, boerse-express
Gittler: The Big Picture
Der große ÜberblickGlobale Wirtschaftsdaten und FOMC unterstützen einen stärkeren Dollar Das Fazit nach den gestrigen Daten fiel eindeutig aus: Alles deutet auf einen stärkeren Dollar hin. Die Daten aus Japan, Europa und den USA stimmten hierbei vollkommen überein.
Wie ich gestern bereits erwähnte, ist die japanische Industrieproduktion im Juni gefallen, was in erstaunlicher Weise mit dem Anstieg der Produktion im benachbarten Süd-Korea während desselben Monats kontrastiert – und so kann man die Flaute in Japan nicht der schlechten Weltkonjunktur ankreiden. Die deutsche Inflationsrate verlangsamte sich im Juli, was auf eine schlechte Angebots-/Nachfrage-Balance in Europas größter Wirtschaftsnation hindeutet und nahelegt, dass die Inflation in der Eurozone sich vielleicht ebenfalls nach unten bewegt haben könnte, was sich negative auf den Euro auswirken würde.
Die US-Daten waren allerdings ausschlaggebend: Der ADP-Beschäftigungsreport fiel mit einer Zahl von 218,000 niedriger als erwartet aus (die Marktprognosen hatten auf 230.000 getippt), aber die Zahl liegt weiterhin über der Marke von 200.000, und in jedem Fall war ein gewisser Rückschlag von den 281.000 des Vormonats unvermeidlich. Danach kamen die BIP-Zahlen heraus: Nicht nur das Q2 übertraf alle Erwartungen bei Weitem (+4,0% qoq SAAR, vgl. mit der Prognose von +3,0%), sondern auch das Q1 und die Zahlen der gesamten zweiten Hälfte des vergangenen Jahres wurden ebenfalls nach oben revidiert – was bedeutet, dass das reale BIP-Wachstum im Jahre 2013 (yoy) von 2,6% auf 3,1% anstieg. Darüber hinaus wuchs der Kern-Index für den Individualkonsum im Q2 („PCE-Deflator“) auf einer annualisierten Basis um 2,0%, womit das FOMC bereits eines seiner zwei Ziele erreicht hat.
Die bessere Wirtschaftslage und die höhere Inflation spiegelten sich im FOMC-Statement wieder. Es gab keine signifikanten Änderungen bei ihren politischen Leitlinien, aber der Ton des Statements war dennoch etwas falkenhafter, in Übereinstimmung mit den besseren Wirtschaftsdaten. Sie bemerkten, dass sich die Inflation nun in Richtung ihrer Zielmarke bewegt, und dass die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt sich „verbessert“ haben. Andererseits betonten sie aber auch, dass anderer Indikatoren neben der Arbeitslosenrate weiterhin Probleme im Arbeitsmarkt aufzeigten. Der Markt fokussierte sich auf diesen teil des Textes und interpretierte das Statement als taubenhaft, doch ich glaube, dass dies eine Fehlinterpretation ist. Es scheint mir, als ob das Komitee versuchte, die Fortschritte beim Abbau der Arbeitslosenzahl herunterzuspielen und stattdessen andere Indikatoren herauszustellen, die immer noch einen schwierigen Arbeitsmarkt andeuten, sodass sie sich ihre Flexibilität bezgl. des Timings einer Zinserhöhung bewahren können. Beispielsweise könnte es ab jetzt eine stärkere Betonung der breitesten Messlatte für die Arbeitslosigkeit, nämlich der U6-Statistik, geben, die auch solche Personen umfasst, die nur einer „marginalen Beschäftigung“ nachgehen, oder die Personen, die in Halbtagsjobs arbeiten, aber lieber eine Vollzeitstelle hätten. Der Wert der U6-Statistik ist auch weiterhin recht hoch.
Der Präsident der Philadelphia Fed, Charles I. Plosser, war anderer Meinung: Seiner Meinung nach reflektierte das Statement nicht den beachtlichen ökonomischen Fortschritt, der sich in Richtung der Ziele des Komitees ergeben hat. Es wird in Zukunft wohl noch mehr falkenhafte Gegenstimmen geben.
