Lohrke: Chinastärke, Europaschwäche und die Prognosefehler der OECD
Wenn eine internationale Organisation wie die in Paris sitzende OECD, also die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit, der immerhin 34 Mitgliedstaaten mit den höchsten Pro-Kopf Einkommen der Welt angehören, zugibt, dass ihre Prognosen mit „großen Fehlern“ („large errors“) behaftet waren, lässt das aufhorchen.
OECD – Versehen oder politisch hilfreiche Fehler?
“Extreme volatility during the global financial crisis complicated economic forecasting, leading to large errors that underline the need for better modelling methods and new approaches for making and presenting projections” („die extremen Schwankungen während der Finanzkrise erschwerten die wirtschaftlichen Prognosen und führten zu schweren Fehlern, welche die Notwendigkeit für eine bessere Modellierung der Methoden und neue Ansätze für die Anfertigung und Veröffentlichung von Projektionen unterstreichen“).
So wurde laut der Studie “OECD Forecasts during and after the financial crisis: A post mortem“ folgendes festgestellt:
„Das durchschnittliche Bruttosozialproduktwachstum in den Jahren 2007 bis 2012 wurde überschätzt. Wobei die Fehler bei Ländern, die eine größerer Abhängigkeit zu externen Entwicklungen und damit auch Schocks aufwiesen, größer ausfielen.
Es tauchten größere Fehler in der Zeit von 2007 bis 2012 bei Ländern auf, die mehr Regulierung auf dem Arbeits- und Produktmarkt aufwiesen.
Es ging eine stärker erwartete fiskalische Konsolidierung mit schwächerem als erwarteten Wirtschaftswachstum einher, wobei das nur in ein paar Jahren und dort wo Griechenland mit berücksichtigt wurde der Fall war.„
Die wiederholte Annahme, dass die Eurokrise mit der Zeit abflauen würde und dass die Zinsdifferenz von Staatsanleihen sich abbauen würde, war eine weit größere Fehlerquelle als bisher angenommen.“
Nun könnte man dieses Fehlereingeständnis positiv bewerten und zur Tagesordnung übergehen. Damit würde man aber die OECD aus ihrer Verantwortung wohl viel zu schnell entlassen. Schließlich richten sich Politiker in aller Welt nach den Daten. Außerdem verwundert es schon dass eine Institution wie die OECD, die über genug Ressourcen und Datenzugriff verfügt, so lange brauchte um eben dies festzustellen. Wo doch der Abgleich der Ist-Daten mit den eigenen Prognosedaten oder Soll-Daten diese Abweichungen viel frühzeitiger hätten Versäumnisse anzeigen und man diese dann auch schneller veröffentlichen müssen. So liegt zumindest der Verdacht nahe, dass da „politisch über Bande gespielt“ und möglicherweise falsche Prognosen bewusst gestellt wurden, die manchem Politiker in manchem Land zur Beruhigung des eigenen Volkes in der Krise ganz gut in den Kram passte.
Was aber, wenn wir nun nicht einmal mehr den großen internationalen Institutionen trauen können? Wenn man den Eindruck gewinnt, dass die Prognosen wie übrigens auch bei der aktuellen Wachstumsprognose der deutschen Regierung der Wunsch Vater des Gedanken ist und weniger der Faktenlage entspricht? Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an den lächerlichen Bankenstresstest in Europa, den die Banken selbst am allerwenigsten ernst nahmen. Oder denken Sie an die gewagten (bewusste Falsch-???) Aussagen im Zusammenhang mit Griechenland, wo noch immer von Finanzminister Schäuble behauptet wird, dass angesichts dieser Wahnsinnsverschuldung (ca. 320 Mrd. Euro, die ca. 180% (!!!) des Bruttosozialprodukts entsprechen) angeblich kein Schuldenschnitt nötig wäre. Er wird uns wohl mit der Quadratur des Kreises überraschen müssen.
