Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Die fünf größten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika haben diese Woche in Shanghai den Weg für eine eigene Entwicklungsbank freigemacht. Das neue Finanzinstitut 'New Development Bank' (NDB) hat als Ziel, eine größere Unabhängigkeit von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und von der Weltbank zu erreichen. Chinesische Medien zitierten den indischen Institutschef K. V. Kamath bei der Eröffnungsfeier mit den Worten, man wolle das bisherige internationale Finanzsystem nicht herausfordern, sondern ergänzen. Zu den ersten Projekten zählten Entwicklungsprojekte. Die eigentlichen Aktivitäten sollen Ende dieses Jahres oder Anfang 2016 beginnen.
Größter Geldgeber ist mit einem Anteil von fast 40% China. Die gesamten Kapitalausstattung der Bank beläuft sich Schätzungen zufolge auf 100 Mrd. Dollar. Die BRICS-Staaten wollen außerdem 100 Mrd. Dollar als Devisenreserve aufbauen, um sich von kurzfristigen Entwicklungen auf den Finanzmärkten unabhängiger zu machen. Ebenso bringt China die Gründung der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) voran, deren Hauptsitz in Peking entstehen soll. Sie soll mit der NDB zusammenarbeiten. Die AIIB hat insgesamt 50 Gründungsländer, die USA und Japan lehnen eine Beteiligung ab. Dagegen haben sich viele europäische Länder wie Deutschland und England der AIIB angeschlossen.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Schuldenquote in den 28 Ländern der Europäischen Union (EU28) gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist zum Ende des ersten Quartals 2015 auf 88,2% gestiegen, von 86,9% im Vorquartal. Die Staatsschulden stiegen im ersten Quartal von 12,1 Bio. Euro auf 12,4 Bio. Euro. Im Euroraum legte der Wert nur leicht von 9,3 Bio. Euro auf 9,4 Bio. Euro zu. Hier lag die Schuldenquote bei 92,9%, nach zuvor 92,0%. Die höchste Verschuldungsquote haben Griechenland (168,8%), Italien (135,1%) und Portugal (129,6%). Deutschland liegt mit 74,4% im Mittelfeld. Die niedrigste Quoten hat Estland (10,5%).
EUR/USD trifft am Hoch vom 22. Mai 2015 bei 1,1208 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste markante Unterstützung findet sich am Tief vom 21. April 2015 bei 1,0657.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die japanische Regierung hat ihre Inflationsprognose für 2015 von 1,4% auf 0,6% und für 2016 von 1,8% auf 1,6% gesenkt. Die kräftige Revision zeigt, dass die ergriffenen Maßnahmen von Ministerpräsident Abe bislang nicht wie geplant greifen. In diese Richtung zeigt auch der gestern veröffentlichte Gesamtwirtschaftsindex für Japan. Er ist im Mai im Monatsvergleich um 0,5% zurückgegangen. Volkswirte hatten damit im Vorfeld bereits gerechnet. Im April war er noch um 0,1% gestiegen. Der Gesamtwirtschaftsindex misst die Veränderung der Waren und Dienstleistungen, die von Unternehmen gekauft werden.
EUR/JPY trifft am Hoch vom 20. Januar 2015 bei 137,64 auf einen wichtigen Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
In Großbritannien stehen die Zeichen auf Zinswende. Wie aus dem Protokoll der letzten Notenbanksitzung hervorgeht, wird das Risiko stärkerer Preissteigerungen im geldpolitischen Ausschuss MPC höher bewertet. "Für einige Mitglieder deuten die mittelfristigen Inflationsrisiken mit Blick auf das Zwei-Prozent-Ziel bei dem gegenwärtigen Leitzins zunehmend nach oben", heißt es. Die Verbraucherpreise könnten demnach schon bald wieder kräftiger anziehen. Noch allerdings bewegt sich die Inflationsrate, auch infolge stark gefallener Ölpreise, an der Nulllinie. Für die Entscheidungen der britischen Notenbanker spielen die Inflationsaussichten eine große Rolle.
Oberhalb des Doppelhochs vom 15./18. Mai 2015 bei 0,7284 sieht sich EUR/ GBP am Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 04. September 2009 bei 0,6755.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/CAD
Rückblick: Der US-Dollar ist gegenüber dem Kanadischen Dollar weiter auf dem Vormarsch. Anfang des Jahres war es bei 1,20 CAD zu einem Ausbruch über einen Trendkanal gekommen. Die folgende Rally auf 1,30 CAD wurde jedoch bereits bei 1,2750 CAD abgebrochen. Nach einer Seitwärtsphase stieg der US-Dollar wieder bis auf 1,2750 CAD. Ein Bruch unter die Unterstützung bei 1,24 CAD führte danach zu einem Tief unter 1,20 CAD. Seit Mitte Mai ist der US-Dollar jedoch wieder auf Erholungskurs.
Charttechnischer Ausblick: Inzwischen wurde 1,30 CAD erreicht, während unter der Bewegung eine steile Trendlinie liegt.
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