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Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook

FX Market Outlook

Führende Volkswirte in Deutschland kommen zu unterschiedlichen Einschätzungen des neuen EZB-Kaufprogramms für Staatsanleihen und andere Wertpapiere. "Käufe von Staatsanleihen durch die Notenbank bringen zwar erhebliche Risiken mit sich, sind aber mit Blick auf die akuten Gefahren für die Geldpolitik vertretbar", teilte das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) mit. Durch die Senkung der Zinsen würden mehr realwirtschaftliche Projekte rentabel, wodurch es zu einem Anstieg der Unternehmensinvestitionen komme. Andere Wirtschaftsforschungsinstitute kritisierten allerdings die Marktverzerrungen und den sinkenden Anreiz, die Staatsverschuldung in den Krisenländern zu reduzieren. Nach Berechnungen der Commerzbank profitieren die exportstarken deutschen Konzerne enorm von der Euro-Schwäche.

 

Das Münchener Ifo-Institut hält die EZB-Maßnahmen auch für juristisch fragwürdig. "Das ist illegale und unsolide Staatsfinanzierung durch die Notenpresse. Wenn die EZB Papiere kauft, werden die Staaten neue Papiere verkaufen und somit von der Druckerpresse finanziert. Das ist nach Artikel 123 des EU-Vertrages eigentlich verboten und bedarf der Klärung durch das deutsche Verfassungsgericht", betonte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.

 

FX-Quickcheck: EUR/USD

 

Der Euro ist nach der gestrigen Ankündigung eines Anleihenkaufprogramms durch die EZB weiter eingebrochen. Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi begrüßt die jüngste Euro-Abwertung. Mein Traum ist die "Parität" zwischen Euro und Dollar, sagte er dem Wall Street Journal. Derweil kamen aus den USA stützende Wirtschaftsdaten. So ist der Hauspreisindex im November im Monatsvergleich um 0,8% gestiegen. Die Konsensprognosen hatten vorher bei 0,4% gelegen. Im Oktober hatte er bei revidierten 0,4% gelegen. Zunächst war ein Wert von 0,6% gemeldet worden.

 

EUR/USD fiel am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit mehr als elf Jahren. Das Währungspaar hat am Tief vom 7. November 2003 bei 1,1376 eine markante Unterstützung unterschritten. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 12. Januar 2015 bei 1,1871 lokalisieren.

 

FX-Quickcheck: EUR/JPY

 

Der japanische Index für Kredite von Banken an Unternehmen ist im Januar auf 6 Punkte gestiegen, Im Oktober hatte er noch bei 5 Punkten gelegen. Der Index für Kredite an Privathaushalte liegt nun bei 8 Punkten, nach 6 Punkten im letzten Quartal. Gleichzeitig hat der japanische Notenbankchef Haruhiko Kuroda die Hoffnungen auf ein schnelles Erreichen des Inflationsziels von 2% gedämpft. Er droht damit sein Gesicht zu verlieren, wie die japanische Presse schreibt. Denn in den internationalen Märkten könnte die Hoffnung auf einen Erfolg der Notenbankpolitik schwinden.

 

EUR/JPY trifft am Tief vom 16. Oktober 2014 bei 134,11 auf die nächste markante Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 8. Januar 2015 bei 141,73 lokalisieren.

 

FX-Quickcheck:  EUR/GBP

 

Nach Ansicht von Ratsmitglied der Bank of England, David Miles, könnte die Inflationsrate in Großbritannien in den nächsten Monaten in den negativen Bereich rutschen. Der Leitzins könnte noch für eine längere Zeit auf dem aktuellen Rekordtief von 0,50% bleiben. "Es gibt keine Dringlichkeit, einen Prozess zu starten, um die Zinsen wieder auf ein normales Niveau zu führen", sagte er bei einer Rede an der Universität Edinburgh. Gleichzeitig fielen der CBI-Index für die Erwartungen der Industrieaufträge in Großbritannien im Januar mit 4 Punkten schwächer aus als erwartet. Die Prognosen hatten bei 6 Punkte gelegen, nach 5 Punkten im Vormonat.

 

EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 6. Januar 2015 bei 0,7874 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Unterhalb des knappen Siebenjahrestiefs vom 16. Januar 2015 bei 0,7594 liegt die nächste wichtige Unterstützung am Tief vom 28. Januar 2008 bei 0,7390.

 

Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/CHF

 

Rückblick: Der US-Dollar ist gegenüber dem Schweizer Franken nach der Freigabe der Währung gegenüber dem Euro kräftig gefallen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) musste offenbar vor der Aufhebung des Euro-Franken- Mindestkurses mit immer größeren Milliardenbeträgen gegen eine Aufwertung des Franken ankämpfen. "In den Tagen vor dem Entscheid wurden die Interventionsbeträge immer größer", sagte SNB-Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg. "Hochgerechnet auf einen Monat hätten wir allein im Januar für rund 100 Mrd. Franken intervenieren müssen. Es waren Milliardenbeträge, die täglich rausgingen, und es bestand keine Aussicht auf ein Ende."

 

Charttechnischer Ausblick: So stieg der Franken und der US-Dollar fiel deutlich unter die Paritätsgrenze, wo er nun im Bereich von 0,87 CHF hängt.

 

  

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