Wobei wir dann noch gar nicht bei den großen Finanzinstituten sind, die möglicherweise bewusst falsche Prognosen bzw. Angaben machen – wie schon in der Finanzkrise zu beobachten - und/oder den falschen Anschein erwecken, wie es in der momentanen, teils schlicht nicht nachzuvollziehenden Schwellenländerexit-Hysterie – wohl der Fall ist. Was ganz nebenbei dazu führt, dass vernünftig agierende Marktteilnehmer ihren Kunden gegenüber unter Rechtfertigungszwang geraten.
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China – Boomland oder Sorgenkind?
Jedenfalls lese ich in einem Artikel einer australischen Wirtschaftszeitung, dass „der momentane Boom in China den weltweiten Ängsten um eine wirtschaftliche Abkühlung einen Korb gibt.“ Ganz nebenbei die Frage: Haben Sie so eine Schlagzeile aktuell irgendwo in einer deutschen Wirtschaftszeitung gelesen, die China relativ schlecht aussehen lassen?
Dabei fängt dieser australische Journalist nicht etwa an seine persönliche Meinung oder irgendwelche wilden Prognosen abzugeben. No, absolutly not! Er reiht nur Daten und Fakten – in diesem Fall bezüglich China – aneinander.
Hier also die Daten und Fakten:
Die Eisenerzimporte des weltweit größten Eisenerzimporteurs China stiegen im letzten Monat Januar um +18% auf die Rekordhöhe von 86,8 Mio. Tonnen gegenüber dem Vormonat Dezember 2013, wobei sie gegenüber dem Vorjahresmonat, also Januar 2012, um über +30% (!!!) zulegten.
Auch die Kupferimporte stiegen gegenüber dem Vormonat um 21% und gegenüber dem Vorjahresmonat um über sensationelle +50%. Im Januar waren es allein 536.000 Tonnen.
Aber nicht nur bei metallischen Rohstoffen legte der Import Chinas zu. Mit 5,9 Mio. Tonnen Sojabohnen stieg die Einfuhr gegenüber dem Vorjahresmonat um +23,7%, wenngleich sie gegenüber dem Vormonat Dezember 2013 bei 7,4 Mio. Tonnen lagen und einen Rückgang von -20,2% verzeichneten.
Schließlich legten die Ölimporte im Januar um +11,9% auf ein Rekordhoch von 28,2 Mio. Tonnen zu. Wobei die veredelten Ölprodukte einen Rückgang um -3,8% auf 3,76 Mio. Tonnen verzeichneten. Was wohl auf die gesteigerte Verarbeitung im Inland zurückgehen könnte.
Der Autoabsatz erreichte nicht nur in 2013 Rekordhochs. Auch, wenn der weltgrößte Automarkt im Januar mit nur +7% auf 1,8 Mio. Einheiten sich „schwächer“ als erwartet entwickelt hat.
Der Wert aller Im- und Exporte Chinas stieg also im Januar allein um +10% gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch im Januar stiegen übrigens die Exporte um +10,6% auf 207,13 Mrd. Dollar und die Importe um +10% auf 175,27 Mrd. Dollar, was zu einem Handelsbilanzüberschuss von immerhin 31,86 Mrd. Dollar führte.
Nicht verschweigen will ich, dass die Goldnachfrage der China Gold Association zufolge in 2013 um +41,4% auf 1.176 Tonnen gestiegen ist, wobei die People‘s Bank of China, also die chinesische Notenbank, in 2013 mit über 620 Tonnen dabei war.
Der Hafen von Qingdao, immerhin der weltweit siebtgrößte Hafen, gemessen am Fracht- und Containervolumen, schlug im letzten Jahr 450 Mio. Tonnen um, was gegenüber 2013 ein Zuwachs von +10,6% ist.
Bei alledem lag die Inflation mit 2,5% relativ niedrig, was auf eine hervorragende und vorbildliche Geld- und Wirtschaftspolitik zurückzuführen ist.
