Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Die People's Bank of China (PBoC) hat in dieser Woche zum ersten Mal seit 1994 den chinesischen Yuan abgewertet. Die Ankündigung, der Valuta mehr Flexibilität zuzugestehen, suggeriert, dass das tägliche Fixing künftig mehr von den Marktkräften beeinflusst werden soll, wie Anthony Doyle, Investment Director bei M&G Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt. Es sei daher relativ unwahrscheinlich, dass der Yuan künftig noch so eine geringe Volatilität aufweisen werde wie in der Vergangenheit. Zudem könnte die Valuta angesichts der Wirtschaftsschwäche in China mittelfristig weiter abwerten.
Ein sich abschwächender Yuan habe zahlreiche Auswirkungen. Erstens sei die Abwertung gegenüber dem US-Dollar positiv für US-Staatsanleihen, da sie zu geringeren Zinsen führe. Zweitens übe sie weiteren Abwärtsdruck auf die ohnehin schon niedrigen Inflationsraten in den Industrieländern aus. Drittens schmälere sie die Kaufkraft in China. Dies gelte einerseits für die Verbraucher, andererseits aber auch für den Import von Rohstoffen. Rohstoffpreise und rohstoffreiche Exportnationen wie Australien, Neuseeland und Brasilien dürften angesichts dessen weiter unter Druck kommen, so Doyle. "Dennoch sollte eine Liberalisierung fixer Wechselkurse immer als positiv für die Weltwirtschaft gesehen werden", so der Finanzexperte.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Einzelhändler in den USA haben im Juli mehr umgesetzt. Ihre Verkäufe sind um 0,6% gestiegen, wie das US-Handelsministerium mitgeteilt hat. Volkswirte hatten einen Zuwachs um 0,5% erwartet, nach einem Rückgang um 0,3% im Juni. Besonders stark profitierten Autohändler, deren Umsätze um 1,4% zunahmen. Möbelhändler steigerten ihre Umsätze um 0,8%. Im Plus lagen auch die Geschäfte mit Baumaterialien und Gartenausrüstungen: Sie erhöhten sich um 0,7%. Der Einzelhandel in den USA macht rund 30% des Konsums der privaten US-Verbraucher aus.
EUR/USD trifft am Hoch vom 22. Mai 2015 bei 1,1208 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächsten markanten Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 27. Mai 2015 bei 1,0810 und 21. April 2015 bei 1,0657.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die Investitionsneigung der japanischen Unternehmen ist jüngsten Daten zufolge zurückgegangen. Die Aufträge im Maschinenbau in Japan sind in der Kernrate im Juni zum Vormonat um 7,9% gesunken. Volkswirte hatten eigentlich einen Zuwachs von 4,9% erwartet. Zum Vergleich: Im Mai war noch ein kleiner Anstieg der Aufträge um 0,6% gemeldet worden. Japan leidet unter der Flaute in der chinesischen Industrie. Der Index der chinesischen Einkaufsmanager blieb zuletzt mit 47,8 Punkten nach 49,4 im Juni deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
EUR/JPY trifft am Hoch vom 20. Januar 2015 bei 137,64 auf einen wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Der von der "Royal Institution of Chartered Surveyors" (RICS) erhobene britische Hauspreissaldo ist im Juli überraschend deutlich auf 44,0% gestiegen. Dies bedeutet, dass netto 44% der Befragten erwarten, dass die britischen Immobilienpreise in den kommenden Monaten weiter steigen werden. Im Juni war ein Wert von 40,0% ermittelt worden. Volkswirte hatten dem britischen Hauspreissaldo einen so kräftigen Anstieg im Juli gar nicht zugetraut: Ihre Prognose belief sich auf 42,0%. GBP/USD reagierte zunächst kaum auf die Veröffentlichung der britischen Daten.
Oberhalb des Doppelhochs vom 15./18. Mai 2015 bei 0,7284 sieht sich EUR/ GBP am Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 11. März 2015 bei 0,7011.
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