Wenn man nach den verbesserten Daten der US-Wirtschaft und den Änderungen im Statement geht, so scheint es mir, als ob das FOMC auf seinem Kurs bliebe, um die Reduzierung seiner Anleihenkäufe wie geplant bis zum Oktober durchzuführen. Wenn darüber hinaus die nächsten paar Arbeitsmarkts- und Inflationsreports sich in die gleiche Richtung wie ihre Vorgänger bewegen, könnten wir vielleicht schon bald deutlichere Anhaltspunkte dafür erhalten, wann die Fed mit ihrer Zinserhöhung beginnen wird. Bis jetzt ist die FOMC-eigene Prognose, dass dies im Februar nächsten Jahres geschehen werde, während der Markt auf den August tippt. Ich denke, dass sich der Markt an die Sichtweise des FOMC annähern muss, und dass dieser so geänderte Ausblick des Marktes dafür sorgen wird, dass der Dollar auch in Zukunft gut unterstützt bleibt.
Die Daten und der FOMC-Report unterstützten den Dollar gegenüber fast jeder Währung, die wir beobachten – sowohl unter den G10 als auch unter den Währungen der Schwellenländer. Die Rate EUR/USD eröffnete in Europa unter der Marke von 1,34, was zum ersten Mal seit dem letzten November passierte, und zugleich eröffnete GBP/USD zum zehnten Tag von den vergangenen 15 Tagen tiefer. Das Handelsvolumen stieg spürbar an, und ganz offenbar gab es gerade aus den USA eine erhöhte Nachfrage nach Währungsoptionen, da die Investoren damit rechnen, dass wir in eine Phase höherer Volatilität eintreten könnten. Obwohl – wie ich kürzlich bereits bemerkte – die täglichen Handelsspannen derzeit zu den niedrigsten in der Geschichte des Devisenmarktes gehören, so kann man doch erkennen, dass die Währungen nun wieder damit beginnen, sich zu bewegen, wenn man die Entwicklung der Raten vom Anfang dieses Monats bis heute nachverfolgt. Die Handelsspanne von EUR/USD betrug im Juli insgesamt 2,5%, was bereits mehr als die Hälfte der Jahreshandelsspanne von 4,7% betrug. Die Handelsspanne vom Juli ist im Vergleich zu den Jahreshandelsspannen von USD/JPY oder GBP/USD allerdings nicht so hoch ausgefallen. EUR/USD könnte nun vielleicht endlich damit anfangen, die Auswirkungen der Divergenz bei der Geldpolitik der EZB und der Fed zu reflektieren.
Heute: Während des Tages in Europa soll der britische Nationwide-Hauspreisindex herauskommen, der sich im Juli auf +0,5% mom verlangsamt haben soll, vgl. mit +1,0% mom im Vormonat. Das GBP hat in jüngster Zeit Schwäche gezeigt, und eine Zahl wie diese könnte den Anlass zu weiteren Verkäufen geben. Deutschlands Einzelhandelsverkaufszahlen kommen ebenfalls heraus, und die Prognose geht von einer Erholung bei den Daten für den Juni aus. Wir erhalten auch die deutsche Arbeitslosenrate des Monats Juli, und die Arbeitslosenrate der Eurozone vom Juni. Beide Raten sollen unverändert geblieben sein, bei 6,7% und 11,6%, respektive. Der Verbraucherpreisindex der Eurozone für den Juli kommt ebenfalls heraus und soll wie der vom Juni bei 0,5% yoy verbleiben. Der gestern veröffentlichte deutsche Verbraucherpreisindex hatte nur einen begrenzten Einfluss auf den Euro, und dasselbe gilt wohl auch für diese Zahl, sofern sie im Rahmen der Erwartungen ausfällt.
In Kanada soll sich das BIP im Mai um 0,4% mom gesteigert haben, was eine Verbesserung gegenüber den +0,1% im April darstellt, und wodurch die Jahresvergleichsrate von 2,1% auf 2,3% steigen würde. Dies könnte ein paar Gewinnmitnahmen bei USD/CAD zur Folge haben.
In den USA wird der Chicagoer Einkaufsmanagerindex für den Juli mit einem leichten Anstieg erwartet. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der Woche, die mit dem 26, Juli endete, kommen auch heraus, und gemäß der Prognosen soll deren Zahl marginal gestiegen sein. Diese Zahlen sind nicht viel besser, aber solange sie nicht schlechter ausfallen, sollten sie meiner Meinung nach den Dollar nicht von seinem Aufwärtstrend abbringen.
