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Holger Scholze: EZB will Anleihe-Kaufprogramm durchziehen

Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA schwächen den Dollar

Trotz der wieder besser gewordenen Konjunkturaussichten will die Europäische Zentralbank (EZB) ihr umstrittenes Anleihe-Kaufprogramm in Höhe von monatlich 60 Milliarden Euro wie geplant bis zum September 2016 durchziehen. “Unser Fokus wird auf der vollen Umsetzung unserer Maßnahmen liegen”, sagte EZB-Präsident Mario Draghi heute in Frankfurt. “Diese Maßnahmen werden zu einer weiteren Verbesserung der Konjunkturaussichten beitragen”, hieß es weiter. Damit hat der Notenbankchef Spekulationen widersprochen, wonach die EZB ihr vor allem in Deutschland immer wieder kritisiertes Programm drosseln könnte. Der Leitzins verbleibt bei 0,05 Prozent. 

Unterdessen haben die US-Unternehmen ihre Produktion im März so kräftig gedrosselt wie seit über zweieinhalb Jahren nicht mehr. Sie schrumpfte im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozent. Ökonomen hatten nur mit einem halb so starken Rückgang gerechnet. Während die Industrie ihren Ausstoß um 0,1 Prozent steigerte, fiel er bei den Versorgern um 5,9 Prozent. Auch Bergwerke reduzierten ihre Produktion. Die Zahlen wurden enttäuschend aufgenommen und bestätigen eine ganze Reihe schwächerer US-Daten in Folge. Dies scheint eine Konjunkturdelle im ersten Quartal zu signalisieren. Der US-Dollar geriet etwas unter Druck. Der Euro kletterte im Gegenzug auf 1,0650 US-Dollar. 

Der DAX notierte am Nachmittag bei 12.292 Punkten mit 0,5 Prozent im Plus. 

Euwax Sentiment

Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag im Bereich der Nulllinie. Eine klare Mehrheitsmeinung ließ sich beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX in dieser Phase also nicht ableiten.

Trends im Handel

Nach der Empfehlung einer Börsenpublikation kaufen heute viele Anleger Knock-out-Calls auf die Aktien von Rhoen-Klinikum und Nordex. 

Knock-out-Calls auf die Ölsorte WTI wurden überwiegend verkauft. 

Darüber hinaus folgen einige Investoren auch der Empfehlung eines Börsenbriefes für Call-Optionsscheine auf die Merck-Aktie.

Klassische Optionsscheine auf Daimler sind bereits seit mehreren Tagen sehr gefragt.

Börse Stuttgart TV

In loser Reihenfolge wollen wir bei Börse Stuttgart TV den Zusehern die Welt der Derivate näher bringen. Nachdem wir im vergangenen Interview bereits über Optionen und Futures gesprochen haben, wollen wir uns heute dem Thema „Swaps“ und “exotische Optionen” widmen. Worum es sich dabei genau handelt, erläutert Michael Bloss – Finanzbuchautor und EIFD-Direktor – bei Börse Stuttgart TV.