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Ein Branchenvergleich macht sicher - Wiener Betongold schlägt deutsche Pendants

Auch im Immobilienbereich legen Anleger mittlerweile wieder mehr wert auf eine Verhältnismäßigkeit der Bewertung; Börsegänge sind auch in dieser Sparte kein Selbstläufer mehr. Das musste zu Wochenschluss der ostdeutsche Gewerbeimmobilienspezialist TLG Immobilien erfahren. Die Aktien wurden für 10,75 Euro und damit am unteren Ende der Preisspanne von 10,75 bis 13,75 Euro verkauft. Anleger waren also nur gewillt, ein Verhältnis von Kurs zu NAV von ziemlich genau 1,0 zu akzeptieren. Das bei einer FFO-Rendite (auf den NAV) von mehr als sieben Prozent, was in der Branche ein überdurchschnittlicher Wert ist. Setzen wir diese beiden Zahlen (Kurs/NAV und FFO-Rendite) in Relation an, ging TLG zu einem ‘fairen’ Kurs an die Börse. Was aber dann Richtung Zukunft gesehen auch nicht das allergrößte Kurspotenzial gibt, knapp zehn Prozent sind es aber trotzdem. Aber Kursgewinne sind bei den neu gewonnenen Anlegern ohnehin im Vordergrund der Überlegungen - es ist die Dividendenrendite. Zwischen 70 und 80% des FFO sollen jährlich ausgeschüttet werden. Ergibt aktuell eine Dividendenrendite von zumindest 5 Prozent. Was südamerikanische Investoren anlockte: Neuer Großaktionär ist der Wertpapierhändler Mercantil Valores aus Uruguay. Mercantil Valores wiederum gehört zum Finanzkonglomerat Mercantil America aus Panama. Und jeweils stecken reiche Familien aus Südamerika dahinter.
Legen wir die Formel für die Regressionsgleichung der Immoaktienbranche (fairer Kurs/NAV = FFO-Rendite mal 0,4) auf die anderen Titel an, gibt es drei Österreicher, die ebenfalls im gewerblichen Immobilienbereich tätig sind, aber im Vergleich zu TLG deutlich attraktiver bewertet sind: S Immo, Immofinanz und Atrium.

Deutsche Wohnimmobilien schneiden im Vergleich deutlich schlechter ab. Auch in dieser Subgruppe wären Österreich-Vertreter attraktiver bewertet - Buwog und conwert schlagen Annington und Co in Punkto Attraktivität eindeutig.

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