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Milliardär Wladimir Jewtuschenkow ist wieder frei

Die russische Aktienbörse reagierte mit Kursgewinnen auf die Nachricht. Die Papiere des Mischkonzerns Sistema legten mehr als zehn Prozent zu.

Hintergrund der Affäre war die Übernahme des Ölkonzerns Bashneft durch Sistema vor fünf Jahren. Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass dabei illegale Machenschaften eine Rolle spielten und Jewtuschenkow daran beteiligt war. Zuletzt war spekuliert worden, dass Russlands staatlich kontrollierter Ölriese Rosneft, dessen Chef Igor Setschin als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin gilt, Interesse an Bashneft hat. Sistema wies die Anschuldigungen gegen Jewtuschenkow als substanzlos zurück.

Ein einflussreicher Unternehmerverband hatte den Hausarrest als politisch motiviert bezeichnet und mit dem Fall des Regierungskritikers und früheren Chefs des mittlerweile zerschlagenen Ölkonzerns Yukos, Michail Chodorkowski, verglichen. Er saß jahrelang in Haft. Seine Festnahme hatte das Vertrauen internationaler Anleger in Russland untergraben.

2010 hatten Gerüchte über einen Verkauf der Telekom Austria an Jewtuschenkow bei der Personalvertretung des Unternehmens - die den Deal kategorisch ablehnte - für Aufregung gesorgt. Das Geschäft kam nicht zustande.