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Algotrader heizten den Franken-Schock an
Hochfrequenz-Händler haben die Wechselkurs- Ausschläge nach der überraschenden Aufhebung der Franken- Deckelung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) zunächst wohl verstärkt. Danach haben sie die Märkte jedoch schneller beruhigt als dies sonst der Fall gewesen wäre.
Zentralbanker haben bei ihrem Treffen im vergangenen Monat in Tokio darüber diskutiert, wie solche Händler die Märkte beeinflussen. Das geht aus dem Protokoll des “Global Meeting of Foreign Exchange Committees”, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, hervor. Vertreten dabei waren Zentralbanker und Repräsentanten des Privatsektors aus acht Regionen - darunter Japan, die USA, die Eurozone und Großbritannien.
“Die Verbreitung von algorithmischem und Hochfrequenz- Handel auf elektronischen Plattformen könnte zu der anfänglichen scharfen Kurs-Reaktion beim Schweizer Franken beigetragen haben”, heißt es in dem Protokoll, das von der Reserve Bank of Australia veröffentlicht wurde. Dies “könnte es dem Markt jedoch auch ermöglicht haben, sich schneller als ansonsten erwartet zu stabilisieren”.
Der Franken war innerhalb von 20 Minuten nach der SNB- Bekanntgabe um mehr als 40 Prozent auf 85,17 Rappen je Euro hochgeschnellt. In den folgenden 20 Minuten wurde etwa die Hälfte dieses Anstiegs wieder zurückgenommen und eine Stabilisierung trat ein.
Am späten Donnerstagvormittag notierte die Schweizer Währung bei 1,0432 Franken je Euro 0,1 Prozent leichter gegenüber dem Vortag.
Eine Maßzahl für Wechselkurs-Schwingungen kletterte am Tag der Aufhebung des Deckels auf den höchsten Stand seit 18 Monaten, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht.
Händler, die sich auf Algorithmen stützen, “sind manchmal Heilige und manchmal Sünder”, erklärte Sean Keane, ein Analyst bei Triple T Consulting im neuseeländischen Auckland. “Normalerweise führen sie dem Markt Liquidität zu und verbessern seine Tiefe. Zu anderen Zeiten wirken sie störend und behindern die Funktion des Marktes, und die negativen Auswirkungen überwiegen die positiven.”
Elektronische Handelsplattformen setzen sich auf dem Devisenmarkt, auf dem täglich etwa 5,3 Billionen Dollar umgesetzt werden, immer mehr durch. Mehr als die Hälfte aller Transaktionen am Kassamarkt entfallen auf sie, erklärte die Bank of England in ihrem Quartalsbericht im vergangenen Monat.
Banken hatten nach der SNB-Entscheidung ihre elektronischen Plattformen wohl “so schnell wie möglich” abgeschaltet, wie aus dem Protokoll hervorgeht. Einige Händler hätten zudem zeitweise keine Kurse mehr gestellt. Das habe die Liquidität belastet und die Volatilität verstärkt.
Zentralbanker haben bei ihrem Treffen im vergangenen Monat in Tokio darüber diskutiert, wie solche Händler die Märkte beeinflussen. Das geht aus dem Protokoll des “Global Meeting of Foreign Exchange Committees”, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, hervor. Vertreten dabei waren Zentralbanker und Repräsentanten des Privatsektors aus acht Regionen - darunter Japan, die USA, die Eurozone und Großbritannien.
“Die Verbreitung von algorithmischem und Hochfrequenz- Handel auf elektronischen Plattformen könnte zu der anfänglichen scharfen Kurs-Reaktion beim Schweizer Franken beigetragen haben”, heißt es in dem Protokoll, das von der Reserve Bank of Australia veröffentlicht wurde. Dies “könnte es dem Markt jedoch auch ermöglicht haben, sich schneller als ansonsten erwartet zu stabilisieren”.
Der Franken war innerhalb von 20 Minuten nach der SNB- Bekanntgabe um mehr als 40 Prozent auf 85,17 Rappen je Euro hochgeschnellt. In den folgenden 20 Minuten wurde etwa die Hälfte dieses Anstiegs wieder zurückgenommen und eine Stabilisierung trat ein.
Am späten Donnerstagvormittag notierte die Schweizer Währung bei 1,0432 Franken je Euro 0,1 Prozent leichter gegenüber dem Vortag.
Eine Maßzahl für Wechselkurs-Schwingungen kletterte am Tag der Aufhebung des Deckels auf den höchsten Stand seit 18 Monaten, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht.
Händler, die sich auf Algorithmen stützen, “sind manchmal Heilige und manchmal Sünder”, erklärte Sean Keane, ein Analyst bei Triple T Consulting im neuseeländischen Auckland. “Normalerweise führen sie dem Markt Liquidität zu und verbessern seine Tiefe. Zu anderen Zeiten wirken sie störend und behindern die Funktion des Marktes, und die negativen Auswirkungen überwiegen die positiven.”
Elektronische Handelsplattformen setzen sich auf dem Devisenmarkt, auf dem täglich etwa 5,3 Billionen Dollar umgesetzt werden, immer mehr durch. Mehr als die Hälfte aller Transaktionen am Kassamarkt entfallen auf sie, erklärte die Bank of England in ihrem Quartalsbericht im vergangenen Monat.
Banken hatten nach der SNB-Entscheidung ihre elektronischen Plattformen wohl “so schnell wie möglich” abgeschaltet, wie aus dem Protokoll hervorgeht. Einige Händler hätten zudem zeitweise keine Kurse mehr gestellt. Das habe die Liquidität belastet und die Volatilität verstärkt.