Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Vor einer Leitzinserhöhung will die US-Notenbank noch zwei Bedingungen erfüllt sehen, wie sie bei ihrem Zinsentscheid in der vergangenen Woche klargestellt hat. Einerseits muss auf dem Arbeitsmarkt eine "gewisse weitere Verbesserung" erkennbar sein. Diese Bedingung dürfte nicht allzu schwer zu erfüllen sein. Die nächste Gelegenheit dazu besteht bereits am Freitag, wenn die offiziellen US-Arbeitsmarktzahlen für Juli veröffentlicht werden. Schwieriger dürfte es bei der zweiten Bedingung werden. Die Federal Reserve will sich vor einer Zinserhöhung "recht sicher" sein können, dass sich die Inflationsrate mittelfristig wieder in Richtung des Ziels von 2,0% bewegt. Tatsächlich hat sich die Inflationsrate diesem Ziel in den vergangenen Monaten nicht etwa angenähert, sondern immer weiter davon entfernt.
Als Inflationsmaß bevorzugt die US-Notenbank gegenüber den Verbraucherpreisen den Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Preisindex oder PCE-Deflator). Legt man diesen zugrunde, so lag die Teuerungsrate im Juni nur bei 0,3%. Auch wenn eine Bodenbildung möglich ist, so scheint das Ziel von 2,0% in großer Entfernung.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Auftragseingänge in der US-Industrie haben im Juni einen Anstieg um 1,8% gegenüber dem Vormonat verzeichnet. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Zuwachs in dieser Größenordnung gerechnet. Der Mai-Wert wurde von -1,0% leicht auf -1,1% nach unten revidiert. Die Industrieauftragseingänge berücksichtigen sowohl den Umsatz langlebiger Wirtschaftsgüter als auch den Absatz von Verbrauchsgütern. Die Auftragseingänge für langlebige Güter kletterten gegenüber dem Vormonat um 3,4%, die Auftragseingänge für Verbrauchsgüter legten um 0,3% zu.
EUR/USD trifft am Tief vom 21. Juli 2015 bei 1,0806 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste Widerstand findet sich am Tief vom 27. Juli 2015 bei 1,1129.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die Geldbasis in Japan hat sich im Juli etwas stärker ausgeweitet als erwartet. Wie die Bank of Japan (BoJ) am Dienstag mitteilte, wuchs die Geldbasis im vergangenen Monat um 32,8% im Jahresvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem leicht schwächeren Zuwachs um 32,2% gerechnet, nach 34,2% im März. Der starke Anstieg der Geldmenge spiegelt die umfangreichen Lockerungsmaßnahmen der japanischen Notenbank wider. Durch eine deutlich erhöhte Geldmenge im Finanzsystem soll die heimische Wirtschaft angekurbelt und die Inflation angeheizt werden.
EUR/JPY trifft am Hoch vom 4. Juni 2015 bei 141,06 auf einen wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Der britische Nationwide-Hauspreisindex hat im Juli mit einem Anstieg um 0,4% im Monatsvergleich positiv überrascht. Analysten hatten im Konsens auf dieser Basis lediglich mit einem Zuwachs um 0,2% gerechnet, nachdem die Hauspreise im Juni um 0,2% gesunken waren. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Bausektor Großbritanniens enttäuschte im Juli hingegen mit einem Rückgang auf 57,1 Zähler. Erwartet worden war im Konsens hingegen ein Zuwachs auf 58,6 Punkte, nach 58,1 Punkten im Juni.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 27. Juli 2015 bei 0,7160 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt an dem am 20. Juli 2015 bei 0,6930 erreichten Siebenjahrestief.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/JPY
Rückblick: Der US-Dollar stabilisiert sich gegenüber dem Japanischen Yen weiter. Im März hatte er bei 122,00 JPY ein neues Hoch erreicht. Doch nach einem Bruch unter die stützende Trendlinie hielt auch die Marke von 120,00 JPY nicht mehr. Die Unterstützung unter 119,00 JPY bildete die Unterseite eines Dreiecks, das vor weiteren Rückschlägen schützte und schließlich im Mai einen Ausbruch ermöglichte. Der starke Anstieg auf 126,00 JPY führte jedoch zu einer sofortigen Wende. Einem Besuch unter 122,00 JPY folgte eine schnelle Gegenbewegung.
Charttechnischer Ausblick: Inzwischen folgt der US-Dollar weiter einer Trendlinie, die ihn über 124,00 JPY geführt hat.
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