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Gittler: Die großen Kursbewegungen finden bei den Rohstoffen statt, nicht bei den Devisen
Der große ÜberblickDie Währungen bewegten sich gestern in einer engen Handelsspanne. Der USD veränderte sich nur um ±0,1% oder wenig mehr gegenüber von vier der G10-Währungen. Der Greenback fiel gegenüber dem CAD und stieg gegenüber dem NZD, JPY und GBP. Die Rohstoffe dagegen zeigten sich deutlich volatiler: Gold und Silber, die im späten europäischen Handelsverlauf am Montag gefallen waren, erfuhren keinen Rückpralleffekt, wohingegen Mais, Weizen und einige andere Agrarerzeugnisse weiter im Preis abfielen. Händler, die auf der Suche nach Volatilität sind, sollten sich also vielleicht mal diese Märkte anschauen; da allerdings die Preise dort hauptsächlich vom Wetter abhängen, während ich ein Wirtschaftsexperte bin, kann ich mit keinerlei Hintergrundwissen zu diesen Märkten aufwarten.
Es gab keinerlei Nachrichten, die den CAD hätten höher treiben können – die Währung erholte sich einfach nur ein wenig nach dem tiefen Fall vom Freitag, als die Händler sich in Erwartung des Treffens der Bank von Kanada am Mittwoch und der Zinsentscheidung, die dann gefällt werden wird, positionierten.
Das Statement, das auf das Treffen der australischen Zentralbank („Reserve Bank of Australia“ (RBA)) vom 1. Juli folgte, war gegenüber dem Vormonat praktisch unverändert, und somit erwartete ich keinerlei Neuigkeiten aus dem Bericht über dieses Treffen zu erfahren, der über Nacht herauskam. Wie erwartet zeigte der Bericht auch kaum eine Veränderung im Tonfall der RBA, und AUD/USD eröffnete heute Morgen in Europa lediglich mit einem Pip an Differenz im Vgl. zum Eröffnungskurs des Vortags. Ich stimme mit Gouverneur Stevens von der RBA überein, der sagte, der AUD sei „überbewertet, und zwar nicht nur um ein paar Cents.“ Ich gehe davon aus, dass der AUD abwerten wird, während die Rohstoffpreise weiter fallen.
Die Bank von Japan hielt über Nacht das Treffen ihres geldpolitischen Komitees ab, und dieses nahm ebenfalls keine Veränderungen am Ausblick der Zentralbank vor. Die Bank von Japan beließ ihren Stimulus unverändert, und die Mitglieder des Verstandes schätzten, dass die Verbraucherpreise (ohne frischer Lebensmittel) in dem Jahreszeitraum, der mit dem April 2015 beginnen wird, um 1,9% steigen werden – was identisch ist mit ihrer Prognose, die sie vor drei Monaten abgaben. Nach demselben Maßstab stiegen die Preise in diesem Jahr bis zum Mai um 3,4%, womit die Inflation gut über der Zielmarke von 2% liegt, die sich die Bank von Japan gesetzt hat – allerdings schließt diese Zahl die Auswirkung der Konsumsteuererhöhung in Höhe von zwei Prozentpunkten mit ein. Vor der Konsumsteuererhöhung betrug die Inflationsrate 1,3% yoy, was darauf hindeutet, dass es immer noch ein Stück Weges zu gehen ist, bevor die Preise steuerbereinigt tatsächlich das Inflationsziel erreichen. Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass sie dieses Niveau erreichen werden – es sei denn, der Yen fällt weiter. Die Löhne steigen immer noch langsamer an als die Preise, was bedeutet, dass die Kaufkraft der Konsumenten sinkt. Dies macht eine durch höhere Nachfrage getriebene Inflation sehr unwahrscheinlich. Die einzige Alternative dazu wäre eine durch die Kosten getriebene Inflation. Da die Energiepreise sinken, wäre die einzige Möglichkeit, um dies zu erreichen, die weitere Abwertung der Währung. Ich gehe daher davon aus, dass die Bank von Japan im späteren Jahresverlauf Maßnahmen ergreifen wird, die genau darauf abzielen. Die Rate USD/JPY notierte heute Morgen höher, was aber nicht unbedingt als Reaktion auf das Treffen der Bank von Japan zu verstehen ist – vielmehr ergaben sich die Kursgewinne hauptsächlich im frühen Handelsverlauf in den USA, da die US-Aktienmärkte anstiegen.
Heute: Während des Tages in Europa wird das Hauptereignis der deutsche ZEW-Bericht für den Juli sein. Der aktuelle Situationsindex soll von 67,7 auf 67,4 gefallen sein, und der Erwartungsindex wird mit einem Rückgang von 29,8 im Vormonat auf nunmehr 28,2 erwartet. Die Prognosen der Abschwächung dieser Indizes fügen sich in die Reihe der jüngsten Anzeichen dafür ein, dass sich die Erholung der Wirtschaft in der Eurozone verlangsamt.
