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XMas Business USA: Stimmung steigt, der weihnachtliche Kaufrausch kehrt zurück

Nach dem Black Friday, der in den USA als umsatzstärkster Tag des Jahres gilt, herrscht vorerst einmal Ernüchterung. Trotz guter Stimmung unter den US-Konsumenten ist das Weihnachtsgeschäft jenseits des Atlantik schwächer als erwartet angelaufen. Bei der traditionell auf das Thanksgiving-Fest (vierter Donnerstag im November, diesmal 28.11.) folgenden Rabattschlacht "Black Friday" war die Kauflaune geringer als im Vorjahr, wie Daten des US-Einzelhandelsverbands NRF zeigen. Laut dieser Erhebung drängten sich an dem Feiertagswochende Ende November (von Donnerstag bis einschließlich Sonntag) um 5,2 Prozent weniger Kunden als im Vorjahr in den Malls.

Insgesamt sollen sich 133,7 Millionen Verbraucher im Internet und in den Läden am Kaufrausch beteiligt haben. Den Gesamtumsatz schätzt der Verband auf 50,9 Milliarden Dollar (40,8 Milliarden Euro) - das wären etwa elf Prozent weniger als im Vorjahr. Als Gründe für das geringere Interesse an der Rabattschlacht führte die NRF unter anderem den konjunkturellen Aufschwung in den USA an. „Die gestärkte Wirtschaft macht Verbraucher weniger abhängig von Preisnachlässen“, sagte Verbandschef Matthew Shay.

Bester Wert seit Juli 2007. Tatsächlich stieg die Stimmung der Verbraucher zuletzt deutlich an. Ende November - knapp vor Start des Black Friday - kletterte das Barometer für die Konsumlaune um 1,9 auf 88,8 Punkte, wie Thomson Reuters und die University of Michigan zu ihren endgültigen Umfragedaten mitteilten. Das war der beste Wert seit Juli 2007.

Bereits im Oktober hatten die Verbraucher mehr konsumiert. Ihre Ausgaben stiegen um 0,2 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte. Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal mit 3,9 Prozent unerwartet kräftig gewachsen. Dazu trug auch der private Konsum bei, der rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der weltgrößten Volkswirtschaft ausmacht.
Zurück zum Black Friday: Im Weihnachtsgeschäft des US-Einzelhandels verliert er immer mehr an Bedeutung. Die Kunden drängelten sich am Freitag längst nicht mehr so in den Einkaufszentren, wie es in den Jahren zuvor üblich war. Öffnen doch viele Geschäfte ihre Türen inzwischen am Vortag, dem Feiertag Thanksgiving, und bieten ihre Sonderangebote über einen längeren Zeitraum an. Zudem schlagen viele Kunden im Internet zu, wo das Geschäft am Thanksgiving-Donnerstag brummte: Der Online-Umsatz stieg einer Erhebung von IBM Digital Analytics Benchmark zufolge um 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Jahr hat sich außerdem der Trend zu einem früheren Startschuss für das Geschenke-Shopping der Amerikaner verfestigt. So stellten sich am Tag des Erntedankfestes mehr als 15.000 Menschen vor dem Hauptgeschäft der Warenhauskette Macy's an. Auch der Einzelhändler Target zeigte sich zufrieden. Die Kette hat nach eigenen Angaben an diesem Tag landesweit zwischen 18 und 20 Uhr pro Minute 1800 Fernseher verkauft.

Offenes Geldbörsel. Einer alljährlich durchgeführten Erhebung des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte zufolge stehen die Chancen, dass Amerikas Konsumenten heuer zu Weihnachten ihre Geldbörsen ein Stückchen weiter öffnen, durchaus gut. Der Umfrage zufolge, die traditionellerweise bereits im Vorfeld des anlaufenden Weihnachtsgeschäftes präsentiert wird (Ende Oktober) planen mehr als zwei drittel der US-Bürger (69%) mehr oder zumindest gleich viel im Jahr davor auszugeben. Deloitte jedenfalls rechnete in der Studie mit einem Umsatzanstieg von vier bis 4,5 Prozent.

Am tiefsten in die Tasche greifen die US-Bürger für Geschenke. In diesem Bereich prognostizierte die Studie einen Anstieg um neun Prozent (siehe Grafik 2 imPDF). Am meisten profitieren sollte davon der Bekleidungssektor. Denn am liebsten verschenken die US-Bürger Bekleidung, auch wenn dieses Geschenk bei den Beschenkten gar nicht so gut ankommt (siehe Grafik 1 im PDF: Was die Amerikaner schenken und was sie sich wünschen.) Die Studie finden Sie hier: http://bit.ly/1z1VP7H.

Aus dem Börse Express pdf vom 09.12.2014. Dort inklusive zweier Grafiken zum XMas Business in den USA.

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