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"Es ist noch offen, ob und wie sich diese Investitionen für die Telekom rechnen können" - "Bei ams wird man wieder billiger einsteigen können" - Porr besser als das magere Zahlenmaterial

Vera Sutedja zur Telekom Austria:

Bei der jüngsten Frequenzauktion hat die Telekom Austria/A1 4 Blöcke im 800 MHz Band, 3 Blöcke im 900 MHz Band und 7 Blöcke im 1800 MHz Band um insgesamt 1.030 Mio. Euro ersteigert. Somit hat A1 fünfzig Prozent oder 2 x 70 MHz von insgesamt zu Verfügung stehenden 2 x 140 MHz ersteigert. Der endgültige Preis sowie die Anzahl der gekauften Frequenzblöcke sind deutlich höher als unsere Erwartung. Wir hatten 320 Mio. Euro für 2 x 55 MHz geschätzt.

Die Telekom schließt eine Kapitalerhöhung aus. Stattdessen wird sie den Spektrumerwerb über bestehende liquide Mittel und zusätzliches Fremdkapital finanzieren. S&P und Moodys haben das Kreditrating der Telekom Austria auf BBB- und Baa2 herabgestuft. Beide Ratings sind noch Investment Grade. Die Telekom muss künftig ungefähr 15-25 bps höhere Zinsen zahlen. Wir schätzen, dass die Nettoverschuldung (ohne Hybridkapital von 600 Mio.) von 3,2 Mrd. per 31. Dez 2012 auf 3,9 Mrd. Euro per 31. Dez 2013 steigen wird. Die Marktkapitalisierung der Telekom im Vergleich dazu beträgt 2,9 Mrd. Euro. Das Verhältnis Nettoverschuldung/EBITDA sollte von 2,3x per 31. Dez 2012 auf 3x per 31. Dez 2013 steigen.

Fazit: Der langfristige strategische Vorteil von den neuen Frequenzen ist klar. Allerdings muss die Telekom, die schon jetzt hoch verschuldet ist, für die Finanzierung der Frequenzen weiteres Fremdkapital aufbringen. Es ist noch offen, ob und wie sich diese Investitionen für die Telekom rechnen können. Wir behalten unsere Reduzieren-Empfehlung bei. --new_page-- Daniel Lion zu ams

Die vorgelegten Zahlen lagen umsatzseitig im Rahmen der Erwartungen, fielen allerdings margenseitig deutlich besser aus. Der Umsatz war mit 98,2 Mio. Euro am oberen Ende des kommunizierten Korridors von 94-98 Mio. basierend auf einer stabilen Nachfrage in allen Segmenten und einigen Neukunden. Die im September vorgestellten neuen iPhone Modelle, die in Summe gut nachgefragt waren, hatten gewiss einen erklecklichen Anteil an der Umsatzsteigerung zum Vorquartal (+10,7%). Das Niveau des Vorjahresquartals (3Q12: 103,3 Mio. Euro) konnte jeden noch nicht erreicht werden. Mit einer EBIT-Marge von 20,4% konnten unsere (17,0%) als auch die Marktschätzung (15,9%) aufgrund von niedrigeren operativen Kosten deutlich übertroffen werden.

Fazit: Abgesehen von der besseren Profitabilität war vor allem der Ausblick auf das GJ13 überzeugend, da am bisherigen Ausblick eines stabilen Umsatzes festgehalten wurde. Dies ist deshalb so bemerkenswert, weil das ein Rekord 4Q13 in einem Umfeld impliziert, in dem die Konkurrenz mit Umsatzrückgängen rechnet. Erklärt wird diese Outperformance mit weiteren Neukunden und einer vollen Projektpipeline. Lediglich die aktuelle USD-Schwäche kann zu leichten Abweichungen zum Vorjahresumsatz von 388 Mio. Euro führen. Es wurde auch ein positiver Ausblick für 2014 gegeben, jedoch darauf hingewiesen, dass das GJ14 saisonal bedingt schwächer im Vergleich zum 4Q13 beginnen wird. Produktseitig liegt 2014 ein Fokus auf NFC (Near Field Communication) und der daraus abgeleiteten Funktionalitäten wie z.B. das mobile payment, aber auch auf dem Gewinn weiterer Neukunden. Signifikant positive Impulse werden ab dem 2Q14 erwartet, jedoch ist das genaue Timing schwer zu prognostizieren. Aktuell fühlen wir uns demnach mit unserem Kursziel bei 106,9 SFR und einer positiven Empfehlung wohl. Trotz generell positiver Aussichten kann man auf dem aktuellen Kursniveau von über 95 SFR auch an Gewinnmitnahmen denken, da wir davon ausgehen, dass man bei dem Wert nach den starken Anstiegen zuletzt auch wieder billiger einsteigen wird können --new_page-- Daniel Lion sah sich auch Porr an

Die präsentierten Quartalskennzahlen von Porr beschränken sich zwar nur auf Produktionsleistung, Auftragseingang und Auftragsstand, liefern allerdings dennoch wichtige Anhaltspunkte über die Geschäftsentwicklung. Die Produktionsleistung im losgelösten 3Q13 erreichte 996 Mio. Euro (+21,2% im Jahresvergleich) und lag deutlich über unserer Schätzung von 870 Mio. Euro. Während der Auftragseingang mit 910 Mio. um 6,4% über dem Vorjahresquartal lag, blieb der Auftragsstand im Vergleich zum Vorquartal stabil, zeigte sich aber zum Vorjahr um 46,9% verbessert.

Fazit: Trotz des mageren Zahlenmaterials sehen wir die vorgelegten Kennzahlen positiv. Das Unternehmen hat abermals bestätigt, dass die Refinanzierung des im November auslaufenden OeKB-Kredits in trockenen Tüchern ist. Dennoch könnte laut Aussagen von CEO Karl-Heinz Strauss in den kommenden Wochen eine Anleihe platziert werden, sofern die Kosten (also die Verzinsung) im Rahmen der Erwartungen liegen. Es ist also keine notwendige Refinanzierung, würde aber offensichtlich das weitere Wachstum im kommenden Jahr erleichtern. Ein Kapitalerhöhung wird weiterhin für 2014 oder 2015 angepeilt, wodurch sowohl Handelbarkeit also auch Bilanzstruktur Verbesserung erfahren würden. Folglich bleiben wir bei unserer positiven Einschätzung und gehen davon aus, dass das WJ13 eine Steigerung bei Geschäftsvolumen, aber auch Profitabilität bringen wird. Unser Kursziel von 24,4 enthält einen Abschlag von 25% für das geringe Handelsvolumen, welcher im Zuge einer Kapitalerhöhung wegfallen würde.