Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Nach Einschätzung von Didier Saint-Georges von Carmignac Gestion befinden sich die Zentralbanken in einer Zwickmühle. Sie unterstützen die Märkte und benutzen gleichzeitig das Ausbleiben von Resultaten als Rechtfertigung dafür, an ihrer Unterstützung festzuhalten. Dieser Widerspruch sei sowohl die Ursache für den jüngsten Marktaufschwung als auch für die wachsende Anfälligkeit des Finanzsystems, meint der Experte. Der durch das Schrumpfen der Anleiherenditen bedingte Anstieg der Risikoprämie, also Renditeaufschlag für Aktien im Vergleich zu Staatsanleihen, biete eine Rechtfertigung für die hohen Bewertungen an den Aktienmärkten.
In den USA werde noch immer über die Wirksamkeit des Quantitative Easings diskutiert. Zwar habe der Aktienindex S&P500 circa 170% zugelegt, das Wirtschaftswachstum betrage aber nach wie vor nicht mehr als 2,5% pro Jahr. Das durchschnittliche jährliche Haushaltseinkommen in den USA sei zudem noch immer 9% niedriger als im Jahr 1999. In der Eurozone erreiche das Wachstum angesichts des unverhofften Zusammenspiels eines seit Juni 2014 um 25% gefallenen Euros, historisch niedriger Zinsen, rekapitalisierter Banken und des Sicherheitsnetzes der Europäischen Zentralbank im laufenden Jahr mit viel Mühe 1,5%, so der Experte.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Der Handel der USA mit dem Pazifikraum floriert wieder. Streiks im Hafen von Los Angeles hatten ihn zuvor längere Zeit behindert. Dort werden 40% aller Waren umgeschlagen, die die USA Richtung Westen verlassen. Seit Ende Februar haben sich Arbeitgeber und -nehmer geeinigt. Dies schlägt sich nun in den Statistiken nieder. Im März wurde der Stau von Schiffen abgebaut, der sich im Hafen angesammelt hatte. Die Importe stiegen dadurch um 36% zum Vorjahr, während die Exporte um 20% zurückgingen. Letzteres erklären Beobachter mit der sinkenden Nachfrage in China und dem starken Dollar. Eine Normalisierung der Werte wird erst nach den Aprildaten erwartet.
Das Währungspaar EUR/USD trifft am Hoch vom 26. März 2015 bei 1,1052 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste zentrale Unterstützung findet sich am Tief vom 13. März 2015 bei 1,0459.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Japans Premier Shinzo Abe hat bekanntgegeben, dass Tokio kurz vor dem Abschluss eines Freihandelsabkommens mit den USA stehe. Eine Einigung sei schon in der kommenden Woche möglich. Das seit November 2014 zunehmende japanische Verbrauchervertrauen spielt der japanischen Regierung bei ihren Bemühungen, die konjunkturelle Entwicklung zu fördern, in die Hände: Das Verbrauchervertrauen stieg von 40,7 Punkten im Februar auf 41,7 Zähler im März. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg auf 41,4 Punkte gerechnet.
EUR/JPY trifft am Tief vom 13. Juni 2013 bei 124,94 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 10. März 2015 bei 131,88 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Experten sorgen sich um die Produktivität in Großbritannien. Wie Zahlen der britischen Statistikbehörde zeigen, ist die Produktivität in der Industrie im vierten Quartal 2014 um 0,2% zum Vorquartal zurückgegangen. Auf das Gesamtjahr gesehen blieb sie fast unverändert und damit auf dem Niveau von 2013, das leicht unter dem vom 2007 lag - vor der Finanzkrise. Gleichzeitig wurden die Stundenlöhne, die eigentlich an die Wertschöpfung gekoppelt sein sollten, jedoch erhöht. Auch Zahlen des Conference Board zeigen ein ähnliches Bild. Die Gesamtproduktivität inklusive Industrie, Kapital und Management fiel 2014 um 0,1%. 2013 waren es -0,4% und 2012 sogar -1,5%.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 25. März 2015 bei 0,7385 dem nächsten wichtigen Widerstand gegenüber. Die nächste markante Unterstützung liegt am Tief vom 11. März 2015 bei 0,7011.
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