, boerse-express

Draghi kauft die Briten freut's - auf der Insel boomt der ABS-Markt

Nach Angaben von UniCredit SpA verlief das erste Quartal für britische Asset Backed Securities (ABS) so stark wie seit Ende Juni 2012 nicht mehr. Mit 8,3 Mrd. Pfund (11,4 Mrd. Euro) lagen die Emissionen solcher Papiere in Großbritannien über den 7,7 Mrd. Euro ABS, die im gesamten Euroraum über die gleiche Zeitspanne auf den Markt kamen. Hier war das Emissionsvolumen so niedrig wie seit dem ersten Quartal 2014 nicht mehr.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank versucht, dem ABS-Markt im Euroraum, der seit 2010 um 40 Prozent geschrumpft ist, neues Leben einzuhauchen. Durch die Papiere können Banken die Risiken an die Anleger verlagern und - so zumindest die Hoffnung - die Kreditvergabe verstärken.

Durch das Anleihekaufprogramm hat die EZB jedoch die Renditen im Euroraum immer weiter nach unten gedrückt. Hinzu kommen die Engpässe, die durch die EZB-Käufe verursacht werden. Kreditanalyst Manuel Trojovsky von UniCredit in München spricht von einem geschrumpften Angebot an europäischen ABS-Papieren, das durch die EZB-Käufe noch verschärft worden sei. Als Folge sind die Renditeaufschläge einiger ABS gegenüber Benchmarksätzen auf das niedrigste Niveau seit dem Ausbruch der Finanzkrise gefallen.

Dies treibt Anleger aus dem Euroraum und damit auf den britischen ABS-Markt, der nicht Ziel des EZB-Kaufprogramms ist. Emittenten nutzen die Nachfrage aus. So hat GMAC U.K. Plc, eine Tochter von General Motors Co., Papiere über 498,8 Mio. Pfund begeben, die mit britischen Autokrediten unterlegt sind, während die Lloyds Banking Group Plc eine Mrd. Pfund an Kreditkartenforderungen verbrieft hat.