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Der Börse Wien geht die Energie aus

Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit knapp behaupteter Tendenz präsentiert. Der ATX liegt aktuell bei 2181,27 Punkten, das ist ein Minus von 7,38 Punkten bzw. 0,34 Prozent.

Auch die übrigen Aktienmärkte Europas fanden in äußerst enger Bandbreite zu keiner klaren Tendenz, was Marktbeobachter auch mit dem durchwachsenen Bild von den Drittquartalszahlen zu den europäischen BIP-Zahlen begründeten. So wuchs die Wirtschaft der gesamten Eurozone im Q3 um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal und damit einen Hauch mehr als erwartet.

Dies lag vor allem an der erstmaligen Expansion des französischen BIP (plus 0,3 Prozent) im laufenden Jahr, sowie einem 0,7-prozentigen Plus Griechenlands und einem Zuwachs von 0,5 Prozent in Spanien, hieß es von Analysten. Deutschland schrammte unterdessen mit plus 0,1 Prozent hauchdünn an einer Rezession vorbei, während Italien mit minus 0,1 Prozent das 13. Quartal in Folge kein Wirtschaftswachstum verbuchte.

Analysten sehen vor allem die Entscheidungsträger in der Eurozone gefragt. Ein Beobachter der Societe Generale hält das Thema der Stagnation und enttäuschten Wachstumshoffnungen so lange für aktuell, bis die europäische Politik sich endlich zusammenraufen könne. Das zögerliche Handeln der Entscheidungsträger und das Ausbleiben von Wachstum bezeichnet ein Experte der Royal Bank of Scotland (RBS) gar als "Japanifikation" und sieht nur noch wenig Zeit übrig, um diese abzuwenden.

Negative Neuigkeiten kamen einmal mehr von Chinas Konjunktur: Dort schrumpft die Kreditvergabe stärker als erwartet. Die chinesischen Banken vergaben im Oktober neue Darlehen im Umfang von 548,3 Mrd. Yuan (71,85 Mrd. Euro), im Vormonat waren es noch 857,2 Mrd. Yuan. --new_page-- Im weiteren Verlauf werden zahlreiche Konjunkturdaten in den USA publiziert, darunter Zahlen zu Einzelhandel, Verbraucherstimmung und Außenhandel.

An der Wiener Börse legt die Berichtssaison zum Wochenausklang eine kleine Pause ein, wodurch die Aufarbeitung der bisher vorgelegten Quartalszahlen in den Vordergrund rückt. In einer Reaktion auf die Zweitquartalszahlen der voestalpine haben die Raiffeisen-Analysten ihre Kaufempfehlung und ihr Kursziel von 37 Euro für die Aktie des Stahlkonzerns bestätigt. Das Quartalsergebnis habe auf operativer Ebene die Erwartungen nicht erfüllt, der Ausblick auf das zweite Halbjahr sei aber weiter positiv, schreiben die Analysten. voestalpine tendierten davon nur wenig berührt mit minus 0,47 Prozent bei 31,91 Euro.

Unterschiedlich notierten die Bankaktien Raiffeisen (plus 0,19 Prozent) und Erste Group (minus 0,03 Prozent), während die Stromkonzerne Verbund (minus 3,01 Prozent) und EVN (minus 2,52 Prozent) gemäß dem schwachen internationalen Branchentrend zu den größten Verlierern zählten. Auch die OMV verliert.