Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
2015 haben bereits über fünfzehn Zentralbanken weltweit ihre Geldpolitik gelockert: Teils durch Zinssenkungen, teils durch zusätzliche quantitative Lockerungsmaßnahmen - die Interventionen zielen auf die Ankurbelung der Wirtschaft in einer Phase drohender Deflationsgefahren. Diese geldpolitischen Hebel sollen die Konjunktur durch niedrige Zinsen befeuern und die Preise von Finanzaktiva stützen. Im Wesentlichen versuchen die Zentralbanken, ihre Währungen zu schwächen, indem sie zusätzliche Liquidität in das Finanzsystem pumpen und die Geldmenge ausweiten, wie Nicolas Rousselet von Unigestion schreibt. Träten jedoch mehrere Zentralbanken gleichzeitig in Aktion, könne der Abwertungswettlauf schnell in einen Währungskrieg eskalieren.
Wie das Beispiel der letzten großen weltweiten Rezession der 1930er Jahre gezeigt habe, könne die Abwertungsspirale außer Kontrolle geraten und das reibungslose Funktionieren der globalen Finanzmärkte gefährden. Zentralbankinterventionen an den Märkten seien nichts Neues, doch die jüngste Beschleunigung habe die Investoren dennoch aufhorchen lassen. Auffällig sei vor allem gewesen, dass die Märkte von vielen der in diesem Jahr erfolgten Zentralbankaktionen auf dem falschen Fuß erwischt worden seien. Sogar das von der EZB angekündigte quantitative Lockerungsprogramm, das von den Investoren weitgehend erwartet worden sei, habe durch seine gewaltige Dimension von 1,1 Bio. Euro überrascht.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Der Euro weitet angesichts der jüngsten Stimmen seitens der Fed-Mitglieder über die Möglichkeit einer baldigen Zinserhöhung in den USA seine Verluste gegenüber dem US-Dollar aus. Laut Sitzungsprotokoll des Notenbanktreffens vom 17./18. März halten mehrere Fed-Mitglieder eine erste Zinsanhebung im Juni für gerechtfertigt. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter gut, wie die gestern veröffentlichten Daten zeigen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in den USA nur leicht auf 281.000 gestiegen. Der Wert der Vorwoche ist von 268.000 auf 267.000 Anträge revidiert worden.
Oberhalb des Hochs vom 26. März 2015 bei 1,1052 trifft EUR/USD am Hoch vom 27. Februar 2015 bei 1,1245 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste markante Unterstützung findet sich am Tief vom 13. März 2015 bei 1,0459.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die Bank of Japan (BoJ) konstatiert in ihrem jüngsten Monatsbericht, dass die Wirtschaft sich weiterhin moderat erholt. Die gestern gemeldeten Werkzeugmaschinenaufträge sind in Japan im März laut vorläufigen Daten um 14,6% im Jahresvergleich gestiegen. Im Februar hatte der Zuwachs auf dieser Basis allerdings noch bei 28,9% gelegen.
Oberhalb des Hochs vom 10. März 2015 bei 131,88 trifft EUR/JPY am Hoch vom 11. Februar 2015 bei 136,69 auf den nächsten wichtigen Widerstand. Die nächste markante Unterstützung lässt sich am Tief vom 13. März 2015 bei 126,87 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die Bank of England hat den Leitzins in Großbritannien gestern mit 0,50% unverändert belassen. Experten hatten dies vorausgesagt. Obwohl sich die Notenbank noch nicht für eine Richtung festlegen wollte, erwarten Beobachter derzeit eher einen Zinsschritt nach oben, nachdem die Wirtschaft weiter Wachstumssignale sendet. Der britische Hauspreisindex ist im Februar ist auf monatlicher Basis um 0,4% gestiegen. Damit lag er über der letzten Schätzung. Erwartet wurde ein Plus von nur 0,1%.
EUR/GBP sieht sich oberhalb des Hochs vom 25. März 2015 bei 0,7385 am Hoch vom 3. Februar 2015 bei 0,7592 dem nächsten wichtigen Widerstand gegenüber. Die nächste markante Unterstützung liegt am Tief vom 11. März 2015 bei 0,7011.
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