Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Trotz der jüngsten Korrekturen sollte man nicht vergessen, dass die Renditen für langjährige Staatsanleihen immer noch weit unter ihren "normalen" Niveaus liegen, warnen Volkswirte von Standard Life Investments. Für die zehnjährige US-Staatsanleihe seien es 210 Basispunkte, die zum Durchschnitt der ersten zehn Jahre dieses Jahrhunderts fehlten, für die zehnjährige UK-Staatsanleihe 260 Basispunkte und für die zehnjährige Bundesanleihe gar 330 Basispunkte. Neben all den oft genannten fundamentalen Gründen macht Chefvolkswirt Jeremy Lawson vor allem das Vertrauen der Märkte auf ein nur sehr langsames Zurückfahren der lockeren Geldpolitik dafür verantwortlich. Sie würden darauf setzen, dass die Zinssätze am Ende weniger als halb so hoch sein werden wie im letzten Zyklus, heißt es.
"Die Zentralbanken haben ihre Fähigkeit, in den Normalmodus zurückzukehren, immer wieder überschätzt", so Lawson. Doch es gebe eine Reihe von Gründen, warum es diesmal anders sein könnte. So hält Lawson es für unwahrscheinlich, dass die Produktivität weltweit so schwach bleiben werde wie jetzt. "Wir sind auch zuversichtlich, dass die Zentralbanken schließlich ihr Inflationsziel erreichen werden", so Lawson. Schon jetzt gebe es Anzeichen, dass - vor allem in den USA - die Lohnkosten steigen.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die US-Notenbank hat den Leitzins gestern wie erwartet weiter auf dem Rekordtief von null bis 0,25% belassen. Die Entscheidung zur Beibehaltung der lockeren Geldpolitik wurde einstimmig getroffen. Das Statement der US-Notenbank enthält keinen konkreten Hinweis auf eine baldige Änderung. Es werde angemessen sein, den Leitzins zu erhöhen, wenn es eine "gewisse weitere Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt" gegeben habe und der Offenmarktausschuss "recht sicher" sein könne, dass sich die Inflationsrate mittelfristig wieder in Richtung des Ziels von zwei Prozent bewege, erläutert die Fed in ihrem Statement.
EUR/USD trifft am Hoch vom 22. Mai 2015 bei 1,1208 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächsten markanten Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 27. Mai 2015 bei 1,0810 und 21. April 2015 bei 1,0657.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
In Japan ist das Wirtschaftsvertrauen der kleinen und mittelständischen Betriebe (KMB) im Juli auf ein 4-Monatshoch gestiegen. Der entsprechende Indikator kletterte von 46,9 Punkten im Vormonat Juni auf 49,3 Punkte, wie die Shoko Chukin Bank am Mittwoch mitteilte. Es ist die höchste Notierung seit März mit 49,8 Punkten. Im Mai notierte der Indikator bei 48,1 Punkten. Damit bewegt sich der Index trotz des Anstiegs weiterhin unter der Marke von 50 Punkten, was signalisiert, dass es mehr Pessimisten als Optimisten gibt. Für den Folgemonat August wird ein Rückgang auf 49,1 Punkte prognostiziert.
EUR/JPY trifft am Hoch vom 20. Januar 2015 bei 137,64 auf einen wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
In Großbritannien sind die Hypothekengenehmigungen im Juni auf 66.582 gestiegen, wie die Bank of England gestern mitgeteilt hat. Es wurde ein Anstieg auf 66.000 Genehmigungen erwartet, nach 64.826 im Vormonat. Die britischen Verbraucherkredite sind im Juni um 3,8 Mrd. Pfund gestiegen. Hier war vorher ein Plus von 3,0 Mrd. Pfund erwartet worden, nach revidiert 3,5 Mrd. Pfund im Mai. Die Geldmenge M4 ist im Juni zum Vormonat um 0,5% gesunken, während ein Anstieg um 0,4% erwartet worden war. Im Mai hatte das Plus 0,5% betragen.
Oberhalb des Doppelhochs vom 15./18. Mai 2015 bei 0,7284 sieht sich EUR/ GBP am Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 11. März 2015 bei 0,7011.
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