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Holger Scholze: Kampf um K+S geht in die nächste Runde – Aktien an der DAX-Spitze

Schweizer Nationalbank erleidet Rekordverlust

Die Erholungstendenz am chinesischen Aktienmarkt hielt nicht lange an. Denn die Angst vor einem Schwächeanfall der Wirtschaft hat den Shanghai-Composite-Index heute wieder um 2,3 Prozent nach unten gedrückt. Damit beträgt das Minus seit Wochenbeginn rund zehn Prozent.

Nach dem Kursrutsch erhöht die Regierung in Peking nun den Druck auf die Finanzindustrie. Die Wertpapieraufsicht (CSRC) kündigte an, die Auswirkungen des automatisierten Handels auf den Markt zu prüfen.

Der DAX bewegte sich bis zum frühen Nachmittag kaum. Das deutsche Börsenbarometer lag bei 11.257 Punkten mit zwei Zählern ganz leicht im Plus.

An der Spitze der DAX-Gewinner sind heute die K+S-Aktien zu finden, welche sich um 3,9 Prozent auf 36,64 Euro verteuerten. Der kanadische Kaufinteressent Potash hat Zugeständnisse in Aussicht gestellt, um den Erhalt von Arbeitsplätzen und Bergwerken in Deutschland im Falle einer Übernahme zu garantieren. Zudem biete man weiterhin 41 Euro je Aktie. Das Management von K+S währt sich allerdings gegen den Deal. 

Die Papiere von Siemens legten nach den gestrigen Kursgewinnen heute um weitere 1,1 Prozent auf 97,08 Euro zu. Die Analysten von JP Morgan hatten ihr Kursziel von 96 auf 103 Euro nagehoben.

Airbus profitiert offenbar von der Erneuerung seiner Modellpalette. Der Gewinn des Flugzeugbauers kletterte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 732 Millionen Euro. Die Aktien stiegen um 4,6 Prozent auf 65,28 Euro.

Die Aufgabe ihres Euro-Mindestkurses von 1,20 CHF und die darauffolgende Aufwertung des Schweizer Franken (CHF) hat der Schweizer Nationalbank (SNB) im ersten Halbjahr einen Rekordverlust eingebrockt. Die Notenbank gab einen Fehlbetrag in Höhe von 50,1 Milliarden CHF(47,2 Milliarden Euro) bekannt. Nach der Aufgabe des Mindestkurses wertete der Franken massiv auf. Entsprechend erlitt die SNB auf den in anderen Währungen gehaltenen Anlagen enorme Wechselkursverluste. 

Am heutigen Nachmittag notierte der Euro zum Schweizer Franken bei 1,0605 CHF mit 0,1 Prozent fester. Gegenüber dem US-Dollar legte die Gemeinschaftswährung um 1,2 Prozent auf 1,1076 USDzu.

Eine Feinunze Gold verteuerte sich um 0,1 Prozent auf 1.090,50 Dollar.

Euwax Sentiment

Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag bei plus zwanzig Punkten. Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger setzte in dieser Phase also auf steigende Kurse des DAX.

TRENDS IM HANDEL

An der Euwax wurden im Zuge des Übernahme- und Abwehrkampfes zwischen Potash und K+S heute Knock-out-Calls auf die Aktien von K+S besonders rege gehandelt, ohne dass hierbei ein klarer Mehrheitstrend entstand.

Eine Reihe von Investoren glaubt offensichtlich an weiter nachgebende Notierungen des Goldpreises. Hier kam es auch heute zu einer erhöhten Nachfrage nach Put-Optionsscheinen.

Zudem setzen viele Marktteilnehmer auf fallende Euro-Notierungen. Es waren vor allem am Nachmittag sowohl Knock-out-Puts als auch Put-Optionsscheine auf die Gemeinschaftswährung gesucht. 

Andere Marktteilnehmer erwarten offensichtlich steigende Kurse der BASF-Aktien. Bereits seit drei Wochen werden hier Positionen in Call-Optionsscheinen aufgebaut. 

Börse Stuttgart TV

In der Reihe “Börsenwissen” geht es diesmal um Konjunkturindikatoren wie z. B. den ZEW Index oder den GfK-Konsumklimaindex. Warum sind sie für die Börsianer so interessant? Und wie ist die Stimmung aktuell vor dem Hintergrund der Probleme in Griechenland? Erklärungen dazu liefert Michael Bloss, EIFD-Direktor und Finanzbuchautor, im Gespräch bei Börse Stuttgart TV.