Espresso: DB Morning Daily: FX Market Outlook
Das Statement der amerikanischen Notenbank (Fed) vom 29. Oktober lässt nicht darauf schließen, dass die erste Zinserhöhung bis Juni 2015 vom Tisch wäre, schreibt Erik S. Weisman, MFS Fixed-Income Portfolio Manager. Die Zinsen sind zuletzt aufgrund der Ängste vor einer Verlangsamung des globalen Wachstums, Disinflation auf breiter Front und geopolitischer Unsicherheiten gefallen. Sie spiegeln aber einfach nicht die aktuellen Prognosen der Fed wider. "Wenn man so wie ich davon ausgeht, dass die Fed bereits im Juni 2015 mit Zinssteigerungen beginnt, dann wird dieses Vorhaben sicher nicht vor den Meetings im Dezember 2014 vollständig signalisiert. Mangels einer wesentlichen Verschlechterung der volkswirtschaftlichen oder finanziellen Bedingungen bereitet das aktuelle Statement die Märkte auf eine weitere ‘Falken‘-Führung während der nächsten FOMC-Sitzung vor", so Weisman.
Die Fed müsse die Zinsen eher früher als später erhöhen. Es habe eine sehr lange Periode mit negativen Realzinsen gegeben, was mit ziemlicher Sicherheit zu einer Fehlallokation von Ressourcen geführt habe. Die Beschäftigungssituation verbessere sich und die Kapazitätsauslastung normalisiert sich zusehends. Die Fed müsse langsam aber sicher die Party beenden, heißt es weiter.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Erholung auf dem US-Arbeitsmarkt hat sich im Oktober mit vermindertem Tempo fortgesetzt. Außerhalb der Landwirtschaft wurden 214.000 neue Stellen geschaffen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Zuwachs von 235.000 neuen Jobs in der größten Volkswirtschaft der Welt gerechnet. Der Stellenaufbau in den beiden Vormonaten wurde allerdings deutlich um insgesamt 31.000 Stellen nach oben revidiert. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote ging von 5,9% im September auf 5,8% im Oktober zurück. Damit wurde der tiefste Stand seit Juli 2008 erreicht.
Auf die nächste wichtige Unterstützung trifft EUR/USD am Tief vom 10. August 2012 bei 1,2240. Der nächste wichtige Widerstand findet sich am Hoch vom 29. Oktober 2014 bei 1,2770.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Mehr als dreieinhalb Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima geht das erste Atomkraftwerk in Japan wieder ans Netz. Nach Angaben der Behörden dürfen zwei Reaktoren in der Anlage Sendai im Süden des Landes wieder in Betrieb genommen werden. Der zuständige Gouverneur Yuichiro Ito habe am Freitag die Erlaubnis erteilt. Für den Atommeiler gelten neue, strengere Sicherheitsbestimmungen. Die Bevölkerung zeigt sich dennoch überaus besorgt. Ende September demonstrierten in Tokio 16.000 Menschen gegen das Wiederhochfahren von Reaktoren.
EUR/JPY trifft am Hoch vom 27. Dezember 2013 bei 145,69 auf den nächsten markanten Widerstand. Die nächste Unterstützung findet sich am Tief vom 3. November 2014 bei 140,37.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Nach einem deutlichen Rückgang im August hat sich das saisonbereinigte Handelsbilanzdefizit Großbritanniens und Nordirlands im September wieder ausgeweitet. Der Fehlbetrag erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,9 Mrd. Pfund auf 9,8 Mrd. Pfund, wie die britische Statistikbehörde Office for National Statistics am Freitag mitteilte. Verantwortlich für die Ausweitung des Defizits war ein überproportional starker Anstieg der Importe. Während die Ausfuhren um 4,2% zulegten, erhöhten sich die Einfuhren um 5,8%. Wichtigster Handelspartner bleibt Deutschland.
EUR/GBP sieht sich am Tief vom 30. September 2014 bei 0,7758 (ein knappes Sechsjahrestief) der nächsten markanten Unterstützung gegenüber. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 29. Oktober 2014 bei 0,7913 lokalisieren.
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