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Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook

Laut den meisten Mitgliedern des Offenmarktausschusses der US-Notenbank waren die Bedingungen für eine Zinswende im Juli noch nicht gegeben, wie das gestern veröffentlichte Protokoll der letzten Sitzung zeigt. Nach den etwas unter den Prognosen liegenden US-Verbraucherpreisen war die vom Markt abgebildete Wahrscheinlichkeit für eine Zinswende im September laut den ‘Fed Funds Future‘-Kontrakten von 48% auf 45% gesunken. Kurz vor der Veröffentlichung hatte ein Gerücht die Runde gemacht, nach dem eine Zinserhöhung kurz bevorstehen soll. Doch die Quelle war nicht zu ermitteln.

 

Zwar habe sich der Arbeitsmarkt seit Jahresanfang deutlich verbessert, aber es bleibe noch Raum für weitere Fortschritte, hieß es von Seiten der US-Notenbanker. Nach Meinung einiger Mitglieder verbreiten die derzeitigen Daten noch keine Zuversicht, dass sich die Inflation wieder dem Ziel von 2% annähern wird. Ein verfrühtes Anheben der Zinsen wäre insofern risikoreich, als inflationäre oder wirtschaftliche Schocks nicht abgewehrt werden könnten. Auf der anderen Seite sahen einige FOMC-Mitglieder die Voraussetzungen für eine Zinsanhebung als gegeben an. Der grundsätzliche Tenor wird vom Markt auch aufgrund der Erwähnung von China als eher dovish eingestuft.

 

FX-Quickcheck: EUR/USD

 

Die US-Verbraucherpreise sind im Juli um 0,1% im Monatsvergleich und damit nicht so stark gestiegen wie erwartet. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,2% gerechnet, nach zuvor 0,3%. Exklusive Nahrungsmittel und Energie lag die Teuerung auf Monatssicht gleichfalls bei 0,1% (Konsens 0,2%, nach 0,3%). Fed-Vertreter James Bullard sagte, die Fed sollte sich darauf vorbereiten, dass sie die Leitzinsen schneller anheben müsse als geplant, um Blasenbildungen und einer exzessiven Risikobereitschaft entgegenzuwirken. Er sei weiterhin für eine Leitzinserhöhung im September und die schwache Lohnentwicklung sollte die Fed nicht von einer Zinsanhebung abhalten.

 

EUR/USD trifft am Hoch vom 15. Mai 2015 bei 1,1467 auf den nächsten zentralen Widerstand. Die nächste markante Unterstützung findet sich am Tief vom 21. Juli 2015 bei 1,0806.

 

FX-Quickcheck: EUR/JPY

 

Der japanische Gesamtwirtschaftsindex hat im Juni mit einem Anstieg um lediglich 0,3% im Monatsvergleich enttäuscht. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,4% gerechnet, nach einem Rückgang um 0,5% im Vormonat Mai. Die japanische Handelsbilanz weist im Juli auf saisonbereinigter Basis ein Defizit von 368,8 Mrd. Yen auf, während Experten ein Volumen von 160 Mrd. Yen erwartet hatten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das Defizit aber spürbar zurückgegangen.

 

EUR/JPY trifft am Hoch vom 4. Juni 2015 bei 141,06 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Tief vom 8. Juli 2015 bei 133,21 lokalisieren.

 

FX-Quickcheck: EUR/GBP

 

48% aller Haushalte in Großbritannien erwarten laut dem ‘Household Finance Index‘, dass die Bank of England (BoE) in den nächsten sechs Monaten die Leitzinsen erhöhen wird - deutlich mehr als die 34% noch im Juli und zugleich der höchste Wert seit Juli 2014. Gleichzeitig sind die Briten laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Markit quer durch alle Berufssparten bezüglich ihrer persönlichen Finanzen so pessimistisch wie noch nie in diesem Jahr. Mit David Miles hat jüngst das zweite Mitglied des geldpolitischen Rats der BoE durchblicken lassen, dass eine erste Leitzinserhöhung schon bald anstehen könnte.

 

EUR/GBP sieht sich am Doppelhoch vom 8. und 10. Juli 2015 bei 0,7224 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt an dem am 20. Juli 2015 bei 0,6930 erreichten Siebenjahrestief.

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