In Großbritannien soll der Verbraucherpreisindex im Juni um +1,6% yoy gestiegen sein, was eine leichte Verbesserung im Vgl. zu den +1,5% yoy im Mai darstellt. Gleichzeitig soll der Produzentenpreisindex im selben Zeitraum um +0,5% yoy – und damit mit der derselben Rate wie im Vormonat – angestiegen sein. In den USA wird die Fed-Chefin Janet Yellen im Mittelpunkt des Interesses stehen, wenn sie vor dem Senat ihren halbjährlichen Bericht zur Geldpolitik präsentiert. Ihre vorbereiteten Kommentare basieren üblicherweise auf bereits veröffentlichten Berichten der Fed – und somit enthalten sie meist wenig Interessantes. Das allgemeine Interesse wird vielmehr der Fragestunde gelten, die sich an ihre Präsentation anschließt. Da das FOMC seine eigenen Prognosen auf einer vierteljährlichen Basis veröffentlicht, gibt es für die Chefin der Fed nunmehr weniger zu präsentieren, als in vergangenen Tagen. Dennoch haben ihre Kommentare immer noch die Macht, die Märkte zu bewegen. Nach dem FOMC-Meeting im Juni sagte sie, dass „die jüngsten Werte, z.B. die des Verbraucherpreisindexes, ein wenig hoch (lagen)“, aber sie fügte hinzu, dass die Daten „geräuschvoll“ seien. Der Mart fokussierte sich eher auf die Negierung von Inflationsbefürchtungen als auf den vom FOMC prognostizierten Anstieg der Zinssätze – und die Zinserwartungen fielen sogar. Die Investoren werden gespannt darauf warten, um zu hören, ob Yellen immer noch dieselbe Ansicht bezgl. der Inflation hat, wie vor einem Monat. Man wird auch genau auf jegliche Hinweise achten, wann die Fed wohl mit der Erhöhung ihrer Zinssätze beginnen könnte. Was die US-Indikatoren betrifft, so sollen die Einzelhandelsverkäufe im Juni von +0,3% mom auf +0,6% mom angestiegen sein, während die Einzelhandelsverkäufe ohne die volatilen Güter Autos und Treibstoffe um +0,4% mom gestiegen sein sollen, ausgehend von +0,0% mom im Vormonat. Der „Empire State“-Industriebericht für den Juli kommt ebenfalls heraus.
Neben Fed-Chefin Janet Yellen stehen fünf weitere Sprecher auf dem tagesplan des heutigen Dienstages: EZB-Ratsmitglied Christian Noyer spricht, und der Gouverneur der Bank von England, Mark Carney, sein Stellvertreter Andrew Bailey und die Mitglieder des Finanzpolitischen Komitees Donald Kohn und Martin Taylor legen vor dem britischen Unterhaus Rechenschaft ab.
Es gab keinerlei Nachrichten, die den CAD hätten höher treiben können – die Währung erholte sich einfach nur ein wenig nach dem tiefen Fall vom Freitag, als die Händler sich in Erwartung des Treffens der Bank von Kanada am Mittwoch und der Zinsentscheidung, die dann gefällt werden wird, positionierten.
Das Statement, das auf das Treffen der australischen Zentralbank („Reserve Bank of Australia“ (RBA)) vom 1. Juli folgte, war gegenüber dem Vormonat praktisch unverändert, und somit erwartete ich keinerlei Neuigkeiten aus dem Bericht über dieses Treffen zu erfahren, der über Nacht herauskam. Wie erwartet zeigte der Bericht auch kaum eine Veränderung im Tonfall der RBA, und AUD/USD eröffnete heute Morgen in Europa lediglich mit einem Pip an Differenz im Vgl. zum Eröffnungskurs des Vortags. Ich stimme mit Gouverneur Stevens von der RBA überein, der sagte, der AUD sei „überbewertet, und zwar nicht nur um ein paar Cents.“ Ich gehe davon aus, dass der AUD abwerten wird, während die Rohstoffpreise weiter fallen.
