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Nach Putin ist vor Yellen - aber seine Liebensgrüße hallen in der Erste und Raiffeisen nach.

Die Erleichterung steht den Börsen quasi ins Gesicht geschrieben. Hatte Russlands Präsident Putin doch erklärt, er strebe nicht an, nach der Krim noch weitere Teile der Ukraine abspalten. Die "Liebesgrüße aus Moskau" beruhigten die Märkte. Doch in hochvolatilen Zeiten wie diesen, wechseln auch die Themen in ebensolcher Geschwindigkeit. Denn nachdem die Welt an den Lippen Putins hing, sind es heute noch die von Janet Yellen. Die Gretchenfrage dabei: Drosselt die Fed die Anleihekäufe auch im April wieder um 10 Milliarden US-Dollar? Ändert sie die Prognosen für Inflation und Wachstum? Bevor es darauf keine Antworten gibt, werden sich die Bewegungen der europäischen Märkte nach drei starken Börsentagen in Grenzen halten. Die Konsenserwartung an den Märkten liege bei einer Drosselung um weitere 10 auf 55 Milliarden Dollar. Sollte die Fed unter dem Druck der 'Falken' den Geldhahn stärker zudrehen, würde das wahrscheinlich den Markt belasten. Mindestens genaus wahrscheinlich ist aber ein neues Niedrigstzins-Versprechen.

Größter Gewinner war am Vormittag CA Immobilien. Das Unternehmen hatte nach Börsenschluss deutliche Zuwächse im operativen Ergebnis gemeldet. Das EBIT stieg um 9,8 Prozent auf 255,2 Mio. Euro (der APA-Konsens lag bei 254 Millionen).

Dahinter setzten sich dann zwei Werte, die sogar in Europa aufzeigten: Raiffeisen Bank und Erste Group liegen je mehr als zwei Prozent im Plus (im BE 500 schafften das sonst nur noch Wacker Chemie und Inditex). Die heimischen Banktitel profitierten speziell von der nun als weniger bedrohlich wahrgenommenen Situation an der Krim. Die Citigroup sah sich übrigens an, was die Raiffeisen aus diesem Titel zu befürchten hat. Und reduzierte wegen dem Ukraine- und Russland-Exposure die Gewinnschätzung für kommendes Jahr um 15 Prozent, und die für 2016 um 10 Prozent, berichtet Bloomberg. Was zur Folge hat, dass das Kursziel von 26,8 auf 24,2 Euro fällt. Wegen der zuletzt doch eher negativen Kursentwicklung des Titels geht sich da dann aber sogar ein Upgrade von Verkaufen auf Neutral aus. Dank dieser beiden Werte entwickelt sich Wien heute auch deutlich besser als der Rest Europas, der aktuell eher mit einer roten Null unterwegs.

Der restliche Handel verläuft eher ruhig: Do&Co als schwächster Titel verliert gerade mal 0,5 Prozent