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Bei Palfinger verstummte die Musik - in Deutschland spielen Zalando und Rocket den Blues - wie auch der Rubel, was die Immofinanz begrüßt

Die enttäuschenden deutschen Industrieauftragseingänge wurden am Markt heute ebenso wenig beachtet wie der schwache Sentix-Stimmungsindex der Eurozone. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts lagen die saison- und kalenderbereinigten Bestellungen in Deutschland um 5,7 Prozent unter dem Vormonat. Das ist der stärkste Rückschlag seit der Wirtschaftskrise 2009. Das Sentix-Konjunkturbarometer fiel im Oktober zum dritten Mal in Folge und liegt auf dem niedrigsten Niveau seit knapp anderthalb Jahren. Nicht beachtet, denn schlechte Konjunkturdaten nähren die Hoffnung, dass die EZB zu einem Anleihekaufprogramm zur Stützung der Konjunktur gedrängt wird - trotz böser Mienen etwa aus Deutschland.

Sehr wohl wurde hingegen die Gewinnwarnung von Palfinger beachtet, die Aktie büßte zeitweise knapp 20 Prozent ein, zwei Analysten haben mitgeholfen - siehe related stories. Der Palfinger-Vorstand verweist in einer Aussendung auf ausbleibende Aufträge vor allem aus Europa, die zur Korrektur der Prognose für das Gesamtjahr 2014 beigetragen haben.

Die beiden Banktitel zeigten sich hingegen von Kurszielrücknahmen bei Goldman Sachs unbeeindruckt. Raiffeisen wurden von der US-Großbank von 24 auf 20 Euro gesenkt, bei unveränderter Empfehlung "Neutral". Die Experten der US-amerikanischen Bank reagierten damit auf den veränderten Ausblick von RBI. Die Bank rechnet heuer mit einem Verlust von 50 bis 500 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2014. Bei der Erste Group wurde zwar das Votum von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft, das Kursziel allerdings ebenfalls leicht von 24 auf 23 Euro gekürzt. All dies auch, hier vor allem bei der Raiffeisen, obwohl der russische Rubel auf ein Rekordtief. Erstmals mussten für einen Dollar zeitweise mehr als 40 Rubel gezahlt werden.

Vom Rubel ist's nicht weit zur Immofinanz, die heute ungarische Vermietungserfolge veröffentlichte. Hier ging es nach oben. Aber wie das Q1 zeigte - ein schwacher Rubel muss nicht schlecht für den Ertrag sein - auch wenn CEO Eduard Zehetner einen solchen 'funny money' nennt. Atrium kaufte heute in Polen zu - und verlor. Jeweils siehe 'News des Tages'

Kurz ein Blick zu den neuesten deutschen Emissionen: Die Internet-Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet fielen nach ihrem Börsengang weiter. Zeitweise rauschte der Titel bis auf 33,6 Euro in den Keller. Der Ausgabepreis am vergangenen Donnerstag lag bei 42,50 Euro. Auch die Kursentwicklung beim Internet-Händler Zalando, an dem Rocket beteiligt ist, kann als durchwachsen bezeichnet werden. Dort lag der IPO-Preis bei 21,5 Euro - 17,85 sah man heute.