Die Bank von Japan hielt über Nacht das Treffen ihres geldpolitischen Komitees ab, und dieses nahm ebenfalls keine Veränderungen am Ausblick der Zentralbank vor. Die Bank von Japan beließ ihren Stimulus unverändert, und die Mitglieder des Verstandes schätzten, dass die Verbraucherpreise (ohne frischer Lebensmittel) in dem Jahreszeitraum, der mit dem April 2015 beginnen wird, um 1,9% steigen werden – was identisch ist mit ihrer Prognose, die sie vor drei Monaten abgaben. Nach demselben Maßstab stiegen die Preise in diesem Jahr bis zum Mai um 3,4%, womit die Inflation gut über der Zielmarke von 2% liegt, die sich die Bank von Japan gesetzt hat – allerdings schließt diese Zahl die Auswirkung der Konsumsteuererhöhung in Höhe von zwei Prozentpunkten mit ein. Vor der Konsumsteuererhöhung betrug die Inflationsrate 1,3% yoy, was darauf hindeutet, dass es immer noch ein Stück Weges zu gehen ist, bevor die Preise steuerbereinigt tatsächlich das Inflationsziel erreichen. Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass sie dieses Niveau erreichen werden – es sei denn, der Yen fällt weiter. Die Löhne steigen immer noch langsamer an als die Preise, was bedeutet, dass die Kaufkraft der Konsumenten sinkt. Dies macht eine durch höhere Nachfrage getriebene Inflation sehr unwahrscheinlich. Die einzige Alternative dazu wäre eine durch die Kosten getriebene Inflation. Da die Energiepreise sinken, wäre die einzige Möglichkeit, um dies zu erreichen, die weitere Abwertung der Währung. Ich gehe daher davon aus, dass die Bank von Japan im späteren Jahresverlauf Maßnahmen ergreifen wird, die genau darauf abzielen. Die Rate USD/JPY notierte heute Morgen höher, was aber nicht unbedingt als Reaktion auf das Treffen der Bank von Japan zu verstehen ist – vielmehr ergaben sich die Kursgewinne hauptsächlich im frühen Handelsverlauf in den USA, da die US-Aktienmärkte anstiegen.
Heute: Während des Tages in Europa wird das Hauptereignis der deutsche ZEW-Bericht für den Juli sein. Der aktuelle Situationsindex soll von 67,7 auf 67,4 gefallen sein, und der Erwartungsindex wird mit einem Rückgang von 29,8 im Vormonat auf nunmehr 28,2 erwartet. Die Prognosen der Abschwächung dieser Indizes fügen sich in die Reihe der jüngsten Anzeichen dafür ein, dass sich die Erholung der Wirtschaft in der Eurozone verlangsamt.
In Großbritannien soll der Verbraucherpreisindex im Juni um +1,6% yoy gestiegen sein, was eine leichte Verbesserung im Vgl. zu den +1,5% yoy im Mai darstellt. Gleichzeitig soll der Produzentenpreisindex im selben Zeitraum um +0,5% yoy – und damit mit der derselben Rate wie im Vormonat – angestiegen sein. In den USA wird die Fed-Chefin Janet Yellen im Mittelpunkt des Interesses stehen, wenn sie vor dem Senat ihren halbjährlichen Bericht zur Geldpolitik präsentiert. Ihre vorbereiteten Kommentare basieren üblicherweise auf bereits veröffentlichten Berichten der Fed – und somit enthalten sie meist wenig Interessantes. Das allgemeine Interesse wird vielmehr der Fragestunde gelten, die sich an ihre Präsentation anschließt. Da das FOMC seine eigenen Prognosen auf einer vierteljährlichen Basis veröffentlicht, gibt es für die Chefin der Fed nunmehr weniger zu präsentieren, als in vergangenen Tagen. Dennoch haben ihre Kommentare immer noch die Macht, die Märkte zu bewegen. Nach dem FOMC-Meeting im Juni sagte sie, dass „die jüngsten Werte, z.B. die des Verbraucherpreisindexes, ein wenig hoch (lagen)“, aber sie fügte hinzu, dass die Daten „geräuschvoll“ seien. Der Mart fokussierte sich eher auf die Negierung von Inflationsbefürchtungen als auf den vom FOMC prognostizierten Anstieg der Zinssätze – und die Zinserwartungen fielen sogar. Die Investoren werden gespannt darauf warten, um zu hören, ob Yellen immer noch dieselbe Ansicht bezgl. der Inflation hat, wie vor einem Monat. Man wird auch genau auf jegliche Hinweise achten, wann die Fed wohl mit der Erhöhung ihrer Zinssätze beginnen könnte. Was die US-Indikatoren betrifft, so sollen die Einzelhandelsverkäufe im Juni von +0,3% mom auf +0,6% mom angestiegen sein, während die Einzelhandelsverkäufe ohne die volatilen Güter Autos und Treibstoffe um +0,4% mom gestiegen sein sollen, ausgehend von +0,0% mom im Vormonat. Der „Empire State“-Industriebericht für den Juli kommt ebenfalls heraus.
Neben Fed-Chefin Janet Yellen stehen fünf weitere Sprecher auf dem tagesplan des heutigen Dienstages: EZB-Ratsmitglied Christian Noyer spricht, und der Gouverneur der Bank von England, Mark Carney, sein Stellvertreter Andrew Bailey und die Mitglieder des Finanzpolitischen Komitees Donald Kohn und Martin Taylor legen vor dem britischen Unterhaus Rechenschaft ab.