Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Die makroökonomischen Daten der USA haben im ersten Quartal durch die Bank enttäuscht. Für die schwache Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft gibt es eine Reihe von Erklärungen. Das Wetter ist die erste. Die Kaltwetterperiode und die Winterstürme Ende Februar/Anfangs März haben das wirtschaftliche Umfeld stark beeinträchtigt, wie Alessandro Bee von der Bank J. Safra Sarasin schreibt. Der Streik der Hafenarbeiter an der Westküste sei ein weiterer Grund, selbst wenn dieser Streik bereits Ende Februar beendet worden sei. Die US-Handelsbilanz habe im März gezeigt, dass sowohl Exporte als auch Importe in den letzten drei Monaten um acht Prozent gefallen seien.
"Die asymmetrische Wirkung des tiefen Ölpreises ist der dritte Grund für die momentane Schwäche der US-Konjunktur. Auf der einen Seite hat die US-Ölindustrie rasch auf den eingetrübten Ausblick reagiert und in den letzten Monaten mehr als 40% ihrer Förderanlagen stillgelegt", so Bee. Ein vierter Grund für das schlechte Abschneiden des US-Wachstums sei der starke Dollar, der im ersten Quartal handelsgewichtet um fast neun Prozent teurer geworden sei. Der starke US-Dollar dürfte auch längerfristig eine Belastung für das Wachstum bleiben, so der Volkswirt.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Nach teilweise enttäuschenden US-Konjunkturdaten kletterte EUR/USD in der Nacht zu Donnerstag überraschend auf 1,0747 im Hoch. Gestern sind dann die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA höher gemeldet worden als erwartet. Sie sind auf 294.000 gestiegen. Volkswirte hatten im Konsens mit 284.000 gerechnet. Der vorherige Wert war von 281.000 auf 282.000 revidiert worden. Trotz des leichten Anstiegs befindet sich der Arbeitsmarkt weiterhin auf Erholungskurs. Die US-Notenbank hatte versprochen, die Entwicklung vor der geplanten Zinserhöhung zu beobachten.
Unterhalb des am 13. März 2015 bei 1,0459 erreichten Zwölfjahrestiefs trifft EUR/USD am Tief vom 2. Januar 2003 bei 1,0335 auf die nächste Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand findet sich am Hoch vom 26. März 2015 bei 1,1052.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Japan ist seit Februar wieder der größte Gläubiger der USA. Das Land hielt im Februar US-Staatsanleihen im Volumen von gut 1,224 Bio. US-Dollar (1,1 Bio. Euro). China kommt auf 1,223 Bio. US-Dollar - das Reich der Mitte hat damit die Spitzenposition an Japan abgegeben. Seit 2008 hatte China die Gruppe der Gläubiger der USA angeführt. Hintergrund der enormen Staatsverschuldung der USA ist der ungebremste Konsum der 320 Mio. US-Amerikaner. Weil deren Konsum deutlich über dem gesamten US-Produktionsausstoß liegt, muss die US-Regierung auf ausländische Geldgeber zurückgreifen um das Defizit in der Leistungsbilanz auszugleichen.
EUR/JPY trifft am Tief vom 13. Juni 2013 bei 124,94 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 10. März 2015 bei 131,88 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die Hauspreise in Großbritannien sind im März erneut gestiegen - zum dritten Mal in Folge. Der von der 'Royal Institution of Chartered Surveyors' (RICS) erhobene Hauspreissaldo kletterte im März auf 21,0 Punkte, nach 14,0 Punkten im Vormonat. Analysten hatten einen Wert von 15,0 Punkten erwartet. Ein weiteres Anziehen der Hauspreise in Großbritannien ist aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklung absehbar: Der IWF hat jüngst die Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr bei 2,7% bestätigt und die Prognose für 2016 von 2,3% auf 2,4% angehoben.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 25. März 2015 bei 0,7385 dem nächsten wichtigen Widerstand gegenüber. Die nächste markante Unterstützung liegt am Tief vom 11. März 2015 bei 0,7011.
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