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PAIONs Wirkstoff Desmoteplase könnte auch bei Hirnblutungen eingesetzt werden




Präsentation von Forschungsergebnissen auf internationaler
Fachkonferenz in San Diego


Aachen, 5. September 2006 - Neurochirurgen des Universitätsklinikums
Aachen berichteten auf dem 18. Internationalen Fachkongress über
Fibrinolyse und Proteolyse in San Diego, USA, über neue Ergebnisse
bei Anwendung von PAIONs Blutgerinnsel-auflösendem Wirkstoff
Desmoteplase in einem Tiermodell des haemorrhagischen Schlaganfalls.
Nach Ansicht der Wissenschaftler deuten die Resultate darauf hin,
dass die günstigen Eigenschaften von Desmoteplase auch bei der
Behandlung dieser lebensbedrohlichen Erkrankung hilfreich sein
könnten.

Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in den
industrialisierten Ländern mit einer durchschnittlichen
Mortalitätsrate von 20-30%. In seiner bedrohlichsten Form, dem
hämorrhagischen d.h. durch eine massive Blutung im Gehirn ausgelösten
Schlaganfall liegen die Mortalitätsraten sogar bei bis zu 50%.
Gleichzeitig ist das Risiko, dass Patienten dauerhafte Behinderungen
zurückbehalten, beim hämorrhagischen Schlaganfall deutlich höher als
bei dem durch ein Blutgerinnsel in einer Hirnarterie ausgelösten
ischämischen Schlaganfall. Beim hämorrhagischen Schlaganfall ist es
schwierig, eine Verbesserung für den Patienten zu erzielen. Der
gegenwärtige Behandlungsstandard für hämorrhagische Schlaganfälle
sieht vor allem eine symptomatische Behandlung vor. Durch die
Hirnblutung wird das Hirngewebe einem starkem Druck ausgesetzt, was
schließlich zu Absterben der Nervenzellen in der betroffenen Region
führt. Als letzter Ausweg bleibt Neurochirurgen dann, die
Schädeldecke zu öffnen und das Hämatom zu entfernen. Als möglicher
Alternativansatz haben Forscher vorgeschlagen, das teilweise
geronnene Blut zunächst wieder zu verflüssigen und dann durch eine
kleine Bohrung im Schädel abzusaugen. Dieser minimalinvasive Eingriff
könnte sich als schneller und wirkungsvoller im Vergleich zu der
klassischen Operation herausstellen. Um diese Hypothese zu erproben,
wird der Einsatz des Blutgerinnsel-auflösenden Medikaments rt-PA
bereits an Patienten erprobt.

Als Nebenwirkung wurde bei beiden Methoden die Ausbildung von
Hinschwellungen (Ödemen) berichtet. Diese könnten auf die
neurotoxischen Eigenschaften von endogenem t-PA und rt-PA
zurückzuführen sein. In Tierstudien mit t-PA unterstützter Auflösung
des geronnenen Blutes zeigte sich ein Zusammenhang zwischen t-PA und
entzündlichen Schwellungen des umgebenden Hirngewebes. Andere
Tierstudien wiesen nach, dass für PAIONs Medikamentenkandidaten
Desmoteplase kein Zusammenhang mit solch toxischen Prozessen besteht
und die Substanz sogar in der Lage ist, die neurotoxischen
Auswirkungen von t-PA zu antagonisieren. Auf der Basis dieser
Ergebnisse haben Neurochirurgen am Aachener Universitätsklinikum den
Einsatz von Desmoteplase in einem Tiermodell des hämorrhagischen
Schlaganfalls untersucht. Hierbei wurde durch Blutinjektion eine
künstliche Hirnblutung erzeugt, bei der sich schließlich auch
Blutgerinnsel bilden. Danach wurden Desmoteplase bzw. rt-PA lokal
appliziert, so dass anschließend ein Absaugen der Flüssigkeit
erfolgen konnte.

Wie am 31. August auf der Konferenz vorgestellt, zeigte sich, dass es
in einem Beobachtungszeitraum von 10 Tagen nach Erzeugen der
experimentellen Hirnblutung beim Einsatz von Desmoteplase zu weniger
Hirnschwellungen und Entzündungen kam als bei rt-PA. Die
Forschungsarbeiten wurden von PAION finanziell unterstützt.

"Diese interessanten Ergebnisse unterstützen bisherige Erkenntnisse
über Desmoteplases einzigartige Eigenschaften im Hinblick auf das
zentrale Nervensystem. Wir werden nun auswerten, ob sich darauf ein
klinisches Entwicklungsprogramm für den hämorrhagischen Schlaganfall
aufbauen lässt", so PAIONs Entwicklungsvorstand Dr. Mariola Söhngen.


Über Schlaganfall
Schlaganfall ist in den industrialisierten Ländern die dritthäufigste
Todesursache und eine der wichtigsten Ursachen für schwere,
dauerhafte Behinderungen. Allein in Deutschland erleiden jedes Jahr
200.000 Menschen einen Schlaganfall, davon versterben rund 20 Prozent
innerhalb der ersten vier Wochen. Nach Angaben der American Stroke
Association, belaufen sich im Jahr 2006 die durch
Krankenhausaufenthalte und Langzeitpflege entstandenen Kosten allein
in den USA voraussichtlich auf 58 Milliarden US-Dollar.

Über Desmoteplase
Desmoteplase ist die biotechnologisch hergestellte Version eines
Blutgerinnsel auflösenden Proteins aus dem Speichel der
Vampirfledermaus Desmodus rotundus und der Plasminogen-Aktivator mit
der höchsten derzeit bekannten Spezifität. Entwicklungspartner und
Lizenznehmer von Desmoteplase sind Forest Laboratories, Inc. und H.
Lundbeck A/S. Der Medikamentenkandidat wird aktuell in einer
internationalen, multizentrischen Phase III-Studie für die Behandlung
des akuten ischämischen Schlaganfalls 3 bis 9 Stunden nach Einsetzen
der Symptome erprobt. Für den ischämischen Schlaganfall hat die
US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA Desmoteplase den Fast-Track
Status erteilt.

Über PAION
Die PAION AG ist ein börsennotiertes, biopharmazeutisches Unternehmen
mit Sitz in Aachen (Frankfurter Wertpapierbörse Prime Standard, ISIN
DE000A0B65S3), das auf dem Gebiet der Entwicklung und Vermarktung
innovativer Arzneimittel zur Behandlung von Schlaganfällen und
anderen thrombotischen Erkrankungen, für die es einen erheblichen,
nicht gedeckten medizinischen Bedarf gibt, eine führende Position
anstrebt. Derzeit konzentriert sich PAION auf die Entwicklung von
drei Medikamenten, Desmoteplase, Enecadin und Solulin. PAION
beschäftigt aktuell mehr als 75 Mitarbeiter.


Kontakt
Dr. Peer Nils Schröder, Investor Relations / Public Relations
PAION AG
Martinstraße 10-12
52062 Aachen - Germany
Tel. +49 (0)241 4453 152
Email pn.schroeder@paion.de
www.paion.de



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WKN: A0B65S; ISIN: DE000A0B65S3; Index: Prime All Share, CDAX;
Notiert: Prime Standard in Frankfurter Wertpapierbörse, Amtlicher
Markt in Frankfurter Wertpapierbörse,
Freiverkehr in Bayerische Börse München, Freiverkehr in Börse
Stuttgart;
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