Mehr dazu, plus den entsprechenden Disclaimer gibt's unter http://www.ironfx.com/de
Wie ich gestern bereits erwähnte, ist die japanische Industrieproduktion im Juni gefallen, was in erstaunlicher Weise mit dem Anstieg der Produktion im benachbarten Süd-Korea während desselben Monats kontrastiert – und so kann man die Flaute in Japan nicht der schlechten Weltkonjunktur ankreiden. Die deutsche Inflationsrate verlangsamte sich im Juli, was auf eine schlechte Angebots-/Nachfrage-Balance in Europas größter Wirtschaftsnation hindeutet und nahelegt, dass die Inflation in der Eurozone sich vielleicht ebenfalls nach unten bewegt haben könnte, was sich negative auf den Euro auswirken würde.
Die US-Daten waren allerdings ausschlaggebend: Der ADP-Beschäftigungsreport fiel mit einer Zahl von 218,000 niedriger als erwartet aus (die Marktprognosen hatten auf 230.000 getippt), aber die Zahl liegt weiterhin über der Marke von 200.000, und in jedem Fall war ein gewisser Rückschlag von den 281.000 des Vormonats unvermeidlich. Danach kamen die BIP-Zahlen heraus: Nicht nur das Q2 übertraf alle Erwartungen bei Weitem (+4,0% qoq SAAR, vgl. mit der Prognose von +3,0%), sondern auch das Q1 und die Zahlen der gesamten zweiten Hälfte des vergangenen Jahres wurden ebenfalls nach oben revidiert – was bedeutet, dass das reale BIP-Wachstum im Jahre 2013 (yoy) von 2,6% auf 3,1% anstieg. Darüber hinaus wuchs der Kern-Index für den Individualkonsum im Q2 („PCE-Deflator“) auf einer annualisierten Basis um 2,0%, womit das FOMC bereits eines seiner zwei Ziele erreicht hat.
Die bessere Wirtschaftslage und die höhere Inflation spiegelten sich im FOMC-Statement wieder. Es gab keine signifikanten Änderungen bei ihren politischen Leitlinien, aber der Ton des Statements war dennoch etwas falkenhafter, in Übereinstimmung mit den besseren Wirtschaftsdaten. Sie bemerkten, dass sich die Inflation nun in Richtung ihrer Zielmarke bewegt, und dass die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt sich „verbessert“ haben. Andererseits betonten sie aber auch, dass anderer Indikatoren neben der Arbeitslosenrate weiterhin Probleme im Arbeitsmarkt aufzeigten. Der Markt fokussierte sich auf diesen teil des Textes und interpretierte das Statement als taubenhaft, doch ich glaube, dass dies eine Fehlinterpretation ist. Es scheint mir, als ob das Komitee versuchte, die Fortschritte beim Abbau der Arbeitslosenzahl herunterzuspielen und stattdessen andere Indikatoren herauszustellen, die immer noch einen schwierigen Arbeitsmarkt andeuten, sodass sie sich ihre Flexibilität bezgl. des Timings einer Zinserhöhung bewahren können. Beispielsweise könnte es ab jetzt eine stärkere Betonung der breitesten Messlatte für die Arbeitslosigkeit, nämlich der U6-Statistik, geben, die auch solche Personen umfasst, die nur einer „marginalen Beschäftigung“ nachgehen, oder die Personen, die in Halbtagsjobs arbeiten, aber lieber eine Vollzeitstelle hätten. Der Wert der U6-Statistik ist auch weiterhin recht hoch.
Der Präsident der Philadelphia Fed, Charles I. Plosser, war anderer Meinung: Seiner Meinung nach reflektierte das Statement nicht den beachtlichen ökonomischen Fortschritt, der sich in Richtung der Ziele des Komitees ergeben hat. Es wird in Zukunft wohl noch mehr falkenhafte Gegenstimmen geben.
