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Die Zahlen überzeugen weder aus den USA, noch aus China

Die europäischen Aktienmärkte dürften am Donnerstag zum Auftakt etwas zurückfallen. Marktstratege Chris Weston von IG machte eine bisher eher enttäuschend verlaufene US-Berichtssaison sowie schwache Vorgaben aus Asien nach China-Daten verantwortlich.

In Frankfurt stand der X-DAX als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex eine Stunde vor dem Börsenstart um 0,23 Prozent tiefer bei 9.698 Punkten. Der Future auf den Euro-Stoxx-50 ließ eine 0,10 Prozent leichtere Eröffnung des Eurozonen-Leitindex erwarten. In London wurde der Future auf den FTSE-100 mit einem Minus von 0,12 Prozent errechnet.

Die überraschend schwachen chinesischen Einkaufsmanagerdaten hätten die Märkte in Asien ziemlich hart getroffen, schrieb Weston am Morgen. Der von der britischen Großbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex war im Jänner auf ein Sechs-Monats-Tief abgesackt. Bereits zu Wochenbeginn hatten schwache Daten zum Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt die Märkte enttäuscht. Craig Erlam vom Broker Alpari sieht nun als nächsten möglichen Impulsgeber die Konjunkturdaten aus Deutschland und der Eurozone.

Für Gesprächsstoff sorgten am Morgen neue Spekulationen im Fall Celesio. Nach Informationen der "Börsen-Zeitung" bahnt sich im Übernahmepoker um den Pharmagroßhändler erneut eine Wende an. Demnach will Celesio-Eigentümer Haniel dem Großaktionär Elliott dessen Aktienpaket abkaufen. Dann könnte Haniel mehr als 75 Prozent an Celesio in einem Block an den amerikanischen Pharmagroßhändler McKesson verkaufen. Eine Einigung zwischen Haniel und Elliott, dem Hedgefonds von Investor Paul Singer, stehe kurz bevor. Die Spekulationen seien grundsätzlich nicht neu, könnten aber die Celesio-Aktie etwas verteuern, sagte ein Börsianer. Er rechne aber nicht mit einem neuen Angebot für Celesio über der alten McKesson-Offerte von 23,50 Euro. Bei Lang & Schwarz (L&S) standen die Papiere zuletzt um knapp zwei Prozent höher bei 23,41 Euro.

Das vorbörsliche Kursplus von 1,79 Prozent bei K+S erklärten Händler mit einer positiven Analystenstudie von Barclays. Am anderen Ende wurden Commerzbank durch eine frische Verkaufsempfehlung durch das Bankhaus Lampe belastet.

Im MDAX deutete sich für die Papiere von LEG Immobilien ein schwieriger Handelsauftakt an. Berichte über eine Aktienplatzierung drückten die Aktien bei L&S um 1,83 Prozent ins Minus auf 43,00 Euro. Whitehall, Großaktionär bei dem Immobilienkonzern, verkauft laut Händlern über die Investmentbank Goldman Sachs bis zu 15,2 Millionen Aktien. Die Papiere sollen zu mindestens 41,50 Euro verkauft werden. Die 15,2 Millionen Aktien entsprechen mehr als 28 Prozent der LEG-Papiere und damit praktisch dem gesamten verbliebenen Anteil von Whitehall. Bereits im Oktober 2013 hatten Whitehall und der andere Großaktionär Perry Capital Kasse gemacht und Aktien im Wert von knapp 300 Millionen Euro verkauft.