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Dänemark liebt's extrem - negativer Leitzins wohl bis 2015
Die in Kopenhagen beheimatete Nationalbanken wird ihren Einlagensatz wegen der Krisenmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) in negativem Terrain belassen, sagen Volkswirte von Danske Bank A/S, Sydbank A/S und der dänischen Sparte von Svenska Handelsbanken AB. Jyske Bank A/S und Nordea Bank AB gehen davon aus, dass die Zinsen bis Ende kommenden Jahres negativ bleiben.
Die Zentralbank des Landes nutzt Zinssätze zusammen mit Währungsreserven dazu, um die Anbindung der Krone an den Euro zu verteidigen. Die Nation mit einem stabilen “AAA"-Rating hatte Schwierigkeiten, den Investoren-Zufluss - der die Euro-Bindung gefährdete - zu bremsen.
Wie eine solche Politik die Wirtschaft beeinflusst, steht derzeit unter genauer Beobachtung, während die EZB ganz ähnliche Maßnahmen wie in Dänemark in Erwägung zieht - um das Wachstum in der Eurozone zu beleben.
‘‘Falls die EZB den Einlagensatz senkt, wird Dänemark sogar noch tiefer gehen, um die Bindung zu verteidigen’’, sagte Jacob Graven, Chef-Volkswirt bei Sydbank A/S, in einem Interview mit Bloomberg News. ‘‘Das muss die Zentralbank tun, um die Krone zu verteidigen.’’
In Dänemark liegt der Einlagensatz bei minus 0,1 Prozent, in der Eurozone bei Null Prozent.
EZB-Ratsmitglied Ardo Hansson hatte am 22. November im Interview gesagt, dass die Zinssenkungs-Optionen noch nicht vollständig ausgeschöpft seien. Eine Senkung des Einlagensatzes sei technisch möglich. Bloomberg News berichtete im November, dass die EZB-Währungshüter über einen kleiner als üblichen Zinsschritt nachdächten, der den Einlagensatz auf minus 0,1 Prozent drücken würde.
Zwar sahen die dänischen Banken davon ab, von ihren Kunden für Einlagen Gebühren zu verlangen - aus Angst davor, Kunden zu verlieren. Anderswo jedoch wagten Banken diesen Schritt. State Street Corp. und Bank of New York Mellon Corp. gaben vergangenes Jahr bekannt, dass sie ihre Kunden für Einlagen in dänischen Kronen zur Kasse bitte würden.
‘‘Das ist kostspielig für die Banken’’, sagte Niels Roenholt, führender Volkswirt bei Jyske Bank. ‘‘Sie haben Probleme, ihre Zins-Margen zu steigern.’’
Die negativen Zinsen entpuppen sich zudem als Abschreckung fürs Sparen in einem Land, in dem die am höchsten verschuldeten Verbraucher leben. Das geht aus Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. Dänische Haushalte schulden ihren Gläubiger demnach 321 Prozent ihres verfügbaren Einkommens.
Zentralbank-Chef Lars Rohde hatte im Mai erklärt, dass es für ihn keine Grenze bei der Absenkung des Einlagensatz gebe, um die Kronen-Bindung an den Euro zu verteidigen.
Laut Nordea wird die Zentralbank den Einlagensatz - der im Jahr 2009 zum Hauptinstrument für die Steuerung des Wechselkurses wurde - erst dann anheben, wenn die Nachfrage nach der Krone nachlässt und die Währung sich in der Folge über die anvisierten 7,46038 je Euro hinaus abschwächt.
Das könnte Ende 2014 passieren, meinte Jan Storup Nielsen, Nordeas leitender Volkswirt in Kopenhagen. Danske-Ökonom Jens Naervig Petersen, Handelsbanken-Chefvolkswirt Jes Asmussen in Kopenhagen und Jacob Graven von der Sydbank gehen allesamt davon aus, dass der Einlagensatz nicht vor 2015 die Marke von null übersteigen wird.
Handelsbanken zufolge wird der Zinssatz für Bankenausleihungen, der bis zur globalen Finanzkrise das Hauptwerkzeug zur Steuerung der Währung war, wohl nicht auf absehbare Zeit zu seiner ursprünglichen Rolle zurückkehren.
