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US-Börsen - Handel von Ukraine-Krise unbeeindruckt
Die New Yorker Börse ist am Freitag trotz anhaltender geopolitischer Spannungen in der Ukraine und im Nahen Osten mit Kursgewinnen ins Wochenende gegangen. Der Dow Jones Industrial Index stieg um 123,37 Punkte oder 0,73 Prozent auf 17.100,18 Einheiten.
Der S&P-500 Index legte noch deutlicher zu und gewann 20,10 Punkte oder 1,03 Prozent auf 1.978,22 Zähler. Der technologielastige Nasdaq Composite Index stieg um 68,70 Einheiten oder 1,57 Prozent auf 4.432,15 Zähler.
Im Frühhandel veröffentlichte Konjunkturdaten blieben hinter den Erwartungen zurück: So hat sich das Verbrauchervertrauen überraschend eingetrübt und der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren ist weniger gestiegen als erwartet. Der Handel an der Wall Street zeigte sich davon jedoch wenig beeindruckt.
Ebenfalls in den Hintergrund rückten Sorgen um die geopolitische Situation in der Ukraine und in Gaza, die in Europa noch auf die Kurse gedrückt hatten. Diese geopolitischen Risiken seien mittlerweile in die Kurse eingepreist, sagte Marktstratege Craig Erlam vom Broker Alpari UK. Unterdessen hat US-Präsident Obama in einer Rede am Abend prorussische Separatisten für den Abschuss des malaysischen Passagierjets mit 298 Menschen an Bord verantwortlich gemacht. "Das war kein Unfall. Das passiert wegen russischer Unterstützung", sagte Obama.
Daneben sorgte die laufende Berichtssaison für Impulse. Bei IBM sind im zweiten Quartal die Verkäufe von Hochleistungsrechnern erneut gefallen. Das Geschäft mit den Cloud-Diensten hat hingegen zugelegt. Insgesamt ist der Umsatz des Konzerns ist im Jahresvergleich etwas geschrumpft, unter dem Strich ist aber dank Einsparungen mehr geblieben. Die Aktie schloss mit einem minimalen Plus von 0,01 Prozent nahezu unverändert bei 192,50 Dollar.
Google hingegen hat seinen Umsatz im zweiten Quartal um mehr als ein Fünftel gesteigert. Der Gewinn ist wegen hoher Investitionen aber nur im einstelligen Prozentbereich gestiegen. Das Wachstum beschleunige sich und es gebe erste Anzeichen, dass sich das Mobil-Geschäft besser auszahle, kommentierte ein Analyst von JPMorgan die Zahlen. Die Google-Titel schlossen um 4,18 Prozent höher bei 605,11 Dollar.
Mit leichten Zugewinnen gingen die Papiere von Microsoft aus dem Handel. Der Konzern will die Smartphone-Reihe Nokia X und die Videoproduktion für seine Spielkonsole XBox einstellen. Bereits am Vortag hatte Microsoft angekündigt, 18.000 Mitarbeiter entlassen zu wollen, den Großteil bei der Konzerntochter Nokia. Mit einem Plus von 0,36 Prozent waren die Anteilsscheine des Softwarekonzern aber immer noch unter den schwächsten Werten im Dow Jones.
Einziger Verlierer im Dow waren am Freitag die Papiere von General Electric (GE), die sich um 0,56 Prozent auf 26,46 Dollar verbilligten. Der Mischkonzern hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient. Der Überschuss ist um 13 Prozent auf 3,55 Milliarden Dollar geklettert, unter anderem aufgrund des guten Geschäfts mit Triebwerken für Flugzeuge. Ein Analyst machte aber mit Blick auf die Details der Resultate einige Schwächen aus.
(Forts.) dkm
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