Zuallerletzt lese ich gerade die Meldung, dass China den Banken im Januar mit 1,32 Mrd. Yuan (=159 Mrd. Euro) deutlich mehr Kredite vergeben hat als noch im Dezember (483 Mrd. Yuan) oder im Januar 2013 (1,07 Mrd. Yuan).
(Weitere Infos auf unserer Webseite unter: http://www.globalyze.de/NewsDetails.aspx?ID=23422&Page=6&search=china+)
Sehen so Länder aus, die kurz davor sind in die Rezession zu gehen oder gar zusammenzubrechen? Das ist doch im höchsten Maße lächerlich und schlicht albern!
Betrachtet man darüber hinaus das Geschäft einzelner Rohstofffirmen wie z.B. die kürzlich ihren Produktionsreport und Konzernbericht vorlegende Anglo American Plc. oder den australischen Eisenerzproduzenten Fortescue Metals so lesen wir teils von Rekordvolumina, was sich mit einem 2013-Jahresrekordhoch bei Chinas Eisenerzimporten (820 Mio. Tonnen mit prognostizierter Zunahme um weitere 100 Mio. Tonnen in diesem Jahr) aufgrund der um +8% gestiegenen Stahlproduktion deckt. Es mangelt also offensichtlich nicht an Nachfrage – sprich der Menge, sondern an der Höhe des finanzspekulationsgedrückten Preises. Wenngleich im Stahlbereich tatsächlich die Überkapazitäten auf die Margen drücken und man Stahlwerte deshalb derzeit nun wirklich bis auf absehbare Zeit meiden sollte.
Nimmt man dann noch die z.B. von japanischen Reedern veröffentlichten Frachtraten als Frühindikatoren hinzu, die ebenfalls seit Mitte des letzten Jahres auf manchen Strecken recht klare Erholungstendenzen zeigen hinzu, dann liegt der Gedanke nahe, dass möglicherweise ein Teil der kerngeschäftsgeschwächten Investmentbanken solche „Schreckens“-Szenarien künstlich herbeiführen, um auf Kosten der Masse der Anleger erneut dringend benötigte Gewinne zu erzielen.
Dahinvagabundierendes Kapital: ungehinderter Zutritt oder Türsteher?
Wobei man da den Notenbanken den Vorwurf nicht ersparen kann, dass sie über die fälschlicherweise weiter bereitgestellte Überschussliquidität erst den Boden bereitet haben und weiter bereiten, auf dem die Finanzmärkte sich von der realen Ebene weiter entfernen und so die Finanzmarktakteure über Preismanipulationen z.B. auf den Rohstoffmärkten und Setzen von „Irrlichtern“ zumindest im kurzfristigen Bereich weiter ihr verwerfliches Spiel fortsetzen können und wie wilde Tiere über die Länder herfallen.
Von Spekulanten, die „Blut riechen“ ist da zu lesen. Kein Wunder. Wenn in 2013 mit 92 Mrd. Dollar die ausländischen Investments in die das kleine karibische Archipel British Virgin Islands, also dort wo die großen Hedge Fonds sitzen, größer sind, als die ausländischen Investments nach Indien (28 Mrd. Dollar) und Brasilien (63 Mrd. Dollar) zusammen. Wobei sie weltweit nach den USA (159 Mrd. Dollar), China 127 Mrd. Dollar und Russland mit 94 Mrd. Dollar. die viertgrößten „Foreign Investments“ darstellen. Das weist auf jede Menge gierige, sich einen Dreck um die Konsequenzen scherenden Vermögenden und damit ethisch ungezügelt dahin vagabundierendes und auch unproduktives Kapital hin, gegen das ich den Schwellenländern nur noch den Rat geben kann, es künftig einfach nicht mehr ins Land zu lassen oder nur mit der Auflage es dann mindestens mittelfristig dort zu belassen. Die Schwellenländer sollten sich also „Türsteher“ anschaffen, die zwischen „gutem“ und „schlechten“ Kapital unterscheiden. Anders scheint es leider nicht zu gehen.
