Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
FX Market Outlook
Brasilien steckt mitten in einer Wirtschaftskrise. Die Industrieproduktion des wichtigen BRIC-Staates ist in den ersten sechs Monaten des Jahres um 6,3% geschrumpft, wie das nationale Statistikinstitut diese Woche mitteilte. Es ist der stärkste Rückgang seit 2009. Rating-Agenturen senkten zuletzt ihre Aussichten für Brasilien, die Inflation liegt bei rund 9%. Der Real verliert seit Jahren an Wert.
Der Automobilsektor musste enorme Einbußen verschmerzen. Im Juli ist der Autoabsatz um fast ein Viertel eingebrochen. In dem zu den fünf größten Märkten der Branche gehörenden Land wurden vergangenen Monat 227.621 Fahrzeuge verkauft und damit 23% weniger als vor Jahresfrist.
Besserung ist nicht in Sicht: Die Stimmungslage im verarbeitenden Gewerbe trübt sich weiter ein. In Brasilien haben sich die Geschäftsbedingungen laut dem aktuellen Einkaufsmanagerindex auf 47,2 Punkte verschlechtert, wobei die Komponenten der Neuaufträge und der Produktion mit schwächeren Raten schrumpften. Die Wachstumsschwelle von 50 Punkten liegt in weiter Ferne. Zuletzt erhöhte die Zentralbank den Leitzins auf 14,25%, um Anleger für den Kauf von Staatsanleihen anzulocken und so den Real zu stärken.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) am Mittwoch mitteilte, wurden in den USA außerhalb der Landwirtschaft im vergangenen Monat lediglich 185.000 neue Stellen geschaffen. Analysten hatten im Konsens mit einem etwas höheren Stellenzuwachs um 211.000 gerechnet, nach 229.000 im Vormonat (revidiert von 237.000). Der aktuelle Anstieg ist der geringste seit drei Monaten. Das nächste US-Daten-Highlight ist nun der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Juli, der am Freitag zur Veröffentlichung ansteht.
EUR/USD trifft am Tief vom 21. Juli 2015 bei 1,0806 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste Widerstand findet sich am Tief vom 27. Juli 2015 bei 1,1129.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Das Wachstum der japanischen Dienstleistungsunternehmen hat sich im Juli abgeschwächt. Der von Nikkei/Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor fiel im vergangenen Monat auf 51,2 Punkte. Im Vormonat Juni hatte der Index bei 51,8 Punkten notiert. Trotz der leichten Abkühlung befindet sich der Sektor mit einem Indexstand von über 50 Punkten nach wie vor auf Wachstumskurs. Ein robustes Wirtschaftswachstum ist unerlässlich, damit die Bank of Japan ihr selbstgestecktes Inflationsziel von zwei Prozent in der ersten Jahreshälfte 2016 erreichen kann.
EUR/JPY trifft am Hoch vom 4. Juni 2015 bei 141,06 auf einen wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Das Wachstum im britischen Dienstleistungssektor hat sich im Juli abgeschwächt. Der von Markit/CIPS erhobene Einkaufsmanagerindex für den tertiären Sektor sank im vergangenen Monat auf 57,4 Punkte. Analysten hatten im Konsens mit einer nicht so starken Abschwächung auf 58,1 Punkte gerechnet, nach 58,5 Punkten im Juni. Unter den Subindizes fiel insbesondere die Beschäftigungskomponente ins Gewicht, die im Juli auf den niedrigsten Stand seit März 2014 gesunken ist. Alle drei Einkaufsmanagerindizes (verarbeitendes Gewerbe, Baubranche und Dienstleister) signalisieren zusammengenommen bislang einen sequenziellen Anstieg des britischen Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal um 0,6%.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 27. Juli 2015 bei 0,7160 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt an dem am 20. Juli 2015 bei 0,6930 erreichten Siebenjahrestief.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/CAD
Rückblick: Der Euro steigt gegenüber dem Kanadischen Dollar kräftig weiter. Nach dem Jahreswechsel war er in Richtung 1,45 CAD geklettert. Nach der Ankündigung von Wertpapierankäufen durch die EZB im Februar brach der Kurs des Euro dann jedoch auf 1,3377 CAD ein. Bei 1,30 CAD wurde im April eine Kreuzunterstützung genutzt, um eine Wende einzuleiten. Die Bank of Canada senkte den Leitzins im Juli und schwächte die Währung damit. Der Euro konnte daraufhin bis unter 1,45 CAD steigen.
Charttechnischer Ausblick: Während der Aufwärtstrend weiter intakt ist, läuft der Euro bei 1,45 CAD inzwischen auf einen Widerstand zu.
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