Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Allein mit einer lockeren Geldpolitik der Notenbanken lässt sich das Wachstum in den entwickelten Volkswirtschaften nicht ankurbeln. Um drohende Deflationsgefahren abzuwenden sind zusätzlich auch Impulse von fiskalpolitischer Seite notwendig. Zu dieser Einschätzung kommt Bill Gross, Fondsmanager und Anlagestratege des amerikanischen Asset Managers Janus Capital in seinem aktuellen Investmentausblick. "Die Realwirtschaft ist auf das Geld aus der Notenpresse geradezu angewiesen. Aber dieses Geld muss mehr vom Staat ausgegeben werden anstatt es über die Notenbanken in das Finanzsystem zu pumpen", so Gross. "Solange staatliche Defizite als Fluch gelten und der Fokus auf ausgeglichenen Haushalten liegt, ist die Deflation eine ernste Gefahr für das Wachstum der Weltwirtschaft."
Gross zufolge ist die US-Wirtschaft auf ein nominelles Wachstum von vier Prozent angewiesen. Im Euroraum seien es drei Prozent. Denn das offizielle Bankensystem und die Schattenbanken halten Kredite in einem Volumen von 100 Bio. Dollar, die im Schnitt zu vier bis fünf Prozent verzinst werden. "Das heißt doch, dass die Fed allein schon deshalb die Notenpresse anwerfen und vier bis fünf Prozent mehr Geld in den Markt pumpen muss, damit allein die Zinslast bezahlt werden kann", so Gross. "Mit anderen Worten: Inflation ist allein schon deshalb notwendig, um die vorangegangene Inflation bezahlen zu können."
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Wirtschaft ist im dritten Quartal stärker gewachsen als zunächst gemeldet. Wie das US-Handelsministerium am Dienstag bekannt gab, stieg das Bruttoinlandsprodukt in den drei Monaten bis Ende September annualisiert um 3,9% im Quartalsvergleich. In der ersten Veröffentlichung war auf dieser Basis ein BIPZuwachs um 3,5% gemeldet worden, nach +4,2% im zweiten Quartal. Analysten hatten im Konsens hingegen aktuell mit einer leichten Abwärtsrevision auf +3,3% gerechnet. Die Konsumausgaben wurden von +1,8% auf +2,2% nach oben revidiert. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,9% nach zuvor 2,5%.
Unterhalb des Tiefs vom 7. November 2014 bei 1,2357 trifft EUR/USD am Tief vom 10. August 2012 bei 1,2240 auf die nächste wichtige Unterstützung. Der nächste wichtige Widerstand findet sich am Hoch vom 19. November 2014 bei 1,2599.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Das am Dienstag veröffentlichte Sitzungsprotokoll des letzten Notenbanktreffens der Bank of Japan (BoJ) hat gezeigt, dass die zusätzlichen geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen im Rat mit fünf zu vier Stimmen beschlossen wurden. Demnach gab es eine Debatte um eine weitere Lockerung. Einige Mitglieder waren der Auffassung, dass die Kosten den Nutzen übersteigen würden. Ihrer Ansicht nach sind Zweifel angebracht, ob die ausgeweiteten Lockerungsmaßnahmen die Inflationswartungen überhaupt erhöhen würden. Der Gouverneur der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, hat unterdessen seinen Kurs, die Geldpolitik weiter zu lockern, erneut verteidigt.
EUR/JPY trifft am Tief vom 17. August 2007 bei 149,25 auf den nächsten Widerstand. Die nächste wichtige Unterstützung lässt sich am Tief vom 10. November 2014 bei 142,06 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die Zahl der Hypothekengenehmigungen in Großbritannien ist laut British Bankers Association (BBA) im Oktober überraschend deutlich auf 37.076 zurückgegangen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang auf 38.500 Hypothekengenehmigungen gerechnet, nach 39.300 im September. Der aktuelle Wert stellt ein 17-Monatstief dar und dämpft den Optimismus über die Verfassung des britischen Immobiliensektors, der lange Zeit geboomt hatte, weiter. "Die Zahlen suggerieren, dass sich der Immobilienmarkt in den vergangenen Wochen weiter abgekühlt hat", sagte BBA-Chefökonom Richard Woolhouse.
EUR/GBP sieht sich am Hoch vom 19. November 2014 bei 0,8038 dem nächsten markanten Widerstand gegenüber. Die nächste wichtige Unterstützung liegt am Tief vom 3. November 2014 bei 0,7792.
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