Da können Frau Yellen (neue FED-Chefin) und Herr Weidmann (Deutsche Bundesbank Präsident) – wie diese Woche getan und bei uns unter Meldungen nachzulesen - noch so schöne Sonntagsreden halten.
Schönen Worten müssen dann schon auch Taten folgen!
Deutschland und Europa: Mini-Erholung oder absteigender Ast?
Da China mit seinem immerhin 7,7% Wachstum derzeit kritisch gesehen wird, könnte man meinen, dass in Deutschland und Europa die Wirtschaft dann aber richtig laufen muss. Weit gefehlt. So wird und wurde das +0,4% Mini-Wachstum Deutschlands im letzten Jahr in einer Nachrichtensendung eines unserer beiden Sender des deutschen Staatsfernsehens zur besten Sendezeit mutigst als „starkes Wachstum“ bezeichnet. Wobei Frankreich ebenfalls auf gleich niedrigem Niveau dahindümpelte. Dabei sollten diese beiden Staaten Europa vorangehen! Dabei spricht manches Wirtschaftsblatt noch dazu von einer „positiven Überraschung.“ Wie brüchig das Eis ist, zeigt sich aber daran, dass die Unternehmen derzeit statt zu investierten ihre Lager abverkaufen, weil sie dem Frieden – nicht zuletzt wegen der noch stärker planwirtschaftlich agierenden Großen Koalition – nicht so recht trauen. Wobei wir zusätzlich das Problem haben, dass das Notenbankgeld gar nicht mehr in Form von Krediten bei kleineren und mittleren Unternehmen ankommt. Was aus Sicht der Banken bei von der EZB garantierten, also risikolosen Marge aus Bankensicht sogar rational und auch kein Wunder ist. Da werden schlicht Anreize falsch gesetzt!
Auch gibt die soeben von Wirtschaftsminister Gabriel vorgelegte Prognose im Jahreswirtschaftsbericht 2014 ist mit +1,8% - vorausgesetzt sie ist nicht mit Fehlern behaftet - auch nicht gerade Grund zu Jubelstürmen. Wobei Herr Gabriel sich in der Debatte nicht zu schade war, im Zusammenhang mit den Mindestlöhnen den Ordoliberalen und Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft Eucken zusammenhangslos zu zitieren, was angesichts dessen, was die SPD im Programm hat und umsetzten will und wie Eucken es nur bei längerfristigen wirtschaftlichen„Anomalien“ als „ultima ratio“ meinte, nur noch als Hohn bezeichnet werden kann. Wenn schon der Redner nichts von dem versteht, was er sagt, sollte zumindest der Redenschreiber über den notwendigen fachlichen Hintergrund verfügen.
Wer jedenfalls Eucken und auch Volkswirtschaft umfassend studiert hat, anstatt dilettierend nur Funktionärslehrgänge, noch dazu bei der IG Metall absolviert zu haben, wie Wirtschaftsminister Gabriel es in seiner Rede eingestand, der würde nicht nur zu Mindestlöhnen, sondern auch zur Energiepolitik und vor allem der Euro- bzw. EZB-Notenbankpolitik, wie auch Finanzierung von kleinen Unternehmen und Startups und manch anderer Frage eine vollkommen andere, ja gegensätzliche Haltung einnehmen müssen. Ich befürchte also, dass er Eucken weder gelesen, noch die Klappentexte verstanden hat und deshalb nicht den Hauch einer Ahnung hat, was Ordoliberalismus überhaupt bedeutet. Sonst hätte er wohl eine ganz andere, sinn- und niveauvollere Auftaktrede gehalten.
Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die durchschnittliche Industrieproduktion im Euroraum und in der EU28 für das Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr 2012 immerhin um -0,8% bzw. -0,5% gefallen ist und auch die Bauproduktion zuletzt zurückging. Das bei leicht rückgängiger Erwerbstätigkeit und Arbeitslosenquoten im zweistelligen Bereich (12,0% bzw. 10,7%), wobei die Jugendarbeitslosigkeit in einigen Staaten skandalöserweise die 50%-Grenze überschreitet. Und eines öffentlichen Schuldenstands im Euroraum von 92,7% des Bruttoinlandsprodukts und in der EU28 von 86,8%, wobei 60% in den Europäischen Verträgen für jedes Land als Obergrenze festgelegt wurde, was heißt dass wir alle zusammen unsere selbst festgelegten Obergrenzen verletzten. Dabei stieg das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum im letzten Jahr gerade einmal um 0,1% und in der EU28 um +0,3%. Mein Lieblingsthema Banken, deren toxische Wertpapiere sich ja auch nicht in Luft aufgelöst haben, lasse ich da einmal außen vor.
Analog muss auch EZB-Notenbankpräsident Draghi trotz seiner martialischen Ausdrucksweise, die in der „Dicken Bertha“ ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte, derzeit eher kleinere Brötchen backen, da das Vertrauen – jedenfalls der Realwirtschaft - zumindest angeknackst ist, die Realwirtschaft das sehr wohl erkennt und die Banken nicht so wollen wie er will.
Sieht so etwa die verheißungsvolle Zukunft aus, in die man – will man den gleichen Investmentbankern Glauben schenken, die derzeit auf die Schwellenländer einprügeln – investieren sollte?
Sachliche Analyse oder bewusst falsche Darstellung?
Da frage ich mich dann schon – wenn ich das stagnierende Europa und die weiter in Summe wachsenden Schwellenländer gegenüber halte -, ob man hier nicht bewusst mit zweierlei Maß misst und warum? Hat man vielleicht die Befürchtung, dass das deutsche Kapital irgendwann doch noch seinen Dornröschenschlaf, der auf realkapitalvernichtenden harten Sicht-, Termin und Spareinlagen-Matrazen irgendwann total verspannt aufwachen und endlich sinnvollerweise dahingehen könnte, wo es mittelfristig hohe Renditen gibt? Nämlich weiter vor allem im asiatischen Raum und in den meisten der heute bewusst schlecht dargestellten Schwellenländer? Exxon Mobil schreibt jedenfalls in einer kürzlich veröffentlichten Pressemeldung, dass es strategisch schwerpunktmäßig auf den asiatisch-pazifischen Raum setzt.
Daten und Fakten statt Gefälligkeits-Prognosen?
Wie wir von Globalyze auch, reihte jedenfalls der australische Kollege nur die entsprechenden Daten und Fakten geordnet und strukturiert aneinander und ließ diese für sich sprechen. So wie auch wir der Überzeugung sind, dass bereits in den Daten und Fakten selbst, so man sie richtig aneinanderfügt und handwerklich auswertet, die Antworten auf die meisten unserer Fragen stecken. Wir haben dann quasi „nur noch“ eine „Hebammenfunktion“, d.h. tragen dazu bei, dass das Kind bzw. bei uns die Botschaft richtig zur Welt bzw. Geltung kommt. Wobei deutsche Hebammen, weil sie von den Versicherungen wegen des hohen Risikos nicht mehr versichert werden, ihren Berufstand als Ganzes gefährdet sehen. So tief sind wir mittlerweile gesunken. Wer wirklich etwas Sinnvolles macht, muss inzwischen damit rechnen, dass er von dieser Finanzwelt ausgebremst wird.
Insofern mein Rat an Sie. Setzen Sie bei der Anlage stets Ihren gesunden Menschenverstand ein. Trauen Sie im Zweifel weder einer Behörde wie der OECD und dem IWF, schon gar nicht den Aussagen eines Politikers oder (Finanz-) Ministers oder den vielen Experten, die am Ende häufig nur ihre ureigensten Interessen verfolgen.
