Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Auch wenn das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal beachtlich war, sehen die Volkswirte von Standard Life Investments große Risiken in China. "Die übereilten Interventionen der Regierung mögen zwar die Preise anfänglich gestützt haben - ihrer Glaubwürdigkeit haben sie aber langfristig geschadet", schreibt der Emerging Markets-Experte Alex Wolf. Schon immer habe es Bedenken in Sachen 'Corporate Governance' in China gegeben. Nun kämen Risiken aus 'State Governance' hinzu. "Ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen, indem sie vorgibt, die Marktkräfte überwinden zu können, schwächt ihre Autorität am Ende sowohl bei denen, die ihr glauben, als auch bei jenen, die es besser wissen, und nicht glauben können, dass die Regierung so naiv sein kann", so Wolf.
Der Experte, der als Diplomat in Peking gedient hat, hält auch die verbreitete Meinung für falsch, dass die Volatilität der Aktienmärkte die Wirtschaft selbst kaum beinträchtigen werde. "Es wird oft argumentiert, dass weniger als zehn Prozent der Bevölkerung überhaupt investiert sind. Dieses Argument verkennt aber Forschungsergebnisse, nach denen die Auswirkungen auf den Wohlstand oft stärker sind, wenn Asset-Preise fallen. "Das noch größere Risiko liegt jedoch darin, dass die Marktturbulenzen von den größeren Problemen Chinas ablenken: die große und weiter schneller als das GDP wachsende Schuldenlast", so Wolf.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Federal Reserve Bank betont immer wieder, vor einer Zinserhöhung eine Verbesserung der Wirtschaft abwarten zu wollen. Wie ein Vergleich der Investitionen in Bürohäuser, Hotels und Einkaufszentren zum US-BIP (Basis: Q2) zeigt, besteht durchaus noch Potenzial. So liegen die Büroinvestitionen immer noch 33% unterhalb des früheren Hochs. Investitionen in Einkaufszentren stiegen 2007 auf ein Rekordhoch und rangierten im zweiten Quartal 2015 rund 54% darunter. Die Leerstände in Einkaufszentren sind weiterhin hoch und vergraulen Investoren. Anders bei Hotels: Sie haben inzwischen kaum mehr Leerstände. Trotzdem lagen hier die Investitionen 57% unter denen vom letzten Hoch 2008.
EUR/USD trifft am Hoch vom 22. Mai 2015 bei 1,1208 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächsten markanten Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 27. Mai 2015 bei 1,0810 und 21. April 2015 bei 1,0657.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die japanische Notenbank hält unverändert an ihrem geldpolitischen Kurs fest. Das beschloss die Zentralbank am Freitag nach Beendigung zweitägiger Beratungen. So will die Bank of Japan (BoJ) die Geldbasis weiterhin um jährlich 80 Bio. Yen ausweiten. Die japanische Notenbank zeigte sich zuversichtlich, das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen. Abhängig von den Bewegungen der Ölpreise könne dies aber "etwas früher oder etwas später als derzeit geplant" geschehen, sagte Kuroda. Der Notenbankgouverneur hatte zuletzt davon gesprochen, dass das Ziel im Frühherbst 2016 erreicht werden könnte, falls es zu einer Erholung der Ölpreise kommt.
EUR/JPY trifft am Hoch vom 20. Januar 2015 bei 137,64 auf einen wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die Bank of England steuert wie die Fed auf Zinsanhebungen zu. Gefragt nach einem Termin noch in 2015, sagte der britische BoE-Chef Carney der Daily Mirror: "Ich wäre verrückt, irgendetwas aus- oder einzuschließen." Ähnlich wie die Fed hält die BoE also den Zeitpunkt der Zinswende weiter offen und verweist darauf, dass dieser von der konjunkturellen Entwicklung abhänge. Diese Art der Kommunikation steht im Gegensatz zur früheren Herangehensweise, als die Notenbanken mit in die Zukunft gerichteten Einschätzungen (“Forward Guidance“) ihren Kurs zu erklären versuchten.
Oberhalb des Doppelhochs vom 15./18. Mai 2015 bei 0,7284 sieht sich EUR/ GBP am Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 11. März 2015 bei 0,7011.
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