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Die Liquiditätsrally geht weiter und treibt den DAX über 12.000 Punkte - in Wien liegen Zykliker wie Wienerberger voran

Die wichtigste fundamentale Erklärung für die sich zuletzt beschleunigende Rally ist sicher die Geldschwemme der EZB. Diese begann vergangenen Montag, über den Kauf von Staatsanleihen jeden Monat 60 Mrd. Euro in die Finanzmärkte zu pumpen. Ob dieses Geld wie erhofft im Kreditmarkt landet, ist nicht sicher - am Aktienmarkt zumindest vorerst jedenfalls sicher. Zumal das Zinsniveau mit den Bondkäufen weiter gedrückt wird und Bonds/Sparbücher im Vergleich noch unattraktiver werden. Ein weiterer Effekt der Geldschwemme ist die Schwächung des Euro. In der Früh lagen wir bei 1,0456 Dollar, ein Zwölf-Jahres-Tief - die Parität naht mit Riesenschritten, auch wenn wir aktuell wieder bei knapp über 1,05 stehen.

Die Euroschwäche ist aktuell jedenfalls am Markt gern gesehen. Dürfte diese doch der Konjunktur einen Impuls geben - „2016 könnte eine etwas günstigere Entwicklung in Gang kommen, begünstigt durch die Euro-Schwäche und die niedrigen Öl- bzw. Rohstoff-Preise“, heißt es heute vom IHS zu den Aussichten Österreichs -, auch steigen damit die Gewinnaussichten der Unternehmen. Gänzlich ungetrübt ist der Himmel aber nicht. Hier gilt die Aufmerksamkeit nicht nur dem Fortgang in der Causa Griechenland, sondern vor allem der US-Notenbank Fed. Diese berät bis Mittwoch abend die weitere Geldpolitik, und viele Experten rechnen mittlerweile damit, dass es diesmal ein erstes klares Signal für eine Zinserhöhung im Sommer geben wird. Und fürchten, dass sich die Kauflaune der Börsianer damit abkühlt.

Das dann aber nur kurzfristig, wenn man Goldman Sachs Glauben schenkt. Deren Analysten haben das 12-Monats-Kursziel für den Euro Stoxx 50 von 3900 auf 4200 Punkte erhöht. Das wären nochmals knapp 15 Prozent.

Für gleiches Institut ist übrigens Wienerberger im aktuellen Umfeld einer der Top-Picks für den begünstigten Baubereich. Es fällt auch das Wort Übernahmekandidat. Der Baustoffzulieferer liegt auch an der Spitze des ATX-Feldes. Dort halten sich vorwiegend exportstarke Werte wie voestalpine, RHI und Andritz auf, die mit von der Euroschwäche profitieren sollten. Dass der ATX in Summe nicht mit der gesamteuropäischen Entwicklung mithalten kann, liegt heute am wieder etwas schwächeren Ölpreis - und der hohen Gewichtung dieser Branche im ATX - OMV und SBO im Minus. Mit Öl geht’s nämlich auch beim Strom nach unten - und wir finden den Verbund in der Liste der Verlierer wieder. Wie auch die Österreichische Post, die von Berenberg auf ein Verkaufen nach unten gestuft wurde.

Nicht so recht scheint die Zumtobel-Aktie etwas mit der Meldung anfangen zu können, dass sich nun angeblich auch ein asiatisches Konsortium für die Lichtsparte von Philips interessiert, während man bisher rein von angelsächsischen Finanzinvestoren wie CVC, KKR und Bain Capital ausging - Zumtobel im unterdurchschnittlichen Plus ...