, boerse-express

Gittler: Die Gerüchte um die Ereignisse in der Ukraine machen Carry-Trades wieder attraktiv

Der große ÜberblickManchmal scheint es so, als ob die Märkte bereitwillig die Geschehnisse in der Welt ausblenden würden, aber der Handelsverlauf vom Freitag und die Eröffnung vom Montag zeigen, dass dem nicht immer so ist. Der Freitag war durch eine große Flucht in sichere Häfen geprägt, nachdem Meldungen lanciert worden waren, nach denen die Ukraine auf ukrainischem Gebiet einen russischen Konvoi angegriffen und zerstört habe. Das russische Außenministerium bezeichnete diese Berichte als „reine Phantastereien“. Dennoch fielen die Aktien, Carry-Trades gingen zurück, während der Dollar erstarkte, USD/JPY bewegte sich tiefer, aber EUR/USD war von alledem kaum betroffen (max. 30 Pips tiefer), auch wenn der DAX von seinem Hoch um 2,7% abfiel. In jedem Fall beruhigte das Dementi aus Moskau die Märkte wieder, und über das Wochenende trafen die Außenminister der Ukraine, Russlands, Deutschlands und Frankreichs zusammen, um eine Waffenruhe zu vereinbaren.

Während die Gespräche nicht gleich erfolgreich waren, so wird allein die Tatsache, dass sie stattfinden und die Beteiligten über die Lage reden wohl schon als Fortschritt gesehen werden und wohl Grund genug für eine Stimulierung von risikoreicheren Investments am heutigen Tage sein, wenn Sie mich fragen. So sollten einmal mehr die Carry-Trades wieder en vogue sein, und ich gehe davon aus, Gewinner unter den Schwellenländerwährungen zu sehen. Wenn man sich die Preisentwicklungen vom Freitag anschaut, so werden sich wahrscheinlich TRY, RUB, PLN, ZAR und HUF am stärksten erholen. Von einem fundamentalen Standpunkt aus betrachtet vor allem TRY. Der RUB wird natürlich sehr schnell und deutlich auf die Ereignisse in der Ukraine reagieren. Die anderen drei haben stärkere fundamentale Unterstützungen, vor allem die osteuropäischen Währungen.

GBP stieg heute morgen deutlich, nachdem der Gouverneur der Bank von England, Mark Carney, in der „Sunday Times“ mit den Worten zitiert wurde, dass die Zentralbank die Zinssätze auch anheben könne, bevor man höher Löhne sehe. Es mag vielleicht noch mehr Leute geben die bei etwa 1,70 „short“ gegangen sind und nun Gewinnmitnahmen realisieren wollen, oder Leute, die nach einem Boden Ausschau gehalten haben, um neue „Longs“ einzugehen, und die Erholung so weitergehen zu lassen. Sehen Sie hierzu die technische Sektion für mehr Details ein.

Der Ölpreis stieg im US-Handel am Freitag infolge der Gerüchte aus der Ukraine steil an, aber er ist heute morgen im Vergleich zu seinem Schlusskurs vom New Yorker Handelstag am Freitag leicht gefallen. Die Ereignisse im Nahen Osten scheinen sich positiv für den Ölpreis auszuwirken – kurdische Kämpfer gewinnen an Boden, während die Luftangriffe der USA dabei helfen, die Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) zurückzuschlagen. Währenddessen steigt die libysche Ölproduktion, da sich der Ölhafen von Es Sider darauf vorbereitet, seinen Betrieb wiederaufzunehmen und Rohöl zu verschiffen. Der fundamentale Ausblick für den Ölpreis scheint mir aber bärenhaft. In gleicher Weise ist die Tatsache, dass der Goldpreis letzte Woche gefallen ist, und das trotz der steigenden globalen Unsicherheit, kein gutes Zeichen für das Edelmetall.

Mehr dazu, plus den entsprechenden Disclaimer gibt's unter http://www.ironfx.com/de