Achten Sie auf die Daten und Fakten und fragen Sie sich stets, ob das, was man Ihnen vorgibt - gemessen an Ihrer Lebenserfahrung so auch wirklich sein kann oder ob man ihnen da was unterjubeln will. Kann es wirklich sein, dass alle Schwellenländer, die gestern noch „hui“ waren, schon heute „pfui“ und morgen „Igittigitt“ sein können? Und kann es sein, dass ein Europa, bei dem die Verschuldung weiter wächst, die Arbeitslosigkeiten, vor allem Jugendarbeitslosigkeiten weiter auf hohem Niveau stagnieren und Griechenland schon wieder die Zahlen nicht einhält – wie übrigens seit 2010 noch nie –, wirklich eine gute Zukunft hat und eine Region für renditeträchtige Investitionen darstellt?
Ich glaube, dass sich die Fragen von selbst beantworten. Wer da vorschnell wenig fundierte Urteile raushaut, verfolgt eiskalte Eigeninteressen. Wenn die Schwellenländer nämlich heute „pfui“ sind, dann hat man Sie schon gestern belogen, wo sie angeblich noch „hui“ waren. Oder aber sie sind heute auch noch „hui“ (zumindest einige davon), dabei will man aber aus irgendeinem Grunde, dass Sie das Gegenteil denken. Welcher Grund könnte das wohl sein?
Was aber ist angesichts dieser bitteren Erkenntnisse die Lösung?
Ethisch selbstverantwortlich Handeln oder Weiter So?
Die Lösung ist das Individuum in seiner Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Es gilt für den deutschen Anleger sich auf seine eigene Urteilsfähigkeit zu besinnen, sich von den Etablierten zu trennen und dabei endlich das vermeintliche Wagnis einzugehen, neue Wege zu beschreiten. Wer den Mut hat mittelfristig, fundamental und antizyklisch unter Nutzung seines gesunden Menschenverstands zu agieren und den etablierten Panikmachern hie und da entflieht, wird die immer wieder auftauchenden Schwächephasen an den Börsen über die Anlage in Aktien zu seinem Vorteil nutzen können und dabei gleichzeitig das gute Werk tun für Verstetigung zu sorgen, was diese aufholenden Länder mehr als alles brauchen.
Wobei wir von Globalyze stets raten in erster Linie in Unternehmen und nicht in Länder oder Branchen zu betrachten und zu investieren. Die fundamentale Situation des einzelnen Unternehmens ist entscheidend und sollte immer am Anfang stehen.
Denn Nachholbedarf hat die Welt aufgrund der zunehmenden weltweiten Globalisierung nun wirklich jede Menge. Auch, wenn die angeblich so hoch-„entwickelnden“ (???) Staaten auf mehreren Ebenen derzeit bei Lichte besehen – wirtschaftlich und politisch - nun wahrlich keine besonders gute Figur machen. Das sagte selbst Goldman Sachs Chef Lloyd C. Blankfein kürzlich in einem Wallstreet Journal Interview, wobei ich persönlich ihm und seiner Organisation nicht im Mindesten traue. So schließt sich der Kreis und wir wären wieder beim Ausgangspunkt - der OECD – und ihren falschen Prognosen angelangt.
Es erhebt sich die Frage, ob wir derzeit nicht eine spekulativ bedingte Währungsmanipulation gigantischen Ausmaßes beobachten? Was mich angesichts der zu Tage gekommenen verwerflichen Praktiken der Banken, Versicherungen und Ratingagenturen in der Finanzkrise und der jahrelangen Libor-Manipulation zu unser aller Lasten nicht wundern würde.
Sie etwa?
Insofern wäre es an der Zeit, dass wir endlich – jenen gegenüber - eine ethisch fundierte, aber wirtschaftlich mächtige Gegenbewegung auf den Weg bringen bzw. organisieren. Weil wir denen, die wiederholt nichts als verbrannte Erde hinterlassen, das Spielfeld nicht noch einmal überlassen dürfen. Dass müssen aber wir mit unserem Handeln schon selbst tun? Ob und wann der normale Anleger das endlich begreift?
Wann werden Sie aktiv?
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und stets hohe Renditen.
Ihr Norbert Lohrke,
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