Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat der US-Notenbank empfohlen, die erste Leitzinserhöhung seit der Finanzkrise auf das erste Halbjahr 2016 zu verschieben. Eine zu frühe Zinserhöhung könne zu einer erhöhten Volatilität führen und Risiken für die Finanzstabilität weit über die USA hinaus auslösen, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde. Deshalb sei es sinnvoller, mit einer Zinserhöhung zu warten, bis ein stärkeres Lohnwachstum zu beobachten sei und sich die Inflationsrate näher beim Ziel von zwei Prozent befinde.
Bei einer zu frühen Zinsanhebung bestehe die Gefahr, dass die Federal Reserve die Zinsen anschließend wegen einer schwachen Wirtschaftsentwicklung wieder senken müsse, so Lagarde. Das Risiko einer zu frühen Zinserhöhung sei größer als das Risiko einer zu späten Anhebung. Notfalls solle die Fed auch ein leichtes Überschießen des Inflationsziels von zwei Prozent tolerieren, so Lagarde. Auch nach einer ersten Zinserhöhung werde nur eine graduelle weitere Anhebung der Zinsen angemessen sein, sagte Lagarde. Seine Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft für das laufende Jahr senkte der IWF von 3,1% auf 2,5%.
FX-Quickcheck: EUR/USD
In den Vereinigten Staaten ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 30. Mai gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche wurde ein Rückgang um 8.000 auf 276.000 Erstanträge verzeichnet, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Der Vorwochenwert wurde von 282.000 auf 284.000 leicht nach oben revidiert. Der Wert für den weniger schwankungsanfälligen Vierwochendurchschnitt stieg gegenüber der Vorwoche um 2.750 auf 274.750. Beide Werte liegen nahe an ihren 15-Jahrestiefs. Die Zahl der fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe fiel in der Woche zum 23. Mai um 30.000 auf 2,19 Mio. - der niedrigste Wert seit November 2000.
EUR/USD trifft am Hoch vom 15. Mai 2015 bei 1,1467 auf den nächsten markanten Widerstand. Die nächste wichtige Unterstützung findet sich am Tief vom 27. Mai 2015 bei 1,0810.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
In der Bank of Japan ist man offensichtlich nicht unglücklich über die deutliche Abwertung des Yen, die die heimische Valuta gegenüber dem US-Dollar zuletzt auf ein Zwölfjahrestief hat fallen lassen. "Die übermäßige Yen-Stärke, die der japanischen Industrie in den vergangenen Jahren zu schaffen gemacht hat, ist nun korrigiert worden", sagte Yutaka Harada, der seit März Mitglied im geldpolitischen Rat der BoJ ist und als Befürworter einer ultralockeren Geldpolitik gilt. Die Bewertung des Yen sei nun auf einem guten Niveau angekommen, hieß es weiter, was suggeriert, dass eine weitere Yen-Abwertung nicht erwünscht ist.
Oberhalb des Hochs vom 8. Januar 2015 bei 141,73 trifft EUR/JPY am Hoch vom 29. Dezember 2014 bei 147,22 auf den nächsten Widerstand. Eine wichtige Unterstützung lässt sich am Doppeltief vom 5./26. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die Bank of England (BoE) hat ihre Leitzinsen wie von Analysten erwartet unverändert auf dem Rekordtief bei 0,50% belassen. Auch das Anleihenkaufprogramm im bisherigen Volumen von 375 Mrd. Pfund wurde nicht weiter aufgestockt. In ihrem jüngsten Inflationsbericht hatte die BoE höhere Zinsen erst für Mitte 2016 signalisiert. Maßgeblich verantwortlich für die nach hinten verschobenen Zinsanhebungspläne ist der Ölpreisverfall, der dafür sorgte, dass die Verbraucherpreise in Großbritannien im April erstmals seit mehr als 50 Jahren gesunken sind. Den BoE-Prognosen zufolge soll das Inflationsziel von 2,0% im Frühjahr 2017 wieder erreicht werden.
EUR/GBP sieht sich Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung unterhalb des Tiefs vom 27. Mai 2015 bei 0,7052 liegt am Tief vom 11. März 2015 bei 0,7011.
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