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Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook

FX Market Outlook

Obwohl es kaum Beweise gibt, dass ausgerechnet Navinder Singh Sarao in London für den Flash-Crash im Dow Jones Index am 6. Mai 2010 verantwortlich war, soll er an die USA ausgeliefert werden. Damals war der US-Index innerhalb von Minuten um mehr als 1.000 Punkte (rund 9%) eingebrochen. Der private Daytrader hat nie für eine Großbank oder einen Finanzdienstleister gearbeitet. Der Sohn asiatischer Einwanderer in London hatte sich nach seinem Studium an der Brunel University als Daytrader selbständig gemacht. Im Zeitraum von 2010 bis 2014 soll Sarao mit dem Handel von Aktienfutures auf US-Indizes rund 40 Mio. Dollar verdient haben, behaupten US-Behörden. Am Tag des Flash-Crashs soll sich Saraos Gewinn auf fast 900 000 Dollar belaufen haben.



Sarao nutzte offenbar eine illegale Trading-Methode, die als 'Layering & Spoofing' bezeichnet wird, um seine Gewinne zu erzielen. Dabei werden riesige Kauf- oder Verkaufsaufträge erteilt, die niemals ausgeführt werden sollen, jedoch anderen eine Nachfrage bzw. ein Angebot signalisieren, das sie zum Handeln ermutigt. Durch ständige automatische Modifikation der Auftragsdetails verhinderte Sarao, dass die riesigen Verkaufsaufträge überhaupt ausgeführt wurden.



FX-Quickcheck: EUR/USD



Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter in den Vereinigten Staaten ist im März überraschend um 4,0% gestiegen, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte der Banken hatten im Schnitt nur mit einem Plus von 0,6% gerechnet, nach einem Rückgang um 1,4% im Vormonat Februar. Ohne Berücksichtigung der stark schwankenden Transportgüter sank der Auftragseingang allerdings um 0,2%. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,3%, nach einem revidierten Minus von 1,3% im Vormonat. Der Ordereingang für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, der als Messlatte für die Investitionstätigkeit der Unternehmen gilt, sank im März um 0,5%.



Das Währungspaar EUR/USD trifft am Hoch vom 26. März 2015 bei 1,1052 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste zentrale Unterstützung findet sich am Tief vom 13. März 2015 bei 1,0459.



FX-Quickcheck: EUR/JPY



Die wirtschaftlichen Aussichten in Japan haben sich im Februar unerwartet aufgehellt. Der sogenannte Gesamtwirtschaftsindex stieg um 0,1% gegenüber dem Vormonat, wie das japanische Wirtschaftsministerium am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 0,9% gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde allerdings von 1,9% auf 0,5% deutlich nach unten revidiert. Der Gesamtwirtschaftsindex der Regierung fasst eine Vielzahl von Konjunkturindikatoren zusammen.



EUR/JPY trifft am Tief vom 13. Juni 2013 bei 124,94 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 10. März 2015 bei 131,88 lokalisieren.



FX-Quickcheck: EUR/GBP



Am 7. Mai steht in Großbritannien die Parlamentswahl an. Dort ist das klassische Zwei-Parteien-System von einem Mehrparteien-System abgelöst worden. Experten warnen deswegen vor erhöhter Unsicherheit im Umfeld der Wahl. Das Ergebnis lasse sich nicht vorhersagen, da kleinere Parteien inzwischen eine wichtigere Rolle spielen. Entsprechend schwierig sind auch die kurz- und mittelfristigen Effekte der Wahl auf den Markt einzuschätzen. Es muss mit einer erhöhten Volatilität gerechnet werden, die teilweise schon jetzt beobachtet werden kann. Der volle Umfang der Marktschwankungen sei langfristig möglicherweise noch nicht eingepreist.



EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 25. März 2015 bei 0,7385 dem nächsten wichtigen Widerstand gegenüber. Die nächste markante Unterstützung liegt am Tief vom 11. März 2015 bei 0,7011.



Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/JPY



Rückblick: Der US-Dollar läuft gegenüber dem Japanischen Yen weiter seitwärts. Im November hatte der US-Dollar nach einer Wende im Oktober stark zugelegt. Über 120,00 JPY konnte er Anfang Dezember ein neues Hoch ausbilden. Eine sinkende Trendlinie konnte dem Setup nichts anhaben. Nach einem Ausbruch darüber erreichte der US-Dollar im März 122,00 JPY. Doch nach einem Bruch unter die stützende Trendlinie hielt auch die Marke von 120,00 JPY nicht mehr.



Charttechnischer Ausblick: Derzeit zeichnet sich eine neue Unterstützung unter 119,00 JPY ab, auf die der Kurs vor dem Wochenende zurückgesetzt hat.