Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook - die Kapitalmärkte haben an Flexibilität verloren
FX Market Outlook
"So schmerzhaft die Zeit danach auch werden kann - die Volksabstimmung in Griechenland wird endlich Klarheit über den wahren Zustand der Währungsunion bringen", kommentiert Makroökonom Daniel Stelter, Buchautor und Gründer des Diskussionsforums "Beyond the Obvious", den letzten Akt des Griechenland-Dramas. Wenn die Griechen den 5. Juli 2015 "Nein" sagen, sei der Austritt Griechenlands aus der Währungsunion kaum mehr zu vermeiden. Ein "Ja" hingegen sei ein Misstrauensvotum gegen Tsipras und Syriza, und die Eurogruppe könne mit einer neuen Regie- rung neue Verhandlungen beginnen. So oder so - das Spiel auf Zeit gehe zu Ende, und es kämen ein paar Wahrheiten auf den Tisch.
"In Griechenland wurden nicht die Griechen, sondern die Gläubiger gerettet. Solange die EZB, größtenteils rechtswidrig, alles tut, um den Euro zu retten, ist es für Investoren ein sicheres Geschäft, Geld in Staatsanleihen zu stecken", so Stelter. Griechenland sei zwar extrem, aber kein Einzelfall. Wie könne es sein, dass die Pleite eines Landes, dessen Anteil am Bruttoinlandsprodukt der Eurozone gerade mal 1,8% ausmache, solche Schock- wellen auslöse? Durch niedriges Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit und übermäßige Verschuldung lauern in vielen Euroländern Gefahren.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Der Case-Shiller Hauspreisindex wurde in der Veröffentlichung für April zum Vorjahreszeitraum mit einem Wert von 4,9% gemeldet. Damit liegt er unter den Prognosen, die sich auf 5,3% beliefen. Im Vormonat März lag der Wert bei 5,0%. Der Hauspreisindex von Standard & Poor's und Case-Shiller zeigt die Veränderung im Verkaufspreis von Wohneigentum in 20 amerikanischen Großstädten. Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex hat sich von seinem im Mai bei 46,2 Punkten erreichten Fünfeinhalbjahrestief erholt. Der Index legte auf 49,4 Zähler im Juni zu, womit jedoch sowohl die Wachstumsschwelle von 50 Punkten als auch die Konsensschätzung bei 50,2 Zählern verfehlt wurde.
EUR/USD trifft am Hoch vom 15. Mai 2015 bei 1,1467 auf den nächsten markanten Widerstand. Die nächste wichtige Unterstützung findet sich am Tief vom 27. Mai 2015 bei 1,0810.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die durchschnittlichen Nettoeinkommen in Japan sind im Mai erneut gestiegen. Wie das japanische Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales am Dienstag bekannt gab, stiegen die Einkommen im Mai um 0,6% im Jahresvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,7% wie im Vormonat April gerechnet. Die Baubeginne in Japan enttäuschten im Mai mit einem Anstieg um 5,8% im Jahresvergleich. Erwartet worden war hier im Konsens ein Zuwachs um 6,2%, nach einem Plus von 0,4% im April.
Oberhalb des Hochs vom 4. Juni 2015 bei 141,06 trifft EUR/JPY am Hoch 8. Januar 2015 bei 141,73 auf den nächsten Widerstand. Eine markante Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal laut endgültiger Veröffentlichung wie erwartet um 0,4% im Quartalsvergleich gestiegen, nach +0,6% im vierten Quartal. Die Unternehmensinvestitionen stiegen im Berichtszeitraum sequenziell um 2,0%. Analysten hatten im Konsens mit einem Zu- wachs um 1,8% gerechnet, nach einem Rückgang um 0,9% im Vorquartal. Der britische Dienstleistungsindex stieg im April im Dreimonatsschnitt wie erwartet um 0,5%, nach +0,4% im März.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 9. Juni 2015 bei 0,7389 und 7. Mai 2015 bei 0,7483 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 9. Oktober 2007 bei 0,6892.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/SEK
Rückblick: Der Euro bleibt gegenüber der Schwedischen Krone schwach. Er war Mitte Mai abgerutscht, nachdem er sich vorher bis auf 9,40 SEK erholt hatte und danach an einer steigenden Trendlinie abgeprallt war. Auf mehrere Monate betrachtet verläuft die Bewegung jedoch seitwärts. Auf einer leicht fallenden Trendlinie bei 9,20 SEK konnte die Gemeinschaftswährung Halt finden und setzte mehrfach zu einer Wende an.
Charttechnischer Ausblick: Nach mehreren Anstiegen zum letzten Hochpunkte bei 9,40 SEK ist der Kurs des Euro jedoch wieder auf 9,20 SEK gefallen und erholt sich kaum noch.
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