschend stark aufgehellt. Wie das Conference Board am Dienstag bekannt gab, kletterte der entsprechende Index auf 101,5 Punkte, nachdem er im Juli bei aufwärts revidierten 91,0 Punkten notiert hatte (zunächst gemeldet: 90,9 Punkte). Analysten hatten im Konsens aktuell mit einem Zuwachs auf lediglich 92,8 Punkte gerechnet. Der aktuelle Wert ist der höchste seit Januar 2015 und der zweithöchste seit dem Ende der Rezession.

 

Oberhalb des Hochs vom 24. August 2015 bei 1,1713 trifft EUR/USD am Hoch vom 12. Januar 2015 bei 1,1871 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste markante Unterstützung findet sich am Doppeltief vom 18./19. August 2015 bei 1,1016.

 

FX-Quickcheck: EUR/JPY

 

Der japanische Finanzminister Taro Aso hat sich am Dienstag besorgt über die aktuelle Yen-Stärke geäußert. Interventionen zur Schwächung der heimischen Valuta deutete Aso aber nicht an. Die jüngste Aufwertung des Yen sei nicht wünschenswert für die japanische Wirtschaft, hieß es. Zu China sagte Aso, er hoffe, dass Peking weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft ergreifen werde. China gehört zu den wichtigsten Absatzmärkten Japans. Seine Regierung habe derzeit aber keine neuen Konjunkturmaßnahmen geplant, fügte Aso hinzu.

 

EUR/JPY trifft am Hoch vom 4. Juni 2015 bei 141,06 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Tief vom 8. Juli 2015 bei 133,21 lokalisieren.

 

FX-Quickcheck: EUR/GBP

 

Die von China ausgehenden Marktturbulenzen könnten britischen Hausbauern in die Hände spielen, indem sie ihnen noch länger niedrige Zinsen bescheren. Denkbar ist, dass die Talfahrt an den Aktien- und Rohstoffmärkten und die Sorge um die Verfassung der chinesischen Wirtschaft die Bank of England (BoE) dazu veranlassen könnten, die Leitzinsen noch länger auf Rekordtief zu halten, meint Michael Saunders, Citigroups Chefökonom für Großbritannien. Saunders zufolge könnten die Leitzinsen noch das ganze nächste Jahr bei 0,50% bleiben. Im Juli hatte BoE-Gouverneur Mark Carney angedeutet, dass die Leitzinsen möglicherweise Anfang 2016 angehoben werden.

 

EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 18. August 2015 bei 0,7023.

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