Wenn man nach den verbesserten Daten der US-Wirtschaft und den Änderungen im Statement geht, so scheint es mir, als ob das FOMC auf seinem Kurs bliebe, um die Reduzierung seiner Anleihenkäufe wie geplant bis zum Oktober durchzuführen. Wenn darüber hinaus die nächsten paar Arbeitsmarkts- und Inflationsreports sich in die gleiche Richtung wie ihre Vorgänger bewegen, könnten wir vielleicht schon bald deutlichere Anhaltspunkte dafür erhalten, wann die Fed mit ihrer Zinserhöhung beginnen wird. Bis jetzt ist die FOMC-eigene Prognose, dass dies im Februar nächsten Jahres geschehen werde, während der Markt auf den August tippt. Ich denke, dass sich der Markt an die Sichtweise des FOMC annähern muss, und dass dieser so geänderte Ausblick des Marktes dafür sorgen wird, dass der Dollar auch in Zukunft gut unterstützt bleibt.
Die Daten und der FOMC-Report unterstützten den Dollar gegenüber fast jeder Währung, die wir beobachten – sowohl unter den G10 als auch unter den Währungen der Schwellenländer. Die Rate EUR/USD eröffnete in Europa unter der Marke von 1,34, was zum ersten Mal seit dem letzten November passierte, und zugleich eröffnete GBP/USD zum zehnten Tag von den vergangenen 15 Tagen tiefer. Das Handelsvolumen stieg spürbar an, und ganz offenbar gab es gerade aus den USA eine erhöhte Nachfrage nach Währungsoptionen, da die Investoren damit rechnen, dass wir in eine Phase höherer Volatilität eintreten könnten. Obwohl – wie ich kürzlich bereits bemerkte – die täglichen Handelsspannen derzeit zu den niedrigsten in der Geschichte des Devisenmarktes gehören, so kann man doch erkennen, dass die Währungen nun wieder damit beginnen, sich zu bewegen, wenn man die Entwicklung der Raten vom Anfang dieses Monats bis heute nachverfolgt. Die Handelsspanne von EUR/USD betrug im Juli insgesamt 2,5%, was bereits mehr als die Hälfte der Jahreshandelsspanne von 4,7% betrug. Die Handelsspanne vom Juli ist im Vergleich zu den Jahreshandelsspannen von USD/JPY oder GBP/USD allerdings nicht so hoch ausgefallen. EUR/USD könnte nun vielleicht endlich damit anfangen, die Auswirkungen der Divergenz bei der Geldpolitik der EZB und der Fed zu reflektieren.
Heute: Während des Tages in Europa soll der britische Nationwide-Hauspreisindex herauskommen, der sich im Juli auf +0,5% mom verlangsamt haben soll, vgl. mit +1,0% mom im Vormonat. Das GBP hat in jüngster Zeit Schwäche gezeigt, und eine Zahl wie diese könnte den Anlass zu weiteren Verkäufen geben. Deutschlands Einzelhandelsverkaufszahlen kommen ebenfalls heraus, und die Prognose geht von einer Erholung bei den Daten für den Juni aus. Wir erhalten auch die deutsche Arbeitslosenrate des Monats Juli, und die Arbeitslosenrate der Eurozone vom Juni. Beide Raten sollen unverändert geblieben sein, bei 6,7% und 11,6%, respektive. Der Verbraucherpreisindex der Eurozone für den Juli kommt ebenfalls heraus und soll wie der vom Juni bei 0,5% yoy verbleiben. Der gestern veröffentlichte deutsche Verbraucherpreisindex hatte nur einen begrenzten Einfluss auf den Euro, und dasselbe gilt wohl auch für diese Zahl, sofern sie im Rahmen der Erwartungen ausfällt.
In Kanada soll sich das BIP im Mai um 0,4% mom gesteigert haben, was eine Verbesserung gegenüber den +0,1% im April darstellt, und wodurch die Jahresvergleichsrate von 2,1% auf 2,3% steigen würde. Dies könnte ein paar Gewinnmitnahmen bei USD/CAD zur Folge haben.
In den USA wird der Chicagoer Einkaufsmanagerindex für den Juli mit einem leichten Anstieg erwartet. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der Woche, die mit dem 26, Juli endete, kommen auch heraus, und gemäß der Prognosen soll deren Zahl marginal gestiegen sein. Diese Zahlen sind nicht viel besser, aber solange sie nicht schlechter ausfallen, sollten sie meiner Meinung nach den Dollar nicht von seinem Aufwärtstrend abbringen.
Mehr dazu, plus den entsprechenden Disclaimer gibt's unter http://www.ironfx.com/de