Holger Scholze: DAX blickt nach Brüssel und Minsk – Anleger halten sich zurück
Insbesondere am heutigen Handelstag war und ist die Börse politisch geprägt. Da weiß kein Anleger so recht einzuschätzen, wie lang oder kurz die „Beine“ nun werden, heißt es doch immer gerne, dass „politische Börsen kurze Beine“ hätten.
Derzeit kommt aber so Einiges zusammen. Da ist zum einen das Sondertreffen der Euro-Finanzminister in Brüssel, wo der Schulden-Poker mit Athen in die nächste Runde geht. Und da ist zum anderen der mögliche Friedensgipfel in Minsk, wo es um eine Beilegung des militärischen Konflikts in der Ostukraine geht.
An beiden politischen Brennpunkten bleibt die Lage zunächst verfahren, so dass sich vom Handelsstart weg heute viele Anleger zunächst einmal mit Positionen zurückgehalten haben und lieber in Deckung gehen und zunächst konkretere Ergebnisse abwarten. Auch die soliden Vorgaben von der Wall Street konnten hier nicht recht helfen.
Abwartend ist auch die Grundhaltung im Euro-Dollar-Handel. Zur Mittagszeit kann sich die Gemeinschaftswährung knapp über der Marke von 1,13 behaupten. Der Goldpreis liegt ebenso wenig verändert bei 1234 US-Dollar.
Euwax Sentiment
An der Euwax waren zur Mittagszeit mehr Calls als Puts auf den DAX gefragt. Knapp oberhalb von 10.700 Zählern —das Tagestief lag knapp unter dieser Marke—gab es also wieder ein vorsichtiges Interesse an Neuengagements auf der Call-Seite. Zum Handelsstart lag der Euwax-Sentiment-Index noch im Minus, was die grundsätzliche Skepsis im Zuge der politischen Unsicherheit unterstrich.
Trends im Handel
An der Euwax waren nach einer Empfehlung Knock-Out-Puts auf BMW gesucht. Nach starken zahlen für das Jahr 2014 waren außerdem Knock-Out-Calls auf die Aktie des Roboter- und Anlagenbauers Kuka gefragt. Call-Optionsscheine auf Apple wurden dagegen verkauft. Außerdem auf den Käuferlisten, Call-Optionsscheine auf SAP wie auch auf Siemens.
Börse Stuttgart TV
Der DAX ist mit deutlichen Abschlägen in die laufende Handelswoche gestartet. Entsprechend rückt die runde Marke von 11.000 Punkten derzeit wieder in etwas weitere Ferne. Die Frage ist nun: Sehen wir aktuell nur ein etwas ausgedehntes Durchschnaufen der Anleger oder stehen wir am Anfang einer größeren Korrektur? Volker Meinel von der BNP Paribas bei Börse Stuttgart TV.