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Holger Scholze: Milliarden-Geldspritze in China

Börsenprofis blicken unverändert optimistisch auf deutsche Wirtschaft

Eine überraschende Geldspritze der chinesischen Notenbank beruhigte heute die Finanzmärkte. Die People´s Bank of China (PBoC) hat den heimischen Finanzinstituten umgerechnet 31 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Dadurch wurde die Furcht vor einer Kreditklemme in der aufstrebenden Wirtschaftsmacht gedämpft.

Der DAX reagierte mit Kursgewinnen und erreichte bis zum frühen Nachmittag 9.765 Punkte. Damit lag das deutsche Börsenbarometer 0,5 Prozent im Plus. Das Allzeithoch von 9.789,89 Punkten ist jetzt wieder in greifbare Nähe gerückt.

Unterdessen veröffentlichte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) seinen monatlichen Konjunkturindex. Demnach blicken die Börsenprofis zum Jahresanfang nahezu unverändert auf die deutsche Wirtschaft. Der Saldo der Konjunkturerwartungen in den kommenden sechs Monaten sank zwar im Januar überraschend auf 61,7 von 62,0 Zählern im Dezember, damit liegt das Barometer aber auf dem zweithöchsten Stand seit April 2006. Ökonomen hatten im Vorfeld für den Januar mit 64,0 Punkten gerechnet. Das ZEWbefragt monatlich 254 Analysten und institutionelle Anleger zu ihrer aktuellen Einschätzung und Erwartungshaltung.

Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag bei minus 25 Punkten. Es gab in dieser Phase also einen leichten Kaufüberhang zu Gunsten der Knock-out-Puts und Put-Optionsscheine auf den DAX.

Die Henkel-Aktie kletterte heute auf ein neues Allzeithoch von 85,94 Euro. Zuvor hatte Konzernchef Kaspar Rorstedt eine Anhebung der Dividende in Aussicht gestellt. Demnach sollen künftig 25 bis 35 Prozent des um Sondereionflüsse bereinigten Jahresüberschusses ausgeschüttet werden. Bisher waren es 25 Prozent. Dies könne man sich aufgrund der deutlich verbesserten Profitabilität und wegen der starken finanziellen Position erlauben. Der stategische Handlungsspielraum werde dadurch nicht beeinflusst. An der konservativen finanziellen Grundausrichtung solle sich nichts ändern, betonte Rorstedt.

Die SAP-Aktie geriet hingegen unter Druck. Sie lag heute im Tief bei 58,31 Euro, notierte aber am Nachmittag bei 60,27 Euro nur noch mit 0,6 Prozent im Minus. Wegen hoher Investitionen in das Cloud-Geschäft mussteSAP die mittelfristigen Renditeziele verschieben. An der Euwax kamen im Zuge der Kursverluste Stop-loss-Orders bei Knock-out-Calls zur Ausführung. Call-Optionsscheine waren allerdings antizyklisch gefragt.

Außerdem kauften Derivateanleger heute bevorzugt Knock-out-Calls auf den IBEX 35 und Call-Optionsscheine auf die Deutsche Bank.

Börse Stuttgart TV

Zahlreiche prominente Referenten gaben sich beim Börsentag Dresden auch in diesem Jahr wieder ein Stelldichein. Der Besucheransturm war enorm. Rund 6.200 Besucher fanden den Weg ins Internationale Congress Center Dresden. Börse Stuttgart TV war live vor Ort und hat dabei interessante Stimmen gesammelt. Hier sehen und hören Sie das Interview von Holger Scholze mit Sophia Wurm, Technische Analystin der Commerzbank.