Dieser Wandel werde nur erfolgen, wenn die ‘‘Geldpolitik wieder normalisiert wird und Notenbanken die Überschussliquidität abziehen’’, sagte Asmussen. ‘‘Das wird noch Jahre dauern.’’
Die Zentralbank des Landes nutzt Zinssätze zusammen mit Währungsreserven dazu, um die Anbindung der Krone an den Euro zu verteidigen. Die Nation mit einem stabilen “AAA"-Rating hatte Schwierigkeiten, den Investoren-Zufluss - der die Euro-Bindung gefährdete - zu bremsen.
Wie eine solche Politik die Wirtschaft beeinflusst, steht derzeit unter genauer Beobachtung, während die EZB ganz ähnliche Maßnahmen wie in Dänemark in Erwägung zieht - um das Wachstum in der Eurozone zu beleben.
‘‘Falls die EZB den Einlagensatz senkt, wird Dänemark sogar noch tiefer gehen, um die Bindung zu verteidigen’’, sagte Jacob Graven, Chef-Volkswirt bei Sydbank A/S, in einem Interview mit Bloomberg News. ‘‘Das muss die Zentralbank tun, um die Krone zu verteidigen.’’
In Dänemark liegt der Einlagensatz bei minus 0,1 Prozent, in der Eurozone bei Null Prozent.
EZB-Ratsmitglied Ardo Hansson hatte am 22. November im Interview gesagt, dass die Zinssenkungs-Optionen noch nicht vollständig ausgeschöpft seien. Eine Senkung des Einlagensatzes sei technisch möglich. Bloomberg News berichtete im November, dass die EZB-Währungshüter über einen kleiner als üblichen Zinsschritt nachdächten, der den Einlagensatz auf minus 0,1 Prozent drücken würde.
Zwar sahen die dänischen Banken davon ab, von ihren Kunden für Einlagen Gebühren zu verlangen - aus Angst davor, Kunden zu verlieren. Anderswo jedoch wagten Banken diesen Schritt. State Street Corp. und Bank of New York Mellon Corp. gaben vergangenes Jahr bekannt, dass sie ihre Kunden für Einlagen in dänischen Kronen zur Kasse bitte würden.
‘‘Das ist kostspielig für die Banken’’, sagte Niels Roenholt, führender Volkswirt bei Jyske Bank. ‘‘Sie haben Probleme, ihre Zins-Margen zu steigern.’’
Die negativen Zinsen entpuppen sich zudem als Abschreckung fürs Sparen in einem Land, in dem die am höchsten verschuldeten Verbraucher leben. Das geht aus Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. Dänische Haushalte schulden ihren Gläubiger demnach 321 Prozent ihres verfügbaren Einkommens.
Zentralbank-Chef Lars Rohde hatte im Mai erklärt, dass es für ihn keine Grenze bei der Absenkung des Einlagensatz gebe, um die Kronen-Bindung an den Euro zu verteidigen.
Laut Nordea wird die Zentralbank den Einlagensatz - der im Jahr 2009 zum Hauptinstrument für die Steuerung des Wechselkurses wurde - erst dann anheben, wenn die Nachfrage nach der Krone nachlässt und die Währung sich in der Folge über die anvisierten 7,46038 je Euro hinaus abschwächt.
Das könnte Ende 2014 passieren, meinte Jan Storup Nielsen, Nordeas leitender Volkswirt in Kopenhagen. Danske-Ökonom Jens Naervig Petersen, Handelsbanken-Chefvolkswirt Jes Asmussen in Kopenhagen und Jacob Graven von der Sydbank gehen allesamt davon aus, dass der Einlagensatz nicht vor 2015 die Marke von null übersteigen wird.
Handelsbanken zufolge wird der Zinssatz für Bankenausleihungen, der bis zur globalen Finanzkrise das Hauptwerkzeug zur Steuerung der Währung war, wohl nicht auf absehbare Zeit zu seiner ursprünglichen Rolle zurückkehren.
Dieser Wandel werde nur erfolgen, wenn die ‘‘Geldpolitik wieder normalisiert wird und Notenbanken die Überschussliquidität abziehen’’, sagte Asmussen. ‘‘Das wird noch Jahre dauern.’’