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Milliardenübernahme: Mobilfunker SFR geht an Altice
Beim Poker um die Vivendi-Tochter SFR - die Nummer zwei der Branche - hat der Kabelnetz- und Telekomkonzern Altice das Rennen gemacht. Der von der Regierung favorisierte Bau- und Mobilfunkanbieter Bouygues geht leer aus, wie Vivendi am Samstag in Paris mitteilte.
Dieser muss sich nun ebenso wie der größte Mobilfunker des Landes, Orange, auf einen weiteren neuen Konkurrenten einstellen. Der Markt wird bereits seit einiger Zeit durch den Internetkonzern Iliad und der Anfang 2012 gestarteten Billigmarke Free durcheinander gewirbelt.
Nicht zuletzt deshalb hatte Vivendi entschieden, SFR zu verkaufen. Für das Medienunternehmen ist der Deal zudem ein weiterer wichtiger Schritt im Konzernumbau. Zuletzt hatte sich Vivendi von der Mehrheit am US-Computerspieleverlag Activision ("World of Warcraft", "Call of Duty") und Marco Telecom getrennt und dabei Milliarden eingenommen. Im Gegenzug sicherte sich Vivendi die Alleinherrschaft beim größten Pay-TV-Sender Canal+. Dieser ist neben dem zuletzt stark wachsenden Musikgeschäft das wichtigste Standbein des Konzerns.
Das Geld aus den Verkäufen will Vivendi in den Schuldenabbau und den Ausbau des Stammgeschäfts stecken. Für SFR erhält Vivendi 13,5 Mrd. Euro sofort. Weitere 750 Mio. Euro kommen noch, wenn vereinbarte Gewinnziele erreicht werden. Zudem behält der Konzern erst einmal 20 Prozent an dem Mobilfunker, kann diesen Anteil aber nach einem Jahr verkaufen. Das vom Milliardär Patrick Drahi kontrollierte Unternehmen Altice hat ein Vorkaufsrecht. Altice will SFR mit seinem Kabelnetzbetreiber Numericable zusammenlegen und 20 Prozent des neuen Unternehmens sollen an der Börse gehandelt werden, um die Übernahme finanziell zu stemmen.
Drahi hatte die Offerte für SFR in letzter Minute noch mal aufpoliert und den Baranteil des Gebots um 1,75 Mrd. Euro erhöht. Durch einen Verkauf an Bouygues hätte Vivendi allerdings mehr einnehmen können. Der Bau- und Telekomkonzern hatte nach eigenen Angeben zuletzt 15,5 Mrd. Euro in bar sowie fünf Prozent des Mobilfunkgeschäfts geboten. Wegen der Fusion der Nummer zwei und drei der Branche hätte sich der Abschluss des Geschäfts aber wegen der Kartellprüfung wahrscheinlich in die Länge gezogen. In Deutschland ist das derzeit bei der geplanten E-Plus-Übernahme durch O2 der Fall.
Vivendi wollte die Sache aber schnell hinter sich bringen und wählte mit Altice einen Neueinsteiger im französischen Mobilfunkmarkt. Die Regierung hatte sich einen Verkauf an Bouygues erhofft, da sie dabei eine höhere Sicherheit für die 9.000 Arbeitsplätze sah. Vivendi versicherte, auch bei den Verkaufsverhandlungen mit Altice sei die Sicherung der Arbeitsplätze ein wichtiger Punkt gewesen.
SFR hatte zuletzt 21 Millionen Kunden. Der Umsatz sank 2013 vor allem wegen des von Iliad ausgelösten Preisdrucks um fast zehn Prozent auf 10,2 Mrd. Euro. Der operative Gewinn brach um 16 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro ein.
Dieser muss sich nun ebenso wie der größte Mobilfunker des Landes, Orange, auf einen weiteren neuen Konkurrenten einstellen. Der Markt wird bereits seit einiger Zeit durch den Internetkonzern Iliad und der Anfang 2012 gestarteten Billigmarke Free durcheinander gewirbelt.
Nicht zuletzt deshalb hatte Vivendi entschieden, SFR zu verkaufen. Für das Medienunternehmen ist der Deal zudem ein weiterer wichtiger Schritt im Konzernumbau. Zuletzt hatte sich Vivendi von der Mehrheit am US-Computerspieleverlag Activision ("World of Warcraft", "Call of Duty") und Marco Telecom getrennt und dabei Milliarden eingenommen. Im Gegenzug sicherte sich Vivendi die Alleinherrschaft beim größten Pay-TV-Sender Canal+. Dieser ist neben dem zuletzt stark wachsenden Musikgeschäft das wichtigste Standbein des Konzerns.
Das Geld aus den Verkäufen will Vivendi in den Schuldenabbau und den Ausbau des Stammgeschäfts stecken. Für SFR erhält Vivendi 13,5 Mrd. Euro sofort. Weitere 750 Mio. Euro kommen noch, wenn vereinbarte Gewinnziele erreicht werden. Zudem behält der Konzern erst einmal 20 Prozent an dem Mobilfunker, kann diesen Anteil aber nach einem Jahr verkaufen. Das vom Milliardär Patrick Drahi kontrollierte Unternehmen Altice hat ein Vorkaufsrecht. Altice will SFR mit seinem Kabelnetzbetreiber Numericable zusammenlegen und 20 Prozent des neuen Unternehmens sollen an der Börse gehandelt werden, um die Übernahme finanziell zu stemmen.
Drahi hatte die Offerte für SFR in letzter Minute noch mal aufpoliert und den Baranteil des Gebots um 1,75 Mrd. Euro erhöht. Durch einen Verkauf an Bouygues hätte Vivendi allerdings mehr einnehmen können. Der Bau- und Telekomkonzern hatte nach eigenen Angeben zuletzt 15,5 Mrd. Euro in bar sowie fünf Prozent des Mobilfunkgeschäfts geboten. Wegen der Fusion der Nummer zwei und drei der Branche hätte sich der Abschluss des Geschäfts aber wegen der Kartellprüfung wahrscheinlich in die Länge gezogen. In Deutschland ist das derzeit bei der geplanten E-Plus-Übernahme durch O2 der Fall.
Vivendi wollte die Sache aber schnell hinter sich bringen und wählte mit Altice einen Neueinsteiger im französischen Mobilfunkmarkt. Die Regierung hatte sich einen Verkauf an Bouygues erhofft, da sie dabei eine höhere Sicherheit für die 9.000 Arbeitsplätze sah. Vivendi versicherte, auch bei den Verkaufsverhandlungen mit Altice sei die Sicherung der Arbeitsplätze ein wichtiger Punkt gewesen.
SFR hatte zuletzt 21 Millionen Kunden. Der Umsatz sank 2013 vor allem wegen des von Iliad ausgelösten Preisdrucks um fast zehn Prozent auf 10,2 Mrd. Euro. Der operative Gewinn brach um 16 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro ein.