Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Die Europäische Zentralbank (EZB) reagiert auf den Skandal um die Weitergabe von kursrelevanten Informationen an eine nur kleine Gruppe von Investoren. Redetexte sollen künftig nicht mehr vorab an Journalisten gegeben werden, teilte die EZB am Donnerstag überraschend mit. Damit zieht die EZB Konsequenzen aus ihren Pannen im Zusammenhang mit einer Rede von EZB-Direktoriumsmitglied Coeuré am Montag, als eine kleine Gruppe von institutionellen Investoren 14 Stunden vor allen anderen Marktteilnehmern informiert worden war. Die verspätete Veröffentlichung am Dienstag war ein "interner Verfahrensfehler", wie ein EZB-Sprecher gegenüber GodmodeTrader erklärte. Dies hätte laut EZB auch nach den bisherigen Regeln zur Informationspolitik eigentlich nicht geschehen dürfen.
Die EZB zeigt durch die Änderung ihrer Informationspolitik nun, dass sie künftig bei der Veröffentlichung von Redetexten eine größere Sensibilität an den Tag legen will. Bisher hatten bspw. etwa Journalisten zumindest theoretisch die Möglichkeit, kursrelevante Informationen vor allen anderen zu nutzen.
FX-Quickcheck:
EUR/USD
Die konjunkturelle Entwicklung in den USA hat sich zuletzt zwar belebt, dennoch hat sich die Wirtschaftsleistung gegenüber dem historischen Trend abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) hat von revidiert -0,36 Punkten im März auf einen Stand von -0,15 Punkten im April angezogen, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Der aussagekräftigere gleitende Dreimonatsdurchschnitt fiel etwas besser aus und notierte im April bei -0,23 Punkten.
Oberhalb des Hochs vom 15. Mai 2015 bei 1,1467 trifft EUR/USD am Hoch vom 3. Februar 2015 bei 1,1534 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste markante Unterstützung findet sich am Tief vom 13. April 2015 bei 1,0518.
EUR/JPY
In Japan ist der vorläufige Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Mai auf 50,9 Punkte gestiegen und liegt damit über der Wachstumsschwelle. Volkswirte hatten nur 50,3 Punkte erwartet. Im April hatte der Index bei 49,9 Punkten gelegen. Angesichts der guten konjunkturellen Entwicklung will die Bank of Japan (BoJ) ihre Wirtschaftsprognosen für 2015 nach oben anpassen und wird Näheres nach ihrer heutigen Sitzung bekanntgeben. Das Wirtschaftswachstum in Japan hat im ersten Quartal um 2,4% zugelegt und liegt damit deutlich über dem erwarteten Plus von 1,5% im Vorjahresvergleich.
Oberhalb des Hochs vom 18. Mai 2015 bei 136,96 trifft EUR/JPY am Hoch vom 20. Januar 2015 bei 137,64 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste markante Unterstützung lässt sich am Tief vom 5. Mai 2015 bei 133,07 lokalisieren.
EUR/GBP
Großbritanniens Einzelhändler freuen sich über klingelnde Kassen: Der Einzelhandelsumsatz im Königreich ist im April um 1,2% gestiegen - so stark wie seit vergangenem November nicht mehr. Volkswirte hatten lediglich einen Zuwachs um 0,3% erwartet, nachdem die Statistikbehörde den Wert aus dem Vormonat von -0,5% auf -0,7% revidiert wurde. Die aktuellen Einzelhandelsdaten passen ins Bild: Zuletzt zeigte sich die Industrieproduktion überraschend stark, während die Arbeitslosenquote mit 5,5% zugleich auf den tiefsten Stand seit 2008 gesunken war.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 7. Mai 2015 bei 0,7483 dem nächsten wichtigen Widerstand gegenüber. Die nächste markante Unterstützung jenseits des Tiefs vom 23. April 2015 bei 0,7112 liegt am Tief vom 11. März 2015 bei 0,7011.
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