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Constantia Flexibles: Börsegang bleibt eine Option

Derzeit stehe es "Kopf an Kopf" zwischen den beiden Optionen Going-public versus anderer Finanzinvestor, sagte CEO Thomas Unger - mögliche Interessen werden ja immer wieder genannt, Blackstone und andere. Beim jetzigen Eigentümer von Constantia Flexibles, dem JPMorgan-Ableger One Equity Partners (OEP), denke man immer über mögliche Exit-Strategien nach. 2014 sei für sein Unternehmen aber "das Jahr der Konservierung, der Ergebnissteigerung und der Strukturbereinigung. Dann sind wir wieder offen für Neues, also für einen nächsten Schritt", so Unger.

Im ersten Halbjahr hat Constantia Flexibles heuer mehr verdient und auch die Erlöse gesteigert. Wachstumstreiber waren primär die 2013 getätigten Akquisitionen. Der Umsatz stieg um 5,6 Prozent auf 848,4 Mio. Euro - währungsbereinigt betrug das Plus 8,2 Prozent. Im gesamten Vorjahr war man um ein Viertel gewachsen, davon vier Prozent organisch. Rund 55 Prozent der Erlöse erzielt man in Europa.

Das EBITDA wuchs bis Juni um 9,3 Prozent auf 123,5 Mio. und das EBIT um 15,0 Prozent auf 71,1 Mio. Euro. Das EBIT legte auf 71 (62) Mio. Euro zu, die EBIT-Marge auf 7,7 (7,3) Prozent. Der Nettogewinn (nach Steuern) wuchs auf 38 (22) Mio. Euro. Auch das Gesamtjahr schätzt der Konzern mit weltweit fast 80 Gesellschaften und 8.180 Mitarbeitern - davon rund 1.300 in Österreich - positiv ein.

Durch den hohen Anteil von Produkten nahe am täglichen Bedarf in den Bereichen Lebensmittel, Getränke und Pharma sei man "relativ resistent gegenüber zyklischen Nachfrageschwankungen", erklärte Constantia Flexibles am Mittwoch in einer Aussendung. Allerdings verspürte man im ersten Halbjahr in der Haupt-Division Food "deutliche Veränderungen im Konsumverhalten der Endkunden", etwa durch die auf den Absatz drückenden Unruhen in der Ukraine, Syrien und dem Irak. Auf die Ukraine entfalle aber weniger als ein Prozent der Konzernerlöse, "und Russland läuft weiterhin stabil bei uns", sagte CFO Peter Frauenknecht zur APA.

Die Food-Erlöse stagnierten bis Juni bei 501,3 Mio. Euro (-0,6 Prozent), bereinigt um Währungseffekte stieg der Umsatz um 2,6 Prozent. Leichte Rückgänge in Europa habe man durch höhere Erlöse außerhalb ausgeglichen. Das EBITDA legte leicht zu um 0,6 Prozent auf 64,8 Mio. Euro, die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 12,9 (12,8) Prozent.

In der zweitgrößten Division Labels wuchs der Umsatz um 27,1 Prozent auf 246,6 Mio. Euro; davon stammten 25 Prozent aus der Spear-Akquisition, und zwei Prozent wurden organisch erzielt. Das EBITDA verbesserte sich um 39,3 Prozent auf 47,3 Mio. Euro und die Marge auf 19,2 (17,5) Prozent. Der kundenseitig geforderte Wechsel von Papier- zu Selbstklebeetiketten in Europa und Amerika könne durch das mit Spear erweiterte Produktportfolio vollständig abgedeckt werden. Stark profitieren könne man vom Trend von Alu- in Richtung selbstklebende Labels; so ist man etwa Weltmarktführer bei Bieretiketten und ist etwa fast ausschließlicher Lieferant für Budweiser in den USA.

Die Pharma-Division setzte mit 141,2 Mio. Euro um 1,6 Prozent weniger um als ein Jahr zuvor. Das EBITDA konnte aber um 4,2 Prozent auf 24,7 Mio. Euro angehoben werden, ebenso die Marge auf 17,5 (16,5) Prozent. Geprägt sei der Pharma-Sektor vom Wettbewerb zwischen Original- und Generika-Herstellern, das habe im ersten Halbjahr für einen leichten Abschwung gesorgt, eröffne dem Markt aber neue Anwendungsfelder für die Verpackungsentwicklung, zB Klebe-Pads zur Medikamentenabgabe.

Organische Wachstumsoptionen sieht Constantia Flexibles in allen drei Sparten, regional vor allem in den Emerging Markets, etwa Indien, wo man im Vorjahr ebenfalls zugekauft hat. Und speziell auf Emerging Markets konzentriert man sich daher auch bei künftigen Zukäufen, so Unger: "Zwei bis drei Akquisitionen versuchen wir pro Jahr zu machen."

Im Food-Sektor gebe es gute Wachstumsraten durch den Trend zu kleinteiligeren Verpackungen und den Trend zu Einzelhaushalten. Im Pharma-Sektor sehe man sehr gute Expansionschancen durch Exporte und Innovationen. Der Vormarsch selbstklebender Etiketten bringe der Label-Division einen Umsatzsprung und den Kunden Effizienz.

Zudem will der Konzern die Ergebnisqualität weiter verbessern, obwohl man hier in der Branche sehr gut dastehe, so Frauenknecht. Das Finanzprofil sei gut und der Cashflow verbessert. Für weitere Zukäufe sei "die Kasse gut gefüllt". Liquide Reserven hätten die Rückzahlung der Hybrid-Anleihe ermöglicht. Da diese Eigenkapital war, habe sich die Eigenkapitalquote nun auf 26 Prozent verschlechtert, nach 33 Prozent Ende 2013.