Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Der unerwartete Ausgang der Parlamentswahl in der Türkei hat am Montag zu einem Ausverkauf bei der türkischen Lira geführt. Zum Wochenauftakt stürzte die Währung im Vergleich zum Euro um über vier Prozent und gegenüber dem US-Dollar sogar um mehr als fünf Prozent auf ein neues Rekordtief ab. Die regierende Partei AKP hatte bei den Wahlen am Sonntag ihre absolute Mehrheit verloren. Sie kommt nach vorläufigen Ergebnissen auf knapp 41 Prozent der Stimmen, nach noch etwa 50 Prozent vor vier Jahren. Die Partei von Präsident Erdogan ist nun auf einen Koalitionspartner angewiesen.
Zweitstärkste Kraft wurde die Mitte-Links-Partei CHP mit 25 Prozent vor der rechtsgerichteten MHP mit 16 Prozent der Stimmen. Die pro-kurdische HDP erreichte 13 Prozent und zieht damit erstmals ins Parlament in Ankara ein. Marktbeobachter rechnen auch in den kommenden Tagen mit stärkeren Kursschwankungen bei der Lira. Sollte die Unsicherheit über die Regierungsbildung in der Türkei bald beendet sein, könnte dies die Lira aber wohl wieder etwas stützen.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Vorstandschefs der größten US-Unternehmen sind weniger optimistisch für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr als noch vor drei Monaten. Dies zeigt eine Umfrage des Business Roundtable im zweiten Quartal. Demnach erwarten die CEOs im Schnitt für das Gesamtjahr 2015 ein Wachstum der US-Wirtschaft um 2,5 Prozent. Im ersten Quartal hatten die wichtigsten Unternehmenslenker noch ein Wachstum von 2,8 Prozent erwartet. Nur noch 32 Prozent der CEOs wollen in den kommenden sechs Monaten zusätzliche Arbeitskräfte einstellen. Im ersten Quartal hatten sich noch 40 Prozent entsprechend geäußert.
EUR/USD trifft am Hoch vom 15. Mai 2015 bei 1,1467 auf den nächsten markanten Widerstand und am Tief vom 27. Mai 2015 bei 1,0810 auf die nächste wichtige Unterstützung.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die Stimmung in der japanischen Wirtschaft bleibt positiv. Das Economy Watchers Sentiment sank im Mai zwar um 0,3 auf 53,3 Punkte, blieb damit aber deutlich über der Schwelle von 50 Punkten, ab der Optimismus signalisiert wird. Die Volkswirte der Banken hatten allerdings mit einem Anstieg auf 54,2 Punkte gerechnet. Das Economy Watchers Sentiment basiert auf einer monatlichen Befragung von rund 2.000 Arbeitskräften in der japanischen Wirtschaft, die als Teil ihrer Arbeit die Konsumfreude der Verbraucher beobachten.
Oberhalb des Hochs vom 8. Januar 2015 bei 141,73 trifft EUR/JPY am Hoch vom 29. Dezember 2014 bei 147,22 auf den nächsten Widerstand. Eine wichtige Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Der britische Premierminister David Cameron hat mit widersprüchlichen Äußerungen zu parteiinterner Kritik für Verwirrung gesorgt. Am Wochenende hatten 50 Abgeordnete der Konservativen erklärt, für einen Austritt Großbritanniens eintreten zu wollen, wenn Cameron mit seinen Forderungen nach einer Reform der EU keinen Erfolg haben sollte. Am Sonntag forderte Cameron die Abweichler in der eigenen Partei zunächst auf, die Strategie der Regierung zu unterstützen. Diese sieht zwar ein Referendum über einen EU-Austritt bis spätestens 2017 vor, will Großbritannien aber gleichzeitig in der EU halten. Am Montag relativierte Cameron seine Aussagen. Die Forderung nach Einigkeit hätte sich nur auf die Verhandlungen mit der EU bezogen, nicht aber auf das Referendum selbst.
EUR/GBP sieht sich Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung unterhalb des Tiefs vom 27. Mai 2015 bei 0,7052 liegt am Tief vom 11. März 2015 bei 0,7011.
Und hier geht's zum Desktop auf guidants: http://go.guidants.com/#c/XpressTrade