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OMV hatte im Q1 ordentlichen Gegenwind

Die Produktionsmengen in Q1/15 sanken um 5% verglichen mit Q4/14, hauptsächlich infolge technischer Probleme die zu einem rund einmonatigen Stillstand des Feldes Gudrun in Norwegen führten sowie des Produktionsstillstands in Libyen. Die Verkaufsmengen fielen um 13% vs. Q4/14 aufgrund der Lifting-Zeitpläne in Norwegen und Tunesien und des Produktionsstillstands in Libyen und belasteten somit die Quartals-Performance substanziell. Die Explorationsaufwendungen waren auf einem ähnlichen Niveau verglichen mit Q4/14. Der niedrige Ölpreis hatte einen stark negativen Einfluss auf die Q1/15-Performance. Die vorteilhafte Entwicklung des EUR-USD-Wechselkurses glich diesen Effekt teilweise aus.

Fallende Preise im Zusammenhang mit Ölproduktmengen auf Lager am Ende des Quartals, zusammen mit saisonal bedingtem Rückgang von gespeicherten Gasmengen, führten zu einem niedrigeren unrealisierten Gewinn im Lager im Vergleich zum Vorquartal. Dies führte zu einem positiven Effekt in der Konsolidierung in Höhe von rund 50 Mio. Euro, überwiegend OMV Petrom zuzurechnen.

Die OMV Referenz-Raffineriemarge stieg vs. Q4/14 deutlich, getrieben durch verbesserte Naphtha-, Benzin- und Mitteldestillat-Spannen sowie geringere Rohölpreise, die einen vorteilhaften Effekt auf den Eigenverbrauch hatten. Die Kapazitätsauslastung der Raffinerien in Q1/15 war höher verglichen mit Q4/14, das von einem geplanten Stillstand für die TÜV-Sicherheitsinspektion in der Raffinerie Burghausen beeinflusst war. Die Entwicklung der Rohölpreise im Quartal führte zu negativen CCS-Effekten. Die Performance des Petrochemie-Geschäfts verbesserte sich vs. Q4/14, getrieben durch gestiegene Verkaufsmengen. Das Marketing-Geschäft verzeichnete den erwarteten saisonalen Rückgang der Verkaufsmengen sowie leicht geringere Margen. Die Performance von OMV Petrol Ofisi wurde durch den Eingriff des Regulators, mittels einer weiterhin für die Industrie verhängten Margendeckelung, negativ beeinflusst. Das Gas Logistik-Geschäft war verglichen mit Q4/14 besser. Die Erdgas-Verkaufsmengen stiegen sowohl in Österreich als auch in Rumänien, obwohl die Margen auf niedrigem Niveau blieben. Die Nettostromerzeugung verringerte sich vs. Q4/14 aufgrund der sehr schwachen Spark Spreads, die vor allem das Kraftwerk Samsun beeinflussten.

Der Beitrag von Borealis in Q1/15 war etwas geringer vs. Q4/14, da die bessere Performance des Düngemittel- und Polyolefin-Geschäfts durch ein schlechteres Olefin-Marktumfeld sowie einen geringeren Beitrag von Borouge durch geringere Marktpreise, ausgeglichen wurde.

Die effektive Steuerquote in Q1/15 wird negativ erwartet. Hauptsächlich ist dies auf die Verminderung der latenten Steuerverbindlichkeiten aufgrund der geplanten Reduktion der Körperschaftssteuersätze von 62% auf 50% in Großbritannien zurückzuführen. Ohne diesen Einmaleffekt wäre die Steuerquote, aufgrund eines relativ höheren Ergebnisbeitrags von Ländern mit niedrigerer Steuerquote und des Produktionsstillstands in Libyen, niedriger als im langfristigen Durchschnitt gewesen.

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