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Raiffeisen und Co drohen in Polen Verluste von 5,2 Milliarden Euro
Die polnische Bankenaufsicht schlägt Alarm: Wenn das geplante Gesetz zur Umwandlung von Fremdwährungskrediten in Kraft träte, dürften einige Banken des Landes Liquiditätshilfen der Notenbank brauchen, sagte der Chef der Behörde, Andrzej Jakubiak, am Mittwoch in Warschau. 60 Prozent des polnischen Bankensystems sind in ausländischer Hand.
Unter anderem sind dort die spanische Santander, die Commerzbank mit ihrer Tochter mBank und die österreichische Raiffeisen Internatonal (RBI) engagiert.
Nach dem vom Parlament verabschiedeten Entwurf sollen die Kreditnehmer das Recht bekommen, die zumeist in Schweizer Franken aufgenommenen Hypothekendarlehen in Zloty zurückzuzahlen. Das Gesetz wälze die finanziellen Belastungen zu 90 Prozent auf die Banken ab, die die Kredite vergeben hatten. "Wenn es dazu kommt, können (einige Banken) ihre Dividenden vergessen - schlicht, weil sie dann Verluste schreiben", sagte Jakubiak.
Der Regulierer schätzt die Gesamtbelastung für die Branche aus dem Gesetz auf rund 22 Mrd. Zloty (5,2 Mrd. Euro). Das ist mehr als alle Banken des Landes im vergangenen Jahr zusammen verdient haben. Die Umwandlung der Kredite könnte die Banken etwa ein Fünftel ihres Kapitalpolsters kosten, hatte die Aufsichtsbehörde gewarnt. Das Parlament hatte den Kreis der Berechtigten gegenüber dem ersten Entwurf deutlich ausgeweitet. Ob der Senat dem zustimmt und der Präsident das Gesetz unterzeichnet, ist aber offen.
Vor allem in den Jahren 2007 und 2008 hatten mehr als eine halbe Million Polen Hypothekenkredite in Schweizer Franken aufgenommen, weil die Zinsen dafür deutlich niedriger waren. In den Büchern der polnischen Geldhäuser liegen solche Kredite in einem Volumen von 146 Mrd. Zloty. Inzwischen fressen aber die Kursverluste die Zinsgewinne auf, der Franken hat mehr als 80 Prozent zum Zloty zugelegt. Die Schulden auf den Immobilien sind mittlerweile häufig höher als der Wert des Hauses. Der Chef der polnischen Zentralbank, Marek Melka, hatte im Juni von einer "tickenden Zeitbombe" gesprochen.
Die Banken sind nur bereit, den bedürftigsten Kreditnehmern entgegenzukommen, und auch das nur, wenn die Belastungen zwischen der Bank und den Kunden gerechter aufgeteilt würden. Sie erwägen Branchenkreisen zufolge eine Verfassungsklage gegen das Gesetz, weil es Schuldner mit Zloty-Krediten benachteilige. Auch internationale Schiedsverfahren seien möglich.
Unter anderem sind dort die spanische Santander, die Commerzbank mit ihrer Tochter mBank und die österreichische Raiffeisen Internatonal (RBI) engagiert.
Nach dem vom Parlament verabschiedeten Entwurf sollen die Kreditnehmer das Recht bekommen, die zumeist in Schweizer Franken aufgenommenen Hypothekendarlehen in Zloty zurückzuzahlen. Das Gesetz wälze die finanziellen Belastungen zu 90 Prozent auf die Banken ab, die die Kredite vergeben hatten. "Wenn es dazu kommt, können (einige Banken) ihre Dividenden vergessen - schlicht, weil sie dann Verluste schreiben", sagte Jakubiak.
Der Regulierer schätzt die Gesamtbelastung für die Branche aus dem Gesetz auf rund 22 Mrd. Zloty (5,2 Mrd. Euro). Das ist mehr als alle Banken des Landes im vergangenen Jahr zusammen verdient haben. Die Umwandlung der Kredite könnte die Banken etwa ein Fünftel ihres Kapitalpolsters kosten, hatte die Aufsichtsbehörde gewarnt. Das Parlament hatte den Kreis der Berechtigten gegenüber dem ersten Entwurf deutlich ausgeweitet. Ob der Senat dem zustimmt und der Präsident das Gesetz unterzeichnet, ist aber offen.
Vor allem in den Jahren 2007 und 2008 hatten mehr als eine halbe Million Polen Hypothekenkredite in Schweizer Franken aufgenommen, weil die Zinsen dafür deutlich niedriger waren. In den Büchern der polnischen Geldhäuser liegen solche Kredite in einem Volumen von 146 Mrd. Zloty. Inzwischen fressen aber die Kursverluste die Zinsgewinne auf, der Franken hat mehr als 80 Prozent zum Zloty zugelegt. Die Schulden auf den Immobilien sind mittlerweile häufig höher als der Wert des Hauses. Der Chef der polnischen Zentralbank, Marek Melka, hatte im Juni von einer "tickenden Zeitbombe" gesprochen.
Die Banken sind nur bereit, den bedürftigsten Kreditnehmern entgegenzukommen, und auch das nur, wenn die Belastungen zwischen der Bank und den Kunden gerechter aufgeteilt würden. Sie erwägen Branchenkreisen zufolge eine Verfassungsklage gegen das Gesetz, weil es Schuldner mit Zloty-Krediten benachteilige. Auch internationale Schiedsverfahren seien möglich.
Relevante Links: Raiffeisen Bank International AG