Weingarts: Banken mit zaghafter Erholung. BRIC E-Commerce boomt
Die zurückliegende Woche war erneut recht freundlich. DAX® und Dow Jones Industrial Average® Index markierten wieder neue Allzeithochs. Der Hang Seng China Enterprises setzte sich im Bereich von 11.500 Punkten und der Nikkei 225® Index bei rund 15.500 Punkten fest. Allerdings gab es erneut ein paar Branchen, die sich etwas stärker präsentierten als der Gesamtmarkt. Dazu zählten vergangene Woche europäische Finanzwerte und BRIC E-Commerce. Trotz insgesamt guter Stimmung kamen einige Branchen unter Druck. Unter den größten Verlierern der vergangenen Börsenwoche befanden sich Öko- und Öl-Aktien.
Banken mit zaghafter Erholung
Sie zählen zur Tabuzone vieler Anleger – Banken und Finanzdienstleister aus Europa. Schließlich kamen sie mit der Schulden- und Finanzkrise besonders unter Druck. Ausgestanden ist sie immer noch nicht. Gleichzeitig sorgen Regulierungen, dass einst angepeilte Eigenkapitalrenditen von 25% wohl der Vergangenheit angehören. Dementsprechend sind Titel wie die Deutsche Bank oder Allianz weit vom Allzeithoch entfernt. Seit einigen Wochen scheint sich die Stimmung marginal zu verbessern. Der EURO STOXX® Financial Services (Net Return) Index (EUR) mit Aktien von Aareal, Deutsche Börse, Exor und Wendel hat den Ausbruch über das 2011er Hoch von 468 Punkten längst bestätigt und notiert nun auf dem Niveau vor der Schuldenkrise 2008. Wird das Level von 540 Punkten überwunden, hat der Index aus technischer Sicht Potenzial bis 670 Punkte vom Januar 2008. Der EURO STOXX® Banks (Net Return) Index (EUR) ist von einem solchen Niveau noch meilenweit entfernt. Aktuell notiert der Index an einer hartnäckigen Widerstandsmarke (Tiefs von 2010). Wird diese Zone überwunden, ist Luft bis 363 Punkte. In beiden Fällen gilt allerdings: Trotz der klaren underperformance der Sektoren in den zurückliegenden fünf Jahren besteht ein hohes Rückschlagrisiko. Schwache Ergebnisse und/oder neue Regulierungen können schnell eine neue Verkaufswelle auslösen.
BRIC E-Commerce profitiert vom Konsumboom
Vergangene Woche war Black Friday und damit einer der wichtigsten Tage des Jahres für den US-Einzelhandel. Es gibt zwar keinen Grund, schwarz zu malen. Einer Meldung von Marketwatch zufolge, ging jedoch der Umsatz in den zurückliegenden vier Tagen (inklusive Black Friday und Thanksgiving) um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Einem Beitrag in der Neue Züricher Zeitung vom Samstag zufolge dürfte der US-Onlinehandel in dieser Saison zulegen und das Potenzial scheint längst nicht ausgeschöpft. Das gilt erst recht für den die Onlinehändler für Schwellenländer. Sie profitieren sowohl vom allgemeinen Konsumboom in der Region als auch vom Anstieg der Internetnutzer. Im Solactive® BRIC E-Commerce Performance sind insgesamt 10 E-Commerce-Titel aus den BRIC-Ländern Brasilien, Russland, Indien und China enthalten. Aktuell zählen dazu Unternehmen wie Baidu, Sohu und Tencent aus China, HCL Technologies aus Indien, mail.ru aus Russland und die brasilianische Cia Brasileira de Distribuicao. Der Index befindet sich seit Anfang 2013 in einem Aufwärtstrend, der sich im Jahresverlauf stetig verschärfte. Mitte Oktober 2013 drehte der Index in eine Konsolidierung bis 145 Punkte. Diese scheint zunächst abgeschlossen zu sein. Aktuell nimmt der Index Anlauf aus das Allzeithoch bei 155 Punkten.
Öko- und Öl-Aktien sind out
Vor einigen Wochen waren Titel aus der Solar- aber vor allem auch aus der Windenergiebranche wieder gefragt. Schließlich steuerte alles auf eine große Koalition hin. Zudem sind inzwischen einige der Branche pleite. Nachhaltig war die Erholung jedoch nicht. Vergangene Woche zählten Indizes wie der ÖkoDAX® (TR) EUR und Solactive® EM Solar Energy Performance-Index zu den größten Verlierern der Woche. Ähnlich erging es unter anderem den Öl- & und Gas-Aktien aus Russland. Im September legte der RDX® Oil & Gas in EUR noch überdurchschnittlich stark zu. Nun zeigt der Index Anzeichen einer Korrektur, die möglicherweise noch nicht zu Ende ist.
Stand: Schlusskurse vom Freitag, 29. November 2013, 17:30 Uhr