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Auf der Suche nach Geld: 1 Billion Dollar fehlt - Europas Banken zapfen Asien an
Europäische Banken wenden sich zur Kapitalbeschaffung nach Asien. Denn neue Regeln in ihren Heimatländern machen es erforderlich, dass sie für mehr als 1 Billion Dollar Aktien und nachrangige Schuldverschreibungen begeben, um die Verlustpuffer zu erhöhen.
Deutsche und französische Banken haben in diesem Jahr bereits für umgerechnet 1,8 Mrd. Dollar Papiere an den Markt gebracht, die als Puffer im Insolvenzfall fungieren, in Stückelungen von chinesischen Yuan bis zu japanischen Yen. Vor 2015 hatten sie keine derartigen Papiere begeben. Niederländische und italienische Banken, die 2012 mit Emissionen in der Region begannen, haben diese ebenfalls verstärkt.
Finanzinstitute wenden sich nach Asien, wo es ausreichend Nachfrage nach großen Wertpapieremissionen gibt und die Preisgestaltung attraktiv ist. In Europa hatten Vermögensverwalter seit 2008 für etwa 266 Mrd. Dollar nachrangige Schuldverschreibungen entweder in Dollar oder Euro abgenommen. Die Orientierung in Richtung Osten dürfte noch an Dynamik gewinnen, da Banken etwa das Vierfache dieser Summe begeben müssen.
“In Erwartung neuer Kapitalemissionsanforderungen macht es Sinn, die Finanzierungsquellen zu diversifizieren”, sagt Alexandra MacMahon von Citigroup Global Markets Ltd. in London. Es werde sehr viel mehr Wert darauf gelegt, die Anlegerbasis zu verbreitern, “was wir in dieser Stärke seit einigen Jahren nicht beobachtet haben”, erläutert sie.
Europäische Banken haben etwa 447,2 Mrd. Dollar an nachrangigen Papieren, die in den kommenden Jahren nicht mehr auf ihre Kapitalpuffer angerechnet werden, zeigen von Bloomberg zusammengestellte Daten. Diese Wertpapiere müssen durch neue ersetzt werden, die den Basel-III-Vorschriften entsprechen. Das könnte zusammen mit anderen in der Diskussion befindlichen Anforderungen die Gesamtsumme an zu begebenden Papieren auf 1 Billion Dollar anheben, sagt Ivan Vatchkov, Chief Investment Officer bei Algebris Investments Ltd. in Singapur.
“Sie wollen ihren Heimatmarkt nicht überfluten”, berichtet Kazuhide Tanaka, Leiter langfristige Finanzierung bei Rabobank NA in Tokio. “Daher schauen sie sich nach einer Diversifizierung der Anlegerbasis um, und das bedeutet, in asiatischen Währungen zu begeben.”
Es bedeutet auch dahin zu gehen, wo das Geld ist. Die Reichen sind in der Region Asien-Pazifik im vergangenen Jahr schneller reicher geworden als an irgendeinem anderen Ort der Welt, wie aus einem Bericht von Cap Gemini SA und Royal Bank of Canada vom 17. Juni hervorgeht. Personen mit mindestens 1 Mio. Dollar an zu investierenden Aktiva haben 2014 ihr Vermögen in Asien um 11 Prozent auf 15,8 Billionen Dollar gesteigert und damit stärker als in Nordamerika mit 9 Prozent und in Europa mit 4,6 Prozent, heißt es in der Studie.
Die niederländische Rabobank ist der größte Emittent am japanischen Samurai-Bondmarkt und kam im September mit nachrangigen Anleihen im Volumen von 50,8 Mrd. Yen (360 Mio. Euro) an den Markt, die als Tier-2-Kapital gelten, die erste derartige Emission einer ausländischen Bank.
Im Mai begab Société Générale SA für umgerechnet 86,1 Mio. Euro auf australische Dollar lautende Tier-2-Papiere. Die Kosten der französischen Bank für auf US-Dollar lautende Emissionen steigen. Sie zahlte für ein in der US-Währung denominiertes, zehnjähriges Papier im April eine Renditeprämie von 255 Basispunkten gegenüber Treasuries. Das sind 30 Basispunkte mehr als der Renditeaufschlag für ein ähnliches Papier im Januar 2014. Jene Anleihe ist mit einem Kupon von 5 Prozent ausgestattet, was mehr als doppelt so hoch ist wie die 2,195 Prozent der nachrangigen Samurai-Papiere, die die Bank diesen Juni begeben hat.
“Die Preisgestaltung ist attraktiv” in asiatischen Währungen’’, bestätigt Andrew Stephen, Leiter Privatplatzierung Asien und in lokaler Währung begebene Papiere bei der Deutsche Bank AG in Singapur. “Und Asien hat versierte Anleger, die das Bankkapital verstehen.”
Im April hat die Deutsche Bank als drittes europäisches Kreditinstitut nachrangige Papiere am Offshore-Yuan-Markt begeben. Zuvor waren dort bereits BNP Paribas SA und BPCE SA aktiv gewesen. Letztere hat insgesamt 643,4 Mio. Dollar über die Platzierung von Tier-2-Bonds in Yen, Yuan und Singapur-Dollar beschafft.
“Die meisten Emittenten sind sich zunehmend des asiatischen Marktes bewusst und dass die Liquidität hier extrem solide ist”, sagt Clifford Lee, Leiter Festverzinsliche bei DBS Bank Ltd. in Singapur. “Der Markt in Singapur hat gezeigt, dass er Volumen und Laufzeiten absorbieren kann.”
Deutsche und französische Banken haben in diesem Jahr bereits für umgerechnet 1,8 Mrd. Dollar Papiere an den Markt gebracht, die als Puffer im Insolvenzfall fungieren, in Stückelungen von chinesischen Yuan bis zu japanischen Yen. Vor 2015 hatten sie keine derartigen Papiere begeben. Niederländische und italienische Banken, die 2012 mit Emissionen in der Region begannen, haben diese ebenfalls verstärkt.
Finanzinstitute wenden sich nach Asien, wo es ausreichend Nachfrage nach großen Wertpapieremissionen gibt und die Preisgestaltung attraktiv ist. In Europa hatten Vermögensverwalter seit 2008 für etwa 266 Mrd. Dollar nachrangige Schuldverschreibungen entweder in Dollar oder Euro abgenommen. Die Orientierung in Richtung Osten dürfte noch an Dynamik gewinnen, da Banken etwa das Vierfache dieser Summe begeben müssen.
“In Erwartung neuer Kapitalemissionsanforderungen macht es Sinn, die Finanzierungsquellen zu diversifizieren”, sagt Alexandra MacMahon von Citigroup Global Markets Ltd. in London. Es werde sehr viel mehr Wert darauf gelegt, die Anlegerbasis zu verbreitern, “was wir in dieser Stärke seit einigen Jahren nicht beobachtet haben”, erläutert sie.
Europäische Banken haben etwa 447,2 Mrd. Dollar an nachrangigen Papieren, die in den kommenden Jahren nicht mehr auf ihre Kapitalpuffer angerechnet werden, zeigen von Bloomberg zusammengestellte Daten. Diese Wertpapiere müssen durch neue ersetzt werden, die den Basel-III-Vorschriften entsprechen. Das könnte zusammen mit anderen in der Diskussion befindlichen Anforderungen die Gesamtsumme an zu begebenden Papieren auf 1 Billion Dollar anheben, sagt Ivan Vatchkov, Chief Investment Officer bei Algebris Investments Ltd. in Singapur.
“Sie wollen ihren Heimatmarkt nicht überfluten”, berichtet Kazuhide Tanaka, Leiter langfristige Finanzierung bei Rabobank NA in Tokio. “Daher schauen sie sich nach einer Diversifizierung der Anlegerbasis um, und das bedeutet, in asiatischen Währungen zu begeben.”
Es bedeutet auch dahin zu gehen, wo das Geld ist. Die Reichen sind in der Region Asien-Pazifik im vergangenen Jahr schneller reicher geworden als an irgendeinem anderen Ort der Welt, wie aus einem Bericht von Cap Gemini SA und Royal Bank of Canada vom 17. Juni hervorgeht. Personen mit mindestens 1 Mio. Dollar an zu investierenden Aktiva haben 2014 ihr Vermögen in Asien um 11 Prozent auf 15,8 Billionen Dollar gesteigert und damit stärker als in Nordamerika mit 9 Prozent und in Europa mit 4,6 Prozent, heißt es in der Studie.
Die niederländische Rabobank ist der größte Emittent am japanischen Samurai-Bondmarkt und kam im September mit nachrangigen Anleihen im Volumen von 50,8 Mrd. Yen (360 Mio. Euro) an den Markt, die als Tier-2-Kapital gelten, die erste derartige Emission einer ausländischen Bank.
Im Mai begab Société Générale SA für umgerechnet 86,1 Mio. Euro auf australische Dollar lautende Tier-2-Papiere. Die Kosten der französischen Bank für auf US-Dollar lautende Emissionen steigen. Sie zahlte für ein in der US-Währung denominiertes, zehnjähriges Papier im April eine Renditeprämie von 255 Basispunkten gegenüber Treasuries. Das sind 30 Basispunkte mehr als der Renditeaufschlag für ein ähnliches Papier im Januar 2014. Jene Anleihe ist mit einem Kupon von 5 Prozent ausgestattet, was mehr als doppelt so hoch ist wie die 2,195 Prozent der nachrangigen Samurai-Papiere, die die Bank diesen Juni begeben hat.
“Die Preisgestaltung ist attraktiv” in asiatischen Währungen’’, bestätigt Andrew Stephen, Leiter Privatplatzierung Asien und in lokaler Währung begebene Papiere bei der Deutsche Bank AG in Singapur. “Und Asien hat versierte Anleger, die das Bankkapital verstehen.”
Im April hat die Deutsche Bank als drittes europäisches Kreditinstitut nachrangige Papiere am Offshore-Yuan-Markt begeben. Zuvor waren dort bereits BNP Paribas SA und BPCE SA aktiv gewesen. Letztere hat insgesamt 643,4 Mio. Dollar über die Platzierung von Tier-2-Bonds in Yen, Yuan und Singapur-Dollar beschafft.
“Die meisten Emittenten sind sich zunehmend des asiatischen Marktes bewusst und dass die Liquidität hier extrem solide ist”, sagt Clifford Lee, Leiter Festverzinsliche bei DBS Bank Ltd. in Singapur. “Der Markt in Singapur hat gezeigt, dass er Volumen und Laufzeiten absorbieren kann.”