Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Die zuletzt gute Stimmung insbesondere an den Aktienbörsen dürfte bei einigen Anlegern zunehmend Kopfschütteln auslösen. Schließlich wurde einmal mehr offensichtlich, dass eine weltweite Wachstumsbeschleunigung weiter auf sich warten lässt. "Weder rekordtiefe Zinsen noch der scharfe Rückgang der Rohölpreise haben der Weltwirtschaft nachhaltig auf die Sprünge geholfen. Lediglich die Eurozone glänzte mit positiven Konjunkturüberraschungen. Hier hat nicht zuletzt der schwache Euro die Geschäftsstimmung von Industrie- und Dienstleistungssektor befördert", so Christian Heger, Chief Investment Officer bei HSBC Global Asset Management Deutschland.
Das ambivalente Szenario mit geringer Konjunkturdynamik bei gleichzeitig hoher billiger Liquidität bleibt nach Meinung des HSBC-Experten erhalten - mit positiven und negativen Folgen. Zu den angenehmen Folgen zählt Heger: Firmen können ihre Gewinne leicht steigern, eine hohe Verschuldung kann günstig verlängert werden, Unternehmenspleiten sind selten, Wohlstandseffekte stützen Konjunktur und Kapitalmärkte. "Es gibt jedoch auch negative Nebenwirkungen. Neben der langfristigen Fehlallokation von Kapital steigt das Risiko kurzfristiger Bewertungsblasen an einzelnen Märkten", so Heger.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Der Euro hat von der überraschenden Schwäche von wichtigen Konjunkturdaten aus den USA profitiert. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA stieg im April auf 54,2 Punkte. Erwartet wurde ein Wert von 55,6 nach 55,7 zuvor. Die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone lagen zwar etwas unter den Erwartungen, signalisieren aber, mit Ausnahme von Frankreich, ein robustes Wachstum in vielen europäischen Ländern. Angesichts der guten Konjunktur hat selbst die griechische Schuldenkrise nur geringen Einfluss auf den Euro.
Das Währungspaar EUR/USD trifft am Hoch vom 26. März 2015 bei 1,1052 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste zentrale Unterstützung findet sich am Tief vom 13. März 2015 bei 1,0459.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Vor dem Hintergrund guter Wirtschaftsdaten ist der Nikkei 225 in der laufenden Woche erstmals seit 15 Jahren über die Schwelle von 20.000 Punkten gestiegen. Marktstrategen zufolge profitiert der japanische Aktienmarkt vor allem von Käufen heimischer Pensionsfonds und langfristig orientierter Anleger aus Übersee. Unterstützt wird die japanische Konjunktur nicht nur von der sehr lockeren Geldpolitik der Bank of Japan, sondern auch durch den steigenden US-Dollar, der erstmals seit dem 14. April wieder über die Marke von 120 Yen kletterte.
EUR/JPY trifft am Tief vom 13. Juni 2013 bei 124,94 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 10. März 2015 bei 131,88 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Großbritanniens Einzelhandelsumsatz ist im März um 0,5% gesunken. Erwartet wurde ein Plus von 0,4% nach 0,7% im Vormonat. Der Rückgang kommt überraschend, weil sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im März aufgehellt hatte. Die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher verringerte sich um 20.700 Personen (erwartet: 29.100). Die Arbeitslosenquote sank von 5,7% im Februar wie erwartet auf 5,6% im März auf das niedrigste Niveau seit Juli 2008.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 25. März 2015 bei 0,7385 dem nächsten wichtigen Widerstand gegenüber. Die nächste markante Unterstützung liegt am Tief vom 11. März 2015 